Medienhüter beanstanden unzulässige Produktplatzierung bei Sat.1

Das sogenannte „Product Placement“ ist zwar im deutschen Fernsehen mittlerweile erlaubt, dennoch gibt es Grenzen zwischen einer zulässigen Produktplatzierung und unzulässiger Schleichwerbung. Die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten (ZAK) hat auf ihrer heutigen Sitzung Schleichwerbung im Programm von Sat.1 beanstandet.

Produkte, die in Unterhaltungssendungen platziert werden, dürfen nicht zu stark heraus gestellt sein. Das Gegenteil war nach Ansicht der Kommission der Fall in der Sat.1-Fußballsendung „ran“ vom 18. Mai 2011. Im Rahmen der Übertragung des Champions-League-Finalspiels gab es zwei Live-Schaltungen in ein so genanntes „Hasseröder Männercamp“, in dem das Spiel während einer Grillparty verfolgt wurde. Im Gespräch zwischen Studiomoderator Oliver Welke und Ex-Bundesligamanager Rainer Calmund, der als Fußballexperte im „Männercamp“ verweilte, wurde die Biermarke Hasseröder wiederholt und lobend erwähnt. Darüber hinaus war das Markenlogo mehrfach im Studio und im „Männercamp“ auf der Bierflasche sowie auf etlichen weiteren Gegenständen deutlich zu erkennen.

Obwohl der Schriftzug „unterstützt durch Produktplatzierung“ eingeblendet wurde, hält die ZAK diese Form der Produktpräsentation für „zu auffällig und intensiv“. Die platzierte Marke war nicht in die Handlung eingebunden, und es gab keine dramaturgische Rechtfertigung für die häufige Erwähnung des Produkts, so die Begründung. Damit seien die Voraussetzungen für eine zulässige Produktplatzierung nicht erfüllt.