Was fällt dem „La Cucaracha-Team“ zum Oberbegriff „Diät“ ein? Wenig später wurde allerdings auch tm3 selbst abgewickelt und die Umwandlung in das bis heute Fremdschämen auslösende 9live begann. Danach setzte für „Ruck Zuck“-Fans eine lange Dürreperiode ein. Scheinbar ließ sich für die Gameshow keine neue Heimat mehr finden. Dabei hatte doch selbst das „Glücksrad“ zuvor noch auf kabel eins eine spektakuläre Auferstehung gefeiert. Manchmal leben Totgesagte tatsächlich länger, auch ein 1992 eingestellter Kabelsender. Plötzlich war Tele 5 wieder da, im April 2002 nahm der Sender seinen Betrieb wieder auf und zwei Jahre später tat „Ruck Zuck“ es ihm gleich, wenn auch mit Einschränkungen.
Ab Oktober 2004 wurden neue Folgen ausgestrahlt, die allerdings mit dem neuen Untertitel „Das Länderduell“ daher kamen. Schließlich handelte es sich ab sofort um eine Co-Produktion mit dem österreichischen Privatsender ATV+ und dementsprechend trat je ein Team aus den beiden Ländern gegeneinander an. So durften die Kandidatengruppen nun auch unterschiedlichen Geschlechts sein. Auch ansonsten wurden Änderungen vorgenommen, die aber leider nur dem Zweck dienen die Produktion billiger zu machen. Ein kleineres Studio und das Fehlen von Studiopublikum waren zwei der augenscheinlichsten Symptome.
Jochen Bendel war ab der 60. neuen Episode wieder mit von der Partie, moderiert allerdings nur im Wechsel mit dem Österreicher Matthias Euler-Rolle. Letztendlich ging das neue Konzept nicht auf und im September 2005 zeigte Tele 5 die bislang allerletzte Folge von „Ruck Zuck“. Für ein weiteres Revival gibt es bislang keine Anzeichen, was allerdings nichts daran ändert, dass inzwischen ganze Fernseh-Generationen mit dem munter-hektischen Begrifferaten aufgewachsen sind. Egal ob Jochen Bendel jemals wieder den 40 Sekunden-Countdown starten wird, „Ruck Zuck“ ist Kult und bleibt für immer verankert mit dem Gameshow-Boom der frühen 90-er Jahre, den man aufgrund einer einmaligen Vielfalt von Formaten aus heutiger Sicht einfach nur legendär nennen kann.
Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von „Der Denver-Clan“, „Star Trek“ und „Aktenzeichen XY …ungelöst“. Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie „Friday Night Lights“ oder „The West Wing“ genauso wie die Prime Time Soaps „Melrose Place“ und „Falcon Crest“, die Comedys „I Love Lucy“ und „M*A*S*H“ oder das „Law & Order“-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie „Derrick“ oder „Bella Block“ finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für fernsehserien.de tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.
