Vor rund einem Monat ging die diesjährige Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ zu Ende. Zu einem Fan-Liebling wurde Schauspieler Pierre Sanoussi-Bliss, der vor allem mit trockenem Humor und ironischen Kommentaren punkten konnte. Am Ende landete er auf dem zweiten Platz. Er erhoffte sich durch seine Teilnahme am Dschungelcamp allerdings auch einen positiven Effekt für seinen Beruf. Doch vier Wochen nach dem Finale zieht er diesbezüglich eine traurige Bilanz. Neue Jobangebote habe er nämlich nicht bekommen.
Es ist einfach gar nichts passiert. Auch wenn vier Millionen Menschen in diesem Land das Dschungelcamp gucken, gibt es noch 80 weitere Millionen, die es nicht gucken. Und Produzenten, die mich besetzen könnten, haben das offensichtlich nicht geschaut, sagt Sanoussi-Bliss mit deutlichen Worten in der BILD. Nach seiner Teilnahme sei alles wie davor – mit dem Unterschied, dass ihn nun auch mal jüngere Menschen auf der Straße zunicken oder nach einem Selfie fragen. Berlin ist liebenswert ignorant wie vor dem Dschungel auch.
Als Grund für die ausbleibenden Jobangebote betrachtet der 62-Jährige aber nicht seine Dschungelcamp-Teilnahme, sondern das, was er auch in der Sendung selbst ansprach: Alte, schwarze Schauspieler seien in der deutschen Fernseh- und Kinolandschaft nicht sichtbar. Seit vier Jahrzehnten rede ich über die gleichen Themen. Das hat sich auch nicht durch das Dschungelcamp geändert. Von 1997 bis 2015 spielte er in der ZDF-Krimiserie „Der Alte“ den Asisstenten Axel Richter. Dann allerdings wurde sein Vertrag nicht verlängert und es kamen jüngere Nachfolger zur Serie, woraufhin Sanoussi-Bliss dem ZDF „Verjüngungswahn“ vorwarf.
Eine Zukunft als Reality-TV-Darsteller sieht der Schauspieler für sich nicht. Ich bin nicht Schauspieler geworden, um als Pierre im Fernsehen zu sitzen, so Sanoussi-Bliss gegenüber der BILD. Ich habe im Dschungelcamp nichts weiter gemacht, als ich selbst zu sein. Das ist mir auf Dauer ein bisschen zu wenig.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Dr. Winston O' Boogie am
Das Problem ist wahrscheinlich sein Verhalten und seine Kommentare zum "West Fernsehen" . In der DDR war er es gewohnt daß der Staat ihm Rollen gibt. Das ist aber vorbei. Wie jeder andere auch muß man sich bewerben. Und als Künstler, egal ob Schauspieler, Maler oder Designer, gibt es sehr selten fest Anstellungen. Eigentlich weiß man das. Wer das nicht will, kann ins Büro oder ins Handwerk gehen. Aber wer sich berufen fühlt Künstler zu sein muß entweder zum Einkäufer oder zum Produkt passen. Ich glaube nicht daß er so ein einfacher Mensch ist. Ich kann mir vorstellen, daß er einfach schwierig im Umgang ist. Manchmal muß ich mich einfach anpassen oder ich bin raus. So einfach ist das. Es ist nur schön einfach immer wenn mir was nicht gelingt die Schwarzen Karte zu ziehen. Wa kann ich da tun wenn ich weiß bin? Ach ja, da gibt es noch die Frauen Karte 😜.
addicted4series am
Also ob das eine SACHLAGE wäre, mit dem nicht Millionen von Leuten ab 50 tagtäglich betroffen sind. Arbeitet man schon Jahrzehnte für ein und dieselbe Firma/Branche (und das nicht im Billiglohnsektor, wo die Leute jederzeit austauschbar sind) wird man auf einmal zu "TEUER" ab Tag 1 mit 50 - und Firmen werden heutzutage verdammt "KREATIV", um "teure" Mitarbeiter irgendwie ohne AUFSEHEN der ÖFFENTLICHKEIT loszuwerden. Wenn das eine Überraschung sein sollte - WILLKOMMEN IM WIRKLICHEN LEBEN!! Und warum das gerade im "Haifischbecken" der Filmeschaffenden anders sein sollte...? Als Frau gilt man bereits ab 28 als "Ladenhüterli" der Güteklasse Eins - weil man könnte sich ja immer noch entscheiden, Mutter werden zu wollen. Und mit Beginn der Mutterschaft ist man für die nächsten 20 Jahre praktisch UNSICHTBAR für die längst überfällige Beförderung. Jedoch könnte man annehmen, dass Jemand mit 62 schon längst gelernt bzw. akzeptiert hat, wie der "Hase" läuft. Dass es jedoch gerade in diesem Sektor einen enormen NACHHOLBEDARF gibt, ist unbestritten. Jede/r möchte eine Art von Wertschätzung im Leben erfahren...
Er kann halt leider immer noch nicht den Rausschmiss von dieser Frau Porsche verkraften. Ich bin da ganz auf seiner Seite. Die Dame hatte damals fast das komplette Team/Crew ausgewechselt. Selbst der zähe Komponist Eberhard Schoener und damaliger Ringelmann-Freund/Vertrauter wurde nebst Titelmusik vor kurzem entfernt. Gut das selbige passierte 1986 auch Peter Thomas. Für mich war der damalige Rausschmiss von Walter Kreye erst der Anfang und eine Unverschämtheit einen sehr guten Schauspieler aufgrund seiner Krebserkrankung so abzuschiessen. Das Hauptproblem liegt meiner Meinung nach (und ich bin seit den 70iger Jahren ein aufmerksamer Beobachter der damaligen Ringelmann-Ära) aber an der Dame, die nach dem Tod von Helmut Ringelmann die Firma komplett an Frau Porsche verkaufte und diese damit alles rundumerneuerte...!
siebentöter schrieb: ------------------------------------------------------- > Er kann halt leider immer noch nicht den > Rausschmiss von dieser Frau Porsche verkraften. > Ich bin da ganz auf seiner Seite. Die Dame hatte > damals fast das komplette Team/Crew ausgewechselt. > Selbst der zähe Komponist Eberhard Schoener und > damaliger Ringelmann-Freund/Vertrauter wurde nebst > Titelmusik vor kurzem entfernt. Gut das selbige > passierte 1986 auch Peter Thomas. Für mich war > der damalige Rausschmiss von Walter Kreye erst der > Anfang und eine Unverschämtheit einen sehr guten > Schauspieler aufgrund seiner Krebserkrankung so > abzuschiessen. Das Hauptproblem liegt meiner > Meinung nach (und ich bin seit den 70iger Jahren > ein aufmerksamer Beobachter der damaligen > Ringelmann-Ära) aber an der Dame, die nach dem > Tod von Helmut Ringelmann die Firma komplett an > Frau Porsche verkaufte und diese damit alles > rundumerneuerte...! Und warum gibt man Pierre nicht einmal die Hauptrolle eines Kommissars im ARD-TATORT oder im ORF-LANDKRIMI!??? Warum nicht???? Oder man kreiert einen ARD-BERLIN-KRIMI???!!! Ich bin dafür!
Ich denke, je nachdem wofür man dann Jobangebote bekommen möchte. So Reality Shows sind ja eher für zB Social Media Reichweite zu vergrößern, mehr Follower. Bei Schauspielern oder allgemein älteren Teilnehmern ist das was wahrscheinlich was schwieriger.
Ich verstehe allerdings nicht, weshalb Herr Sanoussi-Bliss nicht (wieder) selbst die Initiative ergreift: Er hat selbst Filme inszeniert, er kann (im Gegensatz zu anderen Schauspielern) schreiben. Sicher nicht nur Drehbücher. Hat er eigentlich schon eine Autobiographie (oder etwas ähnliches) verfasst? Ich würde gern mal etwas über seine Erlebnisse und Erfahrungen in der DDR und dann im vereinten Deutschland lesen, erst recht nach dem Eindruck, den er im Dschungelcamp hinterlassen hat: abgeklärt-bodenständig und zu (Selbst-) Ironie fähig, eben nicht die Dramaqueen, als die Schwule im Showgeschäft gern auftreten.
Roman1976 (geb. 1976) am
Ich würde als Chef keinen einstellen, wenn im Lebenslauf RealityShow Teilnehmer steht.
MacBlack am
Superschade. Ich hab ihm so sehr die Daumen gedrückt und gehofft, dass irgendwas dabei rumkommt. Gerade von RTL, die genug Eigenproduktionen am Start haben, ist es ist ein echt schwacher Move ihn einfach zu "übersehen". Und damit meine ich nicht das typische Herumgereiche der Ex-Dschungler bei Vox. Ich für meinen Teil würde mir z.B. 1000x lieber einen Krimi mit Pierre als mit der Ferres angucken und inzwischen könnte man ihm ein regelmässiges Gehalt am Vorabend verschaffen. Das kann doch nicht so schwer sein...
Hauptkommissar (geb. 1973) am
FInde ich sehr schade, Ich finde er hat Charme und ist ein guter Schauspieler