Mitte April beginnt der Dreh zur ARD-Neuverfilmung des Romans „Nackt unter Wölfen“. Verantwortlich zeichnet dafür das gleiche Team, das bereits den Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ umgesetzt hat. So führt Philipp Kadelbach Regie, das Drehbuch zur Adaption stammt von Stefan Kolditz. Die Entwicklung des Stoffes wurde laut ARD von Gesprächen mit Zeitzeugen und umfassenden historischen Recherchen begleitet.
Erstmals erschien der gleichnamige Roman von Bruno Apitz, der selbst acht Jahre lang im KZ Buchenwald inhaftiert war, im Jahr 1958. Vier Jahre später verfilmte die DEFA den Stoff und schuf damit einen Filmklassiker, der in der DDR zu einem Sybol für antifaschistischen Widerstand wurde. Der Roman wurde an den DDR-Schulen zur Pflichtlektüre. Im Zentrum der Handlung stehen kommunistische Gefangene, die sich illegal in einem Internationalen Lagerkomittee organisierten. Trotz der großen Gefahr schafften sie es, einen kleinen jüdischen Jungen, der in einem Koffer in das KZ geschmuggelt wurde, vor dem sicheren Tod zu retten.
Die Hauptrollen spielen Florian Stetter (Pippig), Peter Schneider (Höfel), Sylvester Groth (Krämer), Jens Harzer (Bochow), Sabin Tambrea (Reineboth), Robert Gallinowski (Kluttig) und Leonard Carow (Johann). Die Neuverfilmung von „Nackt unter Wölfen“ ist eine Produktion der UFA Fiction in Zusammenarbeit mit dem MDR, ARD Degeto, sowie WDR, SWR und BR. Die Dreharbeiten werden bis zum Juni andauern. Sie finden in Tschechen und Ostdeutschland statt und werden zum Teil auch am Originalschauplatz in der Gedenkstätte Buchenwald stattfinden.
Zumal noch genügend spannende Romane aus der Zeit des Nationalsozialismus/ 2. Weltkrieg noch nicht verfilmt sind, bzw. adaptiert... Man könnte ja nicht nur "verfilmen", sondern sogar was eigenständiges draus machen... Aber lieber alte Konserven aufmachen, das gute rausreißen und mit billigem Kitt verfüllen. Ich gucks nicht.
sehe das auch skeptisch, es bleibt für liebhaber aber das original.
ich bin im grenzgebiet aufgewachsen und kenne daher die meisten der klassiker aus dem osten (fünf tv-programme: ard, zdf, ndr und ddr1, ddr2 ;-) ).
wie sonst könnte man in gesamtdeutschland unbekannte klassiker wie z.b." Archiv des Todes" schmackhaft und bekannt machen, wenn nicht durch schlagzeilen und/oder neudreh? vielleicht kommt ja was gutes raus.
Hoffentlich bleibt es beim Agieren und Taktieren der handelnden Personen. Und hoffentlich werden einige Sachen (im zuge einer abendlichen ausstrahlung) nicht abgeschwächt.
Der Kleine Jüdische Junge...tja...auch einige KZ-Schergen wissen davon, aber sie sehen kurz vor Ende des Krieges eine Möglichkeit...
>> das gleiche Team, das bereits den Dreiteiler "Unsere Mütter, unsere Väter" umgesetzt hat
Dieser Dreiteiler war ja nun auch alles andere als unumstritten. "Geschichtsklitterung" war da noch einer der harmloseren Vorwürfe.
Die Frage bei der Neuverfilmung von "Nackt unter Wölfen" lautet "Warum?" und nicht "Warum nicht" - was könnte eine Neuverfilmung besser zeigen als das Original? Geht es darum, daß dem Original Authentizität abgesprochen wird? Oder darum, eine neue Sicht auf die entsetzlichen Verbrechen während der Nazizeit zu erzeugen? Weil die des Originalfilms kommunistsch angehaucht ist? Wenn es das ist, dann finde ich das ziemlich widerwärtig.
Es gäbe sicher noch andere literarische Vorlagen, bei deren Umsetzung das Geld der Zwangsgebührenzahler besser angelegt wäre. So aber sieht es nach kleinlicher Besserwisserei und dem Versuch der "Neubewertung" eines cineastischen Meisterwerks aus.
Entschuldigt, aber ich hoffe, sie beißen sich die Zähne daran aus. Würde sich jemand auch nur denken, das "Boot" neuzuverfilmen? Gibt es nicht noch genügend andere Geschichten aus der Zeit zu erzählen, die noch nie verfilmt wurden?