Neue US-Serien 2011/​12 (18): „Missing“

Ashley Judd sucht ihren gekidnappten Sohn

Michael Brandes – 27.05.2011

Neue US-Serien 2011/12 (18): "Missing" – Ashley Judd sucht ihren gekidnappten Sohn – Bild: ABC

„Wie weit geht eine Mutter, um ihre Familie zu beschützen?“ und „Die Liebe einer Mutter kennt keine Grenzen“ sind die kinoplakatartigen Schlagzeilen, mit denen das US-Network ABC den neuen Serienthriller „Missing“ bewirbt. Als besorgte Mutter begibt sich Hollywood-Schauspielerin Ashley Judd darin auf eine Europareise, um ihren verschollenen Sohn zu finden.

Die Witwe Becca Winstone (Ashley Judd) pflegt zu ihrem 18-jährigen Sohn Michael (Nick Eversman) eine ganz besonders innige Beziehung. Im Alter von acht Jahren hat Michael den Mord an seinem Vater Paul, einem CIA-Agenten, miterlebt. Nur schweren Herzens lässt Becca Michael nach Italien ziehen, wo er studieren will. Nach einigen Wochen verschwindet Michael spurlos. Becca wittert sofort ein Verbrechen und fliegt nach Rom, um ihren Sohn persönlich ausfindig zu machen. Dessen Kidnapper ahnen noch nicht, dass sie sich möglicherweise mit der falschen Frau angelegt haben, denn Becca hat ebenfalls eine Vergangenheit als CIA-Agentin. Mit Einfallsreichtum, Geschick und Entschlossenheit geht sie zahlreichen Hinweisen nach, die sie durch Europa führen.

Den US-Zuschauern wird „Missing“ als raffinierter Thriller mit vielen Plot-Twists und „exotischen Locations“ schmackhaft gemacht. Dazu zählen neben Rom auch die Drehorte Wien und Prag. Das Projekt trägt noch immer Züge eines klassischen Agentenstoffes, den Showrunner Greg Poirier („Das Vermächtnis des geheimen Buches“) ursprünglich im Sinn hatte. Im frühen Stadium galt „Missing“ als Mix aus „Steven Spielbergs Taken“ und der „Bourne“-Trilogie. „Dexter“-Regisseur Steve Shill soll den Pilotfilm und weitere Episoden inszenieren. Shill, James Parriott („Sons of Anarchy“), Grant Scharbo und Gina Matthews („The Gates“) sind als ausführende Produzenten mit an Bord.

Nachdem Ashley Judd in den vergangenen 15 Jahren fast ausschließlich in Kinofilmen wie „Doppelmord“, „Männerzirkus“ und „Crossing Over“ zu sehen war, steht sie nun vor ihrem TV-Comeback. Im Jahr 1991 begann die Hollywood-Schauspielerin ihre TV-Karriere mit einer Gastrolle in „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“, übernahm etwas später eine feste Rolle in der Serie „Ein Strauß Töchter“ sowie die Hauptrolle im TV-Film „Norma Jean & Marylin“ (1996). Zur Besetzung zählen außerdem Sean Bean, Cliff Curtis, Adriano Giannini und Tereza Voriskova.

„Missing“ zählt zu den seltenen Fällen, in denen ein US-Network grünes Licht für die Produktion einer ersten Staffel erteilt hat ohne zuvor einen Pilotfilm in Auftrag gegeben zu haben. Das mag unter anderem daran gelegen haben, dass in Europa produziert wird und die Serie ursprünglich bereits im Sommer, als Vorbote zum offiziellen TV-Saisonstart im Herbst, vorgesehen war. Inzwischen plant ABC jedoch anders. Die zehn bestellten Episoden werden erst zur Midseason, Anfang 2012, ausgestrahlt.

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