Regelverstoß: Belarus wird vom „ESC“ ausgeschlossen

Politischer Song führte zu Disqualifizierung

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 27.03.2021, 11:01 Uhr

Regelverstoß: Belarus wird vom "ESC" ausgeschlossen – Politischer Song führte zu Disqualifizierung – Bild: NPO/NOS/AVROTROS

Belarus wurde offiziell vom diesjährigen „Eurovision Song Contest“ ausgeschlossen. Diese Entscheidung traf die European Broadcasting Union (EBU), nachdem der Song „Ya Nauchu Tebya (I’ll Teach You)“ von Galasy ZMesta für heftige Kritik gesorgt hat. Der Beitrag enthält äußerst politische Textzeilen, die sich auf verspottende Weise gegen die Protestbewegung gegen Machthaber Alexander Lukaschenko richten. Unter anderem heißt es im Songtext: „Ich werde dir beibringen, nach der Melodie zu tanzen, ich werde dir beibringen, der Linie zu folgen.“

Dies verstößt gegen die Regeln des „ESC“, denn der Songwettbewerb soll eine unpolitische Veranstaltung sein. Daraufhin riefen „ESC“-Fans im Netz zum Boykott des belarussischen Beitrags auf – mit Erfolg. Am 10. März vermeldete die EBU offiziell, dass der Song abgelehnt wurde. Man nahm Kontakt mit dem belarussischen Sender BTRC auf und forderte ihn auf, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, damit der Beitrag den Wettbewerbsregeln entspricht. BTRC reagierte daraufhin schnell und nominierte einen neuen Beitrag nach – ebenfalls von der Gruppe Galasy ZMesta. Doch dieser Song entsprach erneut nicht den Regeln, weshalb Belarus jetzt komplett disqualifiziert und vom Wettbewerb ausgeschlossen wurde.

Die EBU habe den Schluss gezogen, dass auch die neue Einreichung gegen die Wettbewerbsregeln verstößt. Da man sicherstellen will, dass der ESC „nicht instrumentalisiert oder in Verruf gebracht wird“, traf man nun die Entscheidung, Belarus in diesem Jahr vom Wettbewerb auszuschließen.

Nachdem bereits vor wenigen Wochen Armenien seine Teilnahme vom diesjährigen „Eurovision Song Contest“ zurückzog, treten nun noch 39 Länder an. Der 65. ESC wird vom 18. bis 22. Mai 2021 in der Ahoy-Arena in Rotterdam stattfinden. Das Finale übertragen Das Erste und One live am Samstag, den 22. Mai ab 21 Uhr. Die beiden Semifinals am 18. und 20. Mai werden jeweils ab 21 Uhr live bei One gezeigt. Für Deutschland geht Jendrik Sigwart mit dem Titel „I Don’t Feel Hate“ ins Rennen (fernsehserien.de berichtete).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Wie soll das Finale denn überhaupt stattfinden? In Anbetracht der derzeitigen Lage doch wohl eher ohne (internationales) Publikum?
    • am via tvforen.de

      Absolut richtige Entscheidung !
  • am

    Dieser Beitrag wurde redaktionell entfernt.
    • am

      Unpolitische Veranstaltung! Guter Witz

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