Die Hauptprogramme von ARD und ZDF konnten im abgelaufenen Jahr bei den Zuschauer-Marktanteilen zulegen – zu einem großen Teil wegen der Übertragungen der Fußball-Weltmeisterschaft. Die großen Privatsender mussten hingegen auch bei den jüngeren Zuschauern Verluste hinnehmen, insbesondere RTL verlor relativ stark.
Zwar sind die Kölner immer noch Marktführer in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Der Abstand zum Zweitplatzierten ProSieben ist jedoch abermals geschrumpft: 13,4 Prozent zu 11,0 Prozent ist das Duell ausgegangen, wobei RTL gegenüber 2013 1,1 Prozentpunkte verlor. Auf dem dritten Platz folgt Sat.1 mit 9,2 Prozent, das mit 0,2 Prozentpunkten leicht verlor. Um einen knappen Prozentpunkt steigern konnte sich hingegen das Erste, das nun 7,5 Prozent der jüngeren Zuschauer erreichte. Knapp dahinter folgt das ZDF mit 7,0 Prozent, dem besten Wert seit 2008.
Ganz anders sieht die Reihenfolge aus, wenn man das Gesamtpublikum ab drei Jahren betrachtet. Hier haben die Öffentlich-Rechtlichen nach wie vor die Nase vorn: Das ZDF baute seine Führung um einen halben Prozentpunkt auf 13,3 Prozent aus. Das war der beste Wert seit acht Jahren. Das Erste erzielte 12,5 Prozent, 0,4 Punkte mehr als im Vorjahr – der beste Wert seit dem WM-Jahr 2010. RTL konnte nur noch 10,3 Prozent der Gesamtzuschauer erreichen, so wenig wie seit 1989 nicht mehr. Sat.1 folgt mit rund acht Prozent auf dem vierten Platz. ProSieben verlor leicht auf 5,5 Prozent.
Wenig Verschiebungen gab es bei den mittelgroßen Sendern. Sowohl VOX als auch RTL II verloren in der jüngeren Zielgruppe leicht, um 0,7 respektive 0,5 Prozentpunkte. VOX erzielte 6,9 Prozent, RTL II 6,3. Relativ stabil blieb kabel eins mit 5,5 Prozent.
In einem Jahr ohne Fußball-Großereignis und Olympische Spiele müssen sich ARD und ZDF 2015 allerdings sehr anstrengen, wenn sie ihren relativ guten Zuspruch bei den jüngeren Zuschauern auch nur ansatzweise wiederholen wollen.
Prozentzahlen sind gut, aber mich würde interessieren, wie sieht es denn mit der Gesamtzahl der fernsehzuschauer, vor allem bei der jungen generation, aus. Ich habe , wenn ich "meine Kinder" so schaue, das gefühl, dass fernsehen in ihrem Leben ein viel weniger wichtige Rolle spielt, als noch vor 10, 15 Jahren. Computer und Handy haben jetzt das Sagen.
Das würde sich noch nicht so zeigen bei der Frage : "Welches Programm drehst du auf, wenn du schaust?", sondern mehr bei der Frage : "Wie lange pro Tag siehst du fern?". Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Jugendlicher heute nur noch weniger als die Hälfte der Freizeit, die er noch vor 10-15 Jahren vor dem fernseher verbrachte, verbringt.
Damals, nach ihrer Schule, wurde gleich das Fernsehen eingeschaltet, heute, wie gesagt, hat das handy und der Computer größere Wichtigkeit für sie.
Thinkerbelle (geb. 1964) am
Wieso geht es immer nur um die "jüngeren Zuschauer"? Der geburtenstärkste Jahrgang überhaupt war 1964 - und der ist seit dem 1.1.2015 vollständig aus der "relevanten" Zielgruppe verschwunden. Die 40-69-jährigen werden den 20-49 jährigen nicht nur in Punkto Einkommen sondern auch bei der Anzahl überlegen sein.