Es ist nur eine Frage, die sich allerdings langsam aufzudrängen beginnt: spricht Johannes B. Kerner über seine beruflichen Pläne und die Senderpolitik auch ab und zu mit seinem eigenen Sender, dem ZDF nämlich, oder hauptsächlich mit anderen Medienorganen? Bereits im September dieses Jahres beklagte sich Kerner in einem Interview in der Wochenzeitung „Die Zeit“ über mangelnden Rückhalt vom ZDF bezüglich einer Werbung für den Börsengang von Air Berlin (fernsehserien.de berichtete). Nun brachte er sich im Gespräch mit dem Boulevardmagazin „Die Bunte“ als potentieller Kandidat für eine ebenso potentielle neue politische Talkshow im ZDF ins Gespräch.
In Medienberichten wird das Interview mit Kerner wie folgt zitiert: „Fakt ist, die Karten werden neu gemischt. Das ZDF denkt bestimmt daran, gegen den ARD-Politiktalk am Sonntag anzutreten. Ich traue mir eine Politiksendung zu.“ Ob Günther Jauch bereits zu zittern beginnt? Falls ja, dürfte das umgehende Dementi von ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut ihn beruhigen: Man habe nicht vor, am Sonntag einen Polittalk in direkte Konkurrenz gegen das Erste auf Sendung zu schicken. Nachdem bereits vor zwei Jahren Spekulationen über eine Konkurrenzsendung des ZDF zu „Sabine Christiansen“ aufkamen, hat man sich mittlerweile wohl mit der ARD darauf geeinigt, auf diese Art von Kampfansage zu verzichten.
Ab Mitte nächsten Jahres soll Günther Jauch ein Nachfolge-Format von Sabine Christiansens Polittalk moderieren und so dem Ersten den politischen Sendeplatz nach dem Sonntagskrimi sichern. Johannes B. Kerner wird in seiner Talkshow währenddessen zumindest vorerst mit Politikern auch weiterhin hauptsächlich über Persönliches und nicht Geschäftliches plaudern.