Stefanie Hertel nach „The Masked Singer“: So schwer fiel dem Schlagerstar die Geheimhaltung

Sexy Panther wurde an ihrem 40. Geburtstag demaskiert

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 26.07.2019, 10:51 Uhr

Stefanie Hertel mit Moderator Matthias Opdenhövel – Bild: ProSieben/Julia Feldhagen
Stefanie Hertel mit Moderator Matthias Opdenhövel

Es dürfte die bislang spektakulärste Enthüllung bei „The Masked Singer“ gewesen sein: In der vorletzten Ausgabe der ersten Staffel musste gestern der schwarze Panther seine Maske lüften – es handelte sich um Stefanie Hertel! Den Namen brachte Rateteam-Mitglied Ruth Moschner schon in der zweiten Ausgabe ins Spiel – und verliebte sich in die Vorstellung, dass der Schlager- und Volksmusikstar bei „The Masked Singer“ im hautengen, sexy Panther-Outfit zeigt, was in ihm steckt. Entsprechend groß war die Euphorie, als sich unter der Maske tatsächlich Stefanie Hertel befand. Im Anschluss an die Show stand die Sängerin fernsehserien.de und anderen Pressevertretern Rede und Antwort.

Eigentlich hätte Hertel am Donnerstag in Bad Kleinkirchheim für Proben zu ihrer MDR/​ORF-Show „Wenn die Musi spielt“ am morgigen Samstag sein sollen. Auf die Frage, wie schwierig es war, ihre Teilnahme bei „The Masked Singer“ geheimzuhalten, antwortet sie: „Das war extrem schwer, weil ich ja quasi das gesamte Team anlügen musste. Ich hätte heute eigentlich den ganzen Tag schon Proben gehabt und hätte da sein müssen. Ich habe dann etwas anderes vors Loch geschoben, das auch ziemlich einleuchtend war. Nachdem sie jetzt wissen, was wirklich los war, werden sie mir das hoffentlich verzeihen! Ich musste es auch vor Familie und Freunden geheimhalten und das war nicht so einfach. Ich bin tatsächlich auch ein paar Freunden bewusst aus dem Weg gegangen.“

Während „The Masked Singer“ hatte Stefanie Hertel am Wochenende zahlreiche andere Auftritte oder Verpflichtungen für andere Fernsehshows. „Da musste ich umswitchen und mich innerlich darauf vorbereiten, dass ich von Kollegen angesprochen werde. Ganz schlimm war es bei der Aufzeichnung der ‚Schlager des Sommers‘ mit Florian Silbereisen. Jay Khan kam auf mich zu und sagte: ‚Und du bist der Panther!‘ Ich antwortete: ‚Schöne Vorstellung, aber das geht ja gar nicht, weil ich gestern noch in Hamburg war.‘ Eigentlich hätte ich kontern müssen: ‚Und du bist der Kudu!‘“ Auch in den sozialen Netzwerken legte Hertel falsche Fährten. „Ich habe mir überlegt, was man zur Ablenkung posten könnte. Ich hatte im Vorfeld schon Fotos von der Schweiz gemacht und unverfänglich geschrieben, dass ich dort unterwegs sei. Und heute habe ich Fotos von Bad Kleinkirchheim gepostet – und nicht einmal gelogen. Ich habe nicht geschrieben ‚Ich bin in Bad Kleinkirchheim‘, sondern lediglich: ‚In Bad Kleinkirchheim gehen die Proben los‘ (lacht)!“

Wie hat Stefanie Hertel die ungewöhnliche Musikshow erlebt? „Ich habe mich mehr und mehr in die Figur des Panthers verliebt – und bin richtig reingewachsen. Ich glaube, das geht den anderen Charakteren ganz genauso. Auch hinter den Kulissen sind alle voll in ihrer Rolle, wenn man sich vor der Show begegnet. Da steht der Grashüpfer, der Astronaut und das Monster und man fragt sich: In was für einem verrückten Ding bin ich hier eigentlich gelandet?! Das ist so lustig und ich werde das mein ganzes Leben lang niemals vergessen!“

Relativ früh fiel der Name Stefanie Hertel als mögliche Identität des Panthers. Hätte die Sängerin damit gerechnet? „Als schon in der zweiten Show mein Name genannt wurde, war ich im ersten Moment schon etwas frustiert. Davon bin ich eigentlich nicht ausgegangen. Aber die Ruth hat die Indizien richtig erkannt! Ich dachte mir, das gibt’s doch gar nicht! Das kann eigentlich nur jemand, der mich richtig gut kennt oder mich studiert hat! Irgendwann fand ich es aber doch ganz gut, dass mein Name im Spiel war. Das ist irgendwo auch ein Kompliment. Es wäre nur ein bisschen blöd gewesen, wenn sie gesagt hätten: ‚Die singt richtig scheiße, das kann nur Stefanie Hertel sein‘ (lacht)!“

In der gestrigen Show wurde als Live-Indiz eine goldene Uhr präsentiert. „Das hat bedeutet, dass ich immer alles auf den letzten Drücker mache“, erläutert Hertel amüsiert. Wie traurig ist sie darüber, so kurz vor dem Finale ausgeschieden zu sein? „Ich gebe zu, ich bin schon ein bisschen enttäuscht. Ich wäre gerne ins Finale gekommen, aber andererseits hätte ich dort drei Songs präsentieren müssen. Das wäre zeitlich zwischen meiner eigenen Show schon etwas heftig geworden. Somit habe ich jetzt etwas mehr Zeit – und bin ja dennoch wie alle anderen noch einmal im Finale dabei.“

fernsehserien.de fragte nach, ob für sie unmittelbar klar war, dass sie bei „The Masked Singer“ mitmachen wolle, als die Anfrage kam. „Nicht sofort. Man hinterfragt erst mal, was das eigentlich bedeutet. Glücklicherweise hat die Show perfekt in meinen Terminkalender gepasst, weil sie donnerstags läuft. Meine anderen Termine waren am Wochenende. Lediglich eine Aufzeichnung einer anderen Fernsehshow musste ich absagen – und ich glaube, die waren deshalb auch ziemlich sauer (lacht). Ich habe mir die amerikanische Version von ‚The Masked Singer‘ angesehen und war restlos begeistert. Ich wollte unbedingt dabei sein!“

Stefanie Hertel rät bei den übrigen Kandidaten fleißig mit, ist aber genauso ratlos wie die Zuschauer. „Ich habe niemanden wirklich erkannt und kann auch nur die Indizien deuten. Wir haben uns hinter den Kulissen angeschwiegen oder geknuddelt.“ Und wem gönnt sie den Sieg? „Das Monster und ich, wir lieben uns wirklich sehr. Für mich persönlich spielt die Gesangskunst allerdings eine gewisse Rolle. Wenn jemand ein geiler Sänger ist, haut mich das schon um. Am tollsten finde ich den Grashüpfer, noch toller als den Astronauten, obwohl der auch großartig ist.“

Im Gegensatz zu manch anderem Teilnehmer hat Stefanie Hertel eine große musikalische Bandbreite präsentiert – von Barbra Streisands „Memory“ bis „Highway to Hell“ von AC/​DC. fernsehserien.de wollte wissen, inwiefern sie in die Auswahl der Titel involviert war. „Ich hatte einen großen Einfluss auf die Auswahl. Ich habe die Titel eigentlich alle selbst ausgesucht, mit Ausnahme von ‚Girl on Fire‘, der Vorschlag kam vom Musikredakteur. Alle anderen Songs kamen von mir beziehungsweise meiner Tochter, die sehr musikalisch ist und immer wieder zu mir gesagt hat: ‚Mensch, wie wäre es denn mit diesem Song?‘ Natürlich wird es zusammen mit der Musikredaktion und dem Sender einvernehmlich beschlossen. Aber sie hat mir drei, vier der Songs vorgeschlagen, die dann auch genommen wurden. Ich glaube, ich hätte nichts singen müssen, das ich nicht hätte singen wollen. Ich stand komplett hinter allen Songs.“

Völliges Neuland war die Musik abseits von Schlager und Volksmusik für Stefanie Hertel nicht. „Ich gebe zum Beispiel immer mal wieder ein Swing-Konzert und in meiner Heimat im Vogtland gibt es Philharmonic Rock, wo ich schon Sachen von Pink gesungen habe. ‚The Masked Singer‘ war eine tolle Erfahrung und ich werde da sicher auch einiges mitnehmen. Durch die Vocal Coaches habe ich neuen Input bekommen, den ich vorher nicht hatte. Ich denke, das wird in Zukunft immer wieder mal eine gewisse Rolle spielen. Dennoch bin ich der Musik treu, die mir am Herzen liegt und das ist das, was man so als Schlager bezeichnet.“

Stefanie Hertel feierte gestern mit ihrer Enthüllung bei „The Masked Singer“ ihren 40. Geburtstag – ein Tag, den sie wohl nie vergessen wird.

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang ’85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. „Bim Bam Bino“, „Vampy“ und der „Li-La-Launebär“ waren ständige Begleiter zwischen den „Schlümpfen“, „Familie Feuerstein“ und „Bugs Bunny“. Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. „Ruck Zuck“ oder „Kaum zu glauben!“. Auch für Realityshows wie den Klassiker „Big Brother“ hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie „Die Harald Schmidt Show“ und „PussyTerror TV“, hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie „Eine schrecklich nette Familie“ und „Roseanne“, aber auch schräge Mysteryserien wie „Twin Peaks“ und „Orphan Black“. Seit Anfang 2013 ist er bei fernsehserien.de vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

Lieblingsserien: Twin Peaks, Roseanne, Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1984) am

    Hat sie super gemacht und auf ein weiteres mal hat ProSieben mit einem Promi nicht enttäuscht, welcher gängig im Fernsehen unterwegs ist. In diesem Fall bei den Privaten Sendern. Von den ÖR kann ich nicht sprechen, da ich nicht schaue.

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