Prosit, „ZDF-Hitparade“! – Legendäre Musikshow wird 50 Jahre alt

Rückblick auf die Sendung, die dem Schlager eine TV-Heimat gab

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 27.04.2019, 10:40 Uhr (erstmals veröffentlicht am 17.01.2019)

Nach dem Ende der „ZDF-Hitparade“

„ZDF-Hitparade“-Gruppenfoto mit Dieter Thomas Heck, Uwe Hübner und Schlagerstars ZDF/​Barbara Oloffs

Dieter Thomas Heck blieb auch nach seinem Weggang von der „ZDF-Hitparade“ dem ZDF treu. 1981 initiierte er den Preis „Die goldene Stimmgabel“, der bis 2007 an deutschsprachige Interpreten vergeben wurde. Darüber hinaus führte er durch andere große Shows wie „Melodien für Millionen“ und „Das große Los“. 2007 verabschiedete er sich nach genau 38 Jahren und 11 Monaten von der Bühne und zog sich mit seiner Frau Ragnhild nach Spanien zurück.

2005 plante das ZDF eine Neuauflage der „Hitparade“, die jedoch kurzfristig abgesagt wurde, obwohl für die Pilotausgabe bereits Acts wie Silbermond , Joana Zimmer und Annett Louisan verpflichtet wurden. Doch dem Sender waren die Künstler zu jugendlich und modern. Man wollte die Crème de la Crème des deutschen Musikmarkts wie Herbert Grönemeyer oder Westernhagen – doch die wollten nicht auftreten. Aus diesem Grund wurde aus der Neuauflage letztendlich nichts.

2009 wagte sich RTL II unter dem Titel „Die neue Hitparade“ an eine indirekte Neuauflage. Aleksandra Bechtel moderierte die Show (zeitweise unterstützt von Jochen Bendel bzw. Thomas Anders), in der wie früher deutschsprachige Musik präsentiert wurde. Die Bandbreite reichte von etablierten Künstlern wie Jürgen Drews und Isabel Varell über moderne Schlageracts wie DJ Ötzi und Anna-Maria Zimmermann bis hin zu Party/​Ballermann-Interpreten wie die Atzen und Axel Fischer. Auch die damals noch gar nicht so bekannte Helene Fischer gab sich die Ehre. In den ersten Folgen gab es trotz des Sendungstitels kein Hitparaden-Ranking, dieses wurde erst mit Ausgabe 5 im Jahr 2011 eingeführt, basierend auf den Verkaufszahlen der erfolgreichsten Schlageralben. Nach sechs Ausgaben wurde das Format eingestellt.

Alexandra Bechtel und Thomas Anders RTL II

Diverse Radiowellen verfügen nach wie vor über eine an die „ZDF-Hitparade“ angelehnte Hörer-Hitparade. Angesichts des allgemeinen Schlagerbooms und der generell anhaltenden Popularität deutschsprachiger Musik ist es geradezu erstaunlich, dass sich in den vergangenen Jahren kein TV-Sender mehr an ein hitparaden-ähnliches Format herangetraut hat. Die Charts sind schließlich so deutschsprachig wie nie zuvor – ob nun Schlagerkünstler, Popsänger, Singer-Songwriter oder Hiphopper.

2017 erhielt Dieter Thomas Heck die „Goldene Kamera“ für sein Lebenswerk. „Seine außergewöhnlichen Fähigkeiten haben die deutsche Unterhaltung über Jahrzehnte entscheidend geprägt. Dieter Thomas Heck schaffte es mit seinen Sendungen, das Publikum über die Generationen hinweg vor den Bildschirmen und in den Studios zu begeistern“, so die Begründung der Goldenen Kamera. „In dieser Rolle hat er sich immer für die deutsche Musik stark gemacht. Vor allem der deutsche Schlager war für Dieter Thomas Heck immer eine Herzensangelegenheit.“

Bedauerlicherweise sollte Heck den 50. Geburtstag seiner „Hitparade“ nicht mehr erleben – am 23. August 2018 verstarb der Entertainer im Alter von 80 Jahren. Anlässlich des runden Jubiläums zeigt das ZDF am Samstag, 27. April, um 20:15 Uhr eine große Geburtstagsshow. Thomas Gottschalk moderiert die zweieinhalbstündige musikalische Sondersendung. Es gibt ein Wiedersehen mit zahlreichen Originalinterpreten, Hitparaden-Lieblingen und Weggefährten von damals.

Mit dabei sind unter anderen Howard Carpendale, Matthias Reim, Marianne Rosenberg, David Hasselhoff, Danyel Gérard, Heino, Nicole, Bernhard Brink, Michael Holm, Wencke Myhre, Bonnie Tyler, Purple Schulz, Mike Krüger und Markus. Ebenfalls zu Wort kommen sollen die beiden ehemaligen „ZDF-Hitparade“-Moderatoren Viktor Worms und Uwe Hübner sowie Regisseur Pit Weyrich und Comedian Atze Schröder. Gottschalk will mit seinen Gästen in Erinnerungen an den Showklassiker schwelgen. Zu hören geben soll es die beliebtesten Kulthits, außerdem wird in Einspielfilmen auf Mode-Torheiten und Pannen zurückgeblickt. Auch eine Hommage an Moderationslegende Dieter Thomas Heck darf in der Show nicht fehlen.

zurück

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang ’85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. „Bim Bam Bino“, „Vampy“ und der „Li-La-Launebär“ waren ständige Begleiter zwischen den „Schlümpfen“, „Familie Feuerstein“ und „Bugs Bunny“. Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. „Ruck Zuck“ oder „Kaum zu glauben!“. Auch für Realityshows wie den Klassiker „Big Brother“ hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie „Die Harald Schmidt Show“ und „PussyTerror TV“, hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie „Eine schrecklich nette Familie“ und „Roseanne“, aber auch schräge Mysteryserien wie „Twin Peaks“ und „Orphan Black“. Seit Anfang 2013 ist er bei fernsehserien.de vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

Lieblingsserien: Twin Peaks, Roseanne, Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Vielleicht auch für Fans der Hitparade interessant: In der Nacht vom 12. auf den 13.4. (Fr./Sa.) gibt es im RBB 90 Minuten lang "Schlager nonstop" aus den 60ern.

    https://www.rbb-online.de/fernsehen/programm/13_04_2019/1421662940.html
    • am via tvforen.de

      Der RBB zeigt bei Retro Musiksendungen hauptsächlich Ausschnitte aus dem DDR-Fernsehen, dürfte bei Ossis von Interesse sein.
    • am via tvforen.de

      tvfreak10 schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > Der RBB zeigt bei Retro Musiksendungen
      > hauptsächlich Ausschnitte aus dem DDR-Fernsehen,
      > dürfte bei Ossis von Interesse sein.


      Das finde ich grundsätzlich immer irgendwie "störend", wenn Dokumentationen über den deutschen Schlager gezeigt werden, dass dann auch die Ostdeutschen Titel angesprochen bzw. gespielt werden, die mich gar nicht interessieren. Damit möchte ich den Ostdeutschen nicht auf den Schlips treten. Ihre Titel haben sicher das gleiche Recht in solchen Sendungen gespielt zu werden.
  • am

    warne schöne schöne zeit die man niemals vergisst
    • am via tvforen.de

      Das Konzept der Hitparade scheint erst im letzten Moment festgelegt
      worden zu sein. In dem Hörzu-Artikel zur 1. Folge ist von der Möglichkeit die
      Rede, dass ein Titel zu oft wiedergewählt wird (dem wurde ja von Anfang an ein Riegel vorgeschoben) und von einer Telefonabstimmung des Publikums ist die Rede, so dass man "schon Minuten später" in Mainz den Sieger kennt. In der Einleitung zur 1. Sendung ist von einer Telefonabstimmung aber überhaupt nicht die Rede. Auch die in dem Artikel
      erwähnte Auswahl der vorgestellten Lieder - ein Teil nach dem Erfolg, zusätzlich Lieder von einer Fachjury - hat es so doch wohl nie gegeben. Meines Wissens hat es nie einen Automatismus gegeben, dass ein erfolgreicher Song auch in der ZDF-Hitparade vorgestellt wurde.

      https://i4.photobucket.com/albums/y127/burkhard2005/hits_zpseypqxb45.jpg
      • am via tvforen.de

        Wilkie schrieb:
        -------------------------------------------------------
        > Das Konzept der Hitparade scheint erst im letzten
        > Moment festgelegt
        > worden zu sein. In dem Hörzu-Artikel zur 1. Folge
        > ist von der Möglichkeit die
        > Rede, dass ein Titel zu oft wiedergewählt wird
        > (dem wurde ja von Anfang an ein Riegel
        > vorgeschoben) und von einer Telefonabstimmung des
        > Publikums ist die Rede, so dass man "schon Minuten
        > später" in Mainz den Sieger kennt. In der
        > Einleitung zur 1. Sendung ist von einer
        > Telefonabstimmung aber überhaupt nicht die Rede.

        Das hat mich auch gewundert, als ich den Artikel gelesen habe. Ich fand es erstaunlich, dass es 1969 schon ein System zur Telefonabstimmung gab, das zumindest kurz vor der praktischen Anwendung stand. Vielleicht war es dann am Ende doch zu störanfällig, sodass das ZDF das Risiko nicht eingehen wollte. Im Falle eines technischen Problems mit dem Telefonsystem während der Sendung hätte man ja wahrscheinlich sowieso auf die Postkarten-Abstimmung als Backup zurückgegriffen.

        > Auch die in dem Artikel
        > erwähnte Auswahl der vorgestellten Lieder - ein
        > Teil nach dem Erfolg, zusätzlich Lieder von einer
        > Fachjury - hat es so doch wohl nie gegeben. Meines
        > Wissens hat es nie einen Automatismus gegeben,
        > dass ein erfolgreicher Song auch in der
        > ZDF-Hitparade vorgestellt wurde.

        Doch, 1978/79 war es eine reine Verkaufszahlen-Hitparade. Im Prinzip wurde also jeder Song vorgestellt, der in den deutschsprachigen Charts unter den Top 10 war. Es gab allerdings ein paar Ausnahmen: Bei Kraftwerk ("Die Roboter") machte Hecke eine Bemerkung, dass die Musik für die Hitparade "zu technisch" sei - oder so ähnlich. Und Truck Stop ("Ich möcht so gern Dave Dudley hörn") wurden nicht eingeladen, weil Bands mit mehr als vier (?) Personen 1978 noch nicht zugelassen waren. Diese Regel wurde aber spätestens im Mai 1979 abgeschafft, als Dschinghis Khan auf Platz 1 landete.
      • am via tvforen.de

        Dass plötzlich auch Bands zugelassen waren, dürfte mit dem Wechsel auf dem Posten des Regisseurs von Truck Branss auf Pit Weyrich zu tun gehabt haben. Es wurden 1978/79 die Titel vorgestellt, die entweder neu eingestiegen waren oder sich platztechnsich verbessert hatten. Insgesamt sind dann 10 oder 11 verschiedene Künstler pro Sendung aufgetreten. Sie durften insgesamt 3x auftreten, es sei denn, der Titel befand sich unter den Top 3. Manchmal wurden die Top 20 erweitert und ein Künstler auf Platz 21 (z. B. Jürgen Marcus/Karel Gott (?) begann die Sendung. Eine weitere Ausnahme war Timmy mit dem Titel "Der Hamster", der sicherlich nicht hitparadenkompatibel war. Es war eine Spaßnummer aus der Feder eines Schülers aus der Region Hannover.
      • am via tvforen.de

        Donato Renato schrieb:
        -------------------------------------------------------

        > Eine weitere Ausnahme war Timmy mit dem
        > Titel "Der Hamster", der sicherlich nicht
        > hitparadenkompatibel war. Es war eine Spaßnummer
        > aus der Feder eines Schülers aus der Region
        > Hannover.


        Meinst du das Lied im Video auf Youtube unter dem folgenden Link?:


        https://www.youtube.com/watch?v=BuVBwyU6azc
      • am via tvforen.de

        Die Stimme ist arg verfremdet. Das ging doch nur im Playback. Das dürfte der Grund sein, dass er nicht auftreten dürfte.
      • am via tvforen.de

        Ja, genau den Titel meine ich :-)
    • am via tvforen.de

      TV Wunschliste schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > "Samstagabend, 19.30 Uhr: Hier ist Berlin, hier
      > ist Ihre deutsche Hitparade!". Wer in den 1970ern
      > regelmäßig um diese Zeit das ZDF eingeschaltet
      > hat, weiß sofort, worum es geht.

      Wer aber vor Oktober 1973 regelmäßig um diese Zeit das ZDF eingeschaltet hat, um die Hitparade zu sehen, hat sich regelmäßig geärgert, dass er wieder einmal nur den Schluss mitbekam. Denn da begann die Hitparade schon um 18.45 Uhr. Die erste 19.30-Uhr-Ausgabe lief am 20. Oktober 1973.
      • am via tvforen.de

        Auswertung der 1. Hitparadensendung Nr. 1 vom 18.01.1969:


        Vorstellung des Technikers Achim + Tonband ohne Interpreten Bata Illic


        http://666kb.com/i/e0id4gjv1vtrnas5c.jpg



        1. Scherz in der Sendung mit Renate Kern Wimpern klimpern (zwinkern)


        http://666kb.com/i/e0idb5kebhe0fagao.jpg



        1. Klatschvorgabe von Dieter Thomas Heck mit Pressefotograf wahrscheinlich BILD-Zeitung


        http://666kb.com/i/e0idw2ylgp3184268.jpg



        Hundegebell während des Liedes Olala, sie hat rotes Haar von Erik Silvester


        http://666kb.com/i/e0ie0rx0paboohc74.jpg



        Die Hitparadenoma Frieda Zölle habe ich leider nicht im Studiopublikum entdeckt. Vielleicht war sie entweder gar nicht dabei oder ich habe sie einfach bisher nicht gesehen. Eventuell kann jemand dazu etwas mitteilen.

        Zur Erinnerung an sie weise ich hier einmal auf das Video bei Youtube unter dem folgenden Link hin, damit jeder weiß, wen ich meine:


        https://www.youtube.com/watch?v=RaEuYBrICoU
      • am via tvforen.de

        Hier ist der damalige Zeitungsartikel der BILD-Zeitung über die 1. ZDF Hitparade zu sehen:


        http://666kb.com/i/e0j7rj29002huxvk0.jpg


        Leider ist die Bildqualität schlecht, weil das Bild nur ein Screenshot von der Gala zum 70. Geburtstag von Dieter Thomas Heck mit dem Namen "Danke Dieter Thomas Heck!" vom 29.12.2007 ist, die ich auf DVD privat vom ZDF Hauptprogramm aufgenommen hatte. Außer den beiden Überschriften, große und kleine Überschrift, ist der Text, wie zu sehen, leider unleserlich. Vielleicht hat jemand den Zeitungsausschnitt von damals in besserer Bildqualität und veröffentlicht diesen hier.
    • am via tvforen.de

      Wie sah das Studio 6 eigentlich außerhalb des Studios aus. Gibt es noch Bilder davon? Wurde später abgerissenen.
      • am via tvforen.de

        Spoonman schrieb:
        -------------------------------------------------------
        >
        > Auf WDR2 und 1LIVE höre ich massenweise
        > weichgespültes Zeug, das für mich nichts anderes
        > ist als Schlager: Mark Forster, Max Giesinger,
        > Andreas Bourani, Wincent Weiss, Philipp Poisel,
        > Tim Bendzko, Revolverheld usw. Zu Hecks Zeiten
        > wäre das alles problemlos hitparadenkompatibel
        > gewesen.

        Das trifft den Nagel auf den Kopf. ;) Ich gehe sogar noch weiter und möchte behaupten, dass die Texte dieser angeblichen Popsänger viel kitschiger und schmalziger sind als jene der heutigen "bekennenden" Schlagerstars - sie möchten bloß nicht mit dem Unwort Schlager versehen werden. Ich kann damit jedenfalls nichts anfangen - aber feiere gleichzeitig Beatrice Egli, Ben Zucker, Vanessa Mai und Co.
        • am via tvforen.de

          Hitparadenfan schrieb:
          -------------------------------------------------------
          > Grönemeyer und Westernhagen wollten in den 80ern
          > da schon nicht auftreten.
          >
          > 2005 hätte ich mir mit einem anständigem Konzept
          > ja noch eine Neuauflage vorstellen können - dann
          > hätten aber da echte Schlagerprofis auftreten
          > müssen. Heute sehe ich das etwas anders... mit
          > sind zuviele "Neulinge" am Werk die nicht groß
          > gefördert werden können. Hätte heute bei einer
          > Neuauflage der "Hitparade" Angst das nur diese
          > "Neulinge" dort auftreten würden und das könnte
          > die Sendung wieder langweilig machen.

          Wen genau meinst du mit "Neulinge"? Es sind doch auch schon in der "Hitparade" immer wieder Newcomer aufgetreten. In den Silbereisenshows treten nach wie vor auch Künstler wie Mary Roos, Bernhard Brink und Roland Kaiser auf, die sicher auch für eine neue "Hitparade" zur Verfügung stünden.

          > Früher war es so das der deutsche Schlager durch
          > den Verkauf und durch das Radio gefördert wurde.
          > Aber heute ? CDs gibts kaum noch - müsste man
          > downloads mitzählen und öffentliche Radiosender
          > spielen kaum noch Schlager.... daher glaube ich
          > nicht ob eine Neuauflage der Hitparade sinnvoll
          > wäre.

          So schwarz sehe ich da nicht. Die Verkaufszahlen sind zwar allgemein eingebrochen, doch am meisten Geld wird meiner Ansicht nach noch im Schlagergenre verdient. Die Quoten der Schlagershows im Fernsehen sind auch mehr als ordentlich - und erfreuen sich vor allem unter jungen Zuschauern steigender Beliebtheit. Mit den Radiosendern hast du allerdings recht - weshalb die Schlager inzwischen so boykottieren, ist für mich nicht nachvollziehbar.
          • am via tvforen.de

            Interessantes Special, danke dafür!

            Zwei Zitate daraus:

            2005 plante das ZDF eine Neuauflage der "Hitparade", die jedoch kurzfristig abgesagt wurde, obwohl für die Pilotausgabe bereits Acts wie Silbermond , Joana Zimmer und Annett Louisan verpflichtet wurden. Doch dem Sender waren die Künstler zu jugendlich und modern. Man wollte die Crème de la Crème des deutschen Musikmarkts wie Herbert Grönemeyer oder Westernhagen - doch die wollten nicht auftreten. Aus diesem Grund wurde aus der Neuauflage letztendlich nichts. [...]

            Diverse Radiowellen verfügen nach wie vor über eine an die "ZDF-Hitparade" angelehnte Hörer-Hitparade. Angesichts des allgemeinen Schlagerbooms und der generell anhaltenden Popularität deutschsprachiger Musik ist es geradezu erstaunlich, dass sich in den vergangenen Jahren kein TV-Sender mehr an ein hitparaden-ähnliches Format herangetraut hat. Die Charts sind schließlich so deutschsprachig wie nie zuvor - ob nun Schlagerkünstler, Popsänger, Singer-Songwriter oder Hiphopper.

            Ich glaube auch, dass eine Neuauflage mit Helene Fischer, Ella Endlich, Mark Forster, Max Giesinger & Co. ein Riesenerfolg wäre - wenn die alle bereit wären, da aufzutreten. Für mich wäre das zwar ein musikalischer Alptraum, aber ich muss es ja auch nicht gucken. :D
            • am via tvforen.de

              Die 1. Hitparade als Radioversion ist in einem Video auf Youtube mit dem Namen "1. ZDF-Hitparade vom 18. Januar 1969" unter dem folgenden Link zu hören:


              https://www.youtube.com/watch?v=qFLsB5Pv9dA


              Dort sind die Studioaufnahmen in den jeweiligen Tonstudios der einzelnen Künstler zu hören und die Lieder werden in voller Länge abgespielt. Es sind aber auch Musiktitel im Original aus der ZDF Hitparade Nr. 1 vom 18.01.1969 zu hören. Nebenbei mal die Frage, weiß jemand warum Anna Lena bzw. Anna-Lena Löfgren nachdem Auftritt als erste Sängerin in dieser ersten ZDF Hitparadensendung nie mehr wieder in der ZDF Hitparade in den darauffolgenden Sendungen auftrat? Hatte Anna-Lena Löfgren keine weiteren Musiktitel, die sie vorstellen konnte oder durfte?
            • am via tvforen.de

              Grönemeyer und Westernhagen wollten in den 80ern da schon nicht auftreten.

              2005 hätte ich mir mit einem anständigem Konzept ja noch eine Neuauflage vorstellen können - dann hätten aber da echte Schlagerprofis auftreten müssen. Heute sehe ich das etwas anders... mit sind zuviele "Neulinge" am Werk die nicht groß gefördert werden können. Hätte heute bei einer Neuauflage der "Hitparade" Angst das nur diese "Neulinge" dort auftreten würden und das könnte die Sendung wieder langweilig machen.

              Früher war es so das der deutsche Schlager durch den Verkauf und durch das Radio gefördert wurde. Aber heute ? CDs gibts kaum noch - müsste man downloads mitzählen und öffentliche Radiosender spielen kaum noch Schlager.... daher glaube ich nicht ob eine Neuauflage der Hitparade sinnvoll wäre.
            • am via tvforen.de

              Hitparadenfan schrieb:
              -------------------------------------------------------
              > Früher war es so das der deutsche Schlager durch
              > den Verkauf und durch das Radio gefördert wurde.
              > Aber heute ? CDs gibts kaum noch - müsste man
              > downloads mitzählen und öffentliche Radiosender
              > spielen kaum noch Schlager.... daher glaube ich
              > nicht ob eine Neuauflage der Hitparade sinnvoll
              > wäre.

              Auf WDR2 und 1LIVE höre ich massenweise weichgespültes Zeug, das für mich nichts anderes ist als Schlager: Mark Forster, Max Giesinger, Andreas Bourani, Wincent Weiss, Philipp Poisel, Tim Bendzko, Revolverheld usw. Zu Hecks Zeiten wäre das alles problemlos hitparadenkompatibel gewesen.
            • am via tvforen.de

              Glenn schrieb:
              -------------------------------------------------------
              > Das trifft den Nagel auf den Kopf. ;) Ich gehe
              > sogar noch weiter und möchte behaupten, dass die
              > Texte dieser angeblichen Popsänger viel
              > kitschiger und schmalziger sind als jene der
              > heutigen "bekennenden" Schlagerstars - sie
              > möchten bloß nicht mit dem Unwort Schlager
              > versehen werden.

              Zum Beispiel "Liebe auf Distanz" von Revolverheld. Da reimt sich "Zug" auf "Atemzug" und "wahnsinnig" auf "frag ich nicht", und der ganze Text klingt unglaublich abgedroschen.

              Von den bekennenden Schlagerstars krieg ich wenig mit, aber ich hab aus der Ferne den Eindruck, dass da seit Jahren alles mit einem Discobeat unterlegt wird, damit es Ballermann-kompatibel ist ;)
            • am via tvforen.de

              Es gibt einen Radiosender, der Schlager spielt. Es das Schlagerradio B2!

              https://www.radiob2.de/

              Die Resonanz auf Radio B2 ist sehr gut. Wer in Deutschland unterwegs ist, bekommt mit, dass der Sender häufig eingeschaltet wird, sei es in einer Stadt im Café, an der Tankstelle an der Autobahn oder auf einer Baustelle in einem Wohngebiet. Ob Handwerk oder Politik, Hausfrau oder Buchhalter: Der Schlagersender ist ein Schlager geworden. Auch die werbetreibende Wirtschaft entdeckte die Vorteile von Radio B2.

          weitere Meldungen