Münster-„Tatort“ holt Zuschauerrekord von Til Schweiger zurück

Axel Prahl und Roland Kaiser halten Schlüssel zum Erfolg in der Hand

Stefan Genrich
Stefan Genrich – 25.03.2013, 13:35 Uhr

„Tatort: Summ, summ, summ“ – Bild: WDR/Martin Menke
„Tatort: Summ, summ, summ“

Die Münsteraner drehen Til Schweiger eine lange Nase: Axel Prahl als Kriminalhauptkommissar Frank Thiel und Jan Josef Liefers als Rechtsmediziner Karl Friedrich Börne schlagen mit „Summ, summ, summ“ bei den Einschaltquoten den „Tatort“ zwei Wochen zuvor: „Willkommen in Hamburg“.

12,81 Millionen Zuschauer sahen dem kriminalistischen Team zu, als es am Sonntagabend (24.3.) in der Westfalenmetropole erst gegen Schlagersänger Roman König (Roland Kaiser) ermittelte und ihn später als Leiche auffand. Der Marktanteil lag bei 34 Prozent. Gelungen ist der Coup wohl teilweise durch den Extraeinsatz von Axel Prahl, der ausgerechnet am Ausstrahlungstag in der Bild am Sonntag den Plan zum „Thronsturz“ des frischen „Tatort“-Stars ankündigte – und tatsächlich hat es geklappt: Nachdem der actionreiche Reißer mit Til Schweiger erst einen Premierenrekord innerhalb von zwanzig Jahren aufgestellt hatte, sicherten sich jetzt die Münsteraner den stärksten Zuspruch für einen „Tatort“ seit 1993.

Til Schweiger hatte mit kleinen Provokationen etwa zum traditionellen Vorspann die Neugier auf seinen Einstand geweckt. Auch die ungewöhnlich hohen Produktionskosten und die Kinoerfolge des Hauptdarstellers hatten die Erwartungen steigen lassen, so dass „Willkommen in Hamburg“ 12,57 Millionen Zuschauer anlocken konnte (fernsehserien.de berichtete).

Die Nordrhein-Westfalen haben ebenfalls auf Marketing und zusätzlich auf die Anhänglichkeit ihrer Fans gesetzt: Die öffentliche Herausforderung hat gewirkt, und der Einsatz von Roland Kaiser hat viel Aufmerksamkeit angezogen. Allerdings hat die junge Zielgruppe nicht ganz so begeistert reagiert: Zwar war der Krimi am Sonntag auch bei den 14- bis 49-Jährigen die beliebteste Sendung, aber 14 Tage vorher war sogar rund eine Million mehr von ihnen dabei: Die kuriosen Ermittler aus Münster lockten dann immerhin die beachtliche Zahl von 4,23 Millionen an und erzielten einen Marktanteil von 28,8 Prozent. Die Hamburger Schießereien lagen hier mit fast 34 Prozent vorne.

Auf ganzer Linie geschlagen geben musste sich RTL am Münster-Sonntag: Der Kino-Hit „Ice Age 3“ erreichte beim jungen Publikum nur 2,5 Millionen. Verantwortlich dafür war nicht unbedingt Hochspannung rund um die Leichen zum Schlager. „Summ, summ, summ“ überzeugte eher durch Skurrilität und interessante Figuren. Ein Hauch von britischem Humor und Understatement lag in der Luft, ähnlich wie anschließend bei „Inspector Barnaby“ im ZDF, wo der Engländer wesentlich weniger erfolgreich seine Mörder jagte.

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