„Little Bird“: Miniserie mit Lisa Edelstein („Dr. House“) arbeitet dunkle Geschichte Kanadas auf

Indigene Frau sucht nach ihrer Familie und ihrer Identität

Vera Tidona
Vera Tidona – 26.05.2023, 12:57 Uhr

„Little Bird“ mit Darla Contois und Lisa Edelstein (v. l.) – Bild: Crave/APTN
„Little Bird“ mit Darla Contois und Lisa Edelstein (v. l.)

Die kanadische Miniserie „Little Bird“ nimmt sich einem der schwierigsten und dunkelsten Geschichtskapitel Kanadas an und erzählt von einer jungen Frau mit indigenen Wurzeln, die sich auf die Suche nach ihrer Familie und ihrer Identität begibt. Die sechsteilige Dramaserie mit Darla Contois und Lisa Edelstein („Dr. House“) in den Hauptrollen feiert am 26. Mai bei APTN (Aboriginal Peoples Television Network) und Streaminganbieter Crave Premiere. Wann die Serie auch in den USA und Deutschland erscheint, ist noch nicht bekannt.

Erzählt wird die dramatische Geschichte der jungen Bezhig Little Bird, die im Alter von fünf Jahren ihrer indigenen Familie entrissen und von einer jüdische Familie adoptiert wird. Unter ihrem neuen Namen Esther Rosenblum wächst sie in einer für sie neuen und fremden Welt auf. Als junge Erwachsene von 20 Jahren sehnt sich Bezhig nach ihrer echten Familie, die ihr genommen wurde, und begibt sich auf eine emotionale Suche nach ihrer verlorenen Identität.

Ihre Suche führt sie zurück in die kanadischen Prärien, wo sie die erschütternde Wahrheit über ihre indigenen Wurzeln herausfindet, dass sie der Generation von Kindern angehörte, die von der kanadischen Regierung im Rahmen einer Politik, die später als „60s Scoop“ bezeichnet wurde, gewaltsam ihren Familien entrissen wurden.

Die „60s Scoop“ (Original „The Sixties Scoop“) betitelt eine Politik der kanadischen Regierung, die Mitte der 1950er bis in die 1980er Jahre hinein praktiziert wurde. Dabei wurden indigene Kinder gewaltsam ihren Familien entrissen, um sie in Pflegefamilien unterzubringen, wo sie schließlich von weißen Familien adoptiert wurden. Ziel dieser und ähnlicher früherer politischer Initiativen (Schlagwort „Residential Schools“) war es, den Nachwuchs der indigenen Bevölkerung bewusst aus deren Kulturen zu nehmen und diesen zu entfremden, um ihn mit euro-kanadischen (und oftmals christlichen) Werten auf den Lebensweg zu schicken.

Die Hauptdarstellerin der Miniserie Darla Contois ist selbst als Cree-Salteaux ein Kind der „60s Scoop“. Zur weiteren Besetzung gehören Ellyn Jade, Osawa Muskwa, Joshua Odjick, Imajyn Cardinal, Mathew Strongeagle, Eric Schweig und Michelle Thrush.

„Little Bird“ stammt von Jennifer Podemski und Hannah Moscovitch, die zuvor schon die Miniserie „Unsettled“ (2020) mit einer ähnlichen Thematik entwickelten. Die Regie führten Elle-Máijá Tailfeathers und Zoe Leigh Hopkins. Die Dramaserie ist eine Produktion von Original Pictures und Rezolution Pictures, den internationalen Vertrieb übernimmt Fremantle.

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