„In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte“: Mirka Pigulla und Horst Günter Marx im Interview

Vater-Tochter-Gespräch zur 300. Folge der ARD-Vorabendserie

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 21.07.2022, 10:00 Uhr

Abendessen mit Folgen: Die Familie Berger und die verdorbenen Muscheln in der Folge 245 ARD/​Jens Ulrich Koch

fernsehserien.de: An Konflikten mangelt es in der Familie Berger ja nicht wirklich, nicht nur mit Julias Halbschwester Rebecca Krieger (verkörpert von Milena Straube), sondern auch mit Julias Mutter, die in der 300. Folge eine wichtige Rolle spielt. Ich denke da auch an ein legendäres Abendessen zu viert zurück, wo die Muscheln leider nicht mehr ganz frisch waren …

Mirka Pigulla: Alle Szenen, die wir mit der ganzen Familie spielen können, machen total viel Spaß, gerade diese Dynamik zu dritt. Noch besser natürlich, wenn auch Maike Bollow als Mutter Hannah Berger mit dabei ist. Jeder hat jeweils eine ganz andere Beziehung zueinander und die sind alle irgendwie aufgeladen und das ist total cool, denn damit kann man richtig schön jonglieren. Und vergiftetes Essen spielen macht immer Spaß, doch, das war toll.

Horst Günter Marx: Ich fand die ganze Storyline schön, als dann schließlich die zweite Tochter auftauchte, dann auch noch mit deren Mutter, als die dann mal da war, als das alles offengelegt wurde. Dann schenkt er Rebecca auch noch ein Auto als vermeintliche Wiedergutmachung und was weiß ich nicht (lacht).

Mirka Pigulla: Gerade der Anfang [in der fünften Staffel], wo noch nicht so ganz klar war, was Sache ist, das war wunderbar. Ansonsten, immer alles, wo wir beide mit Milena Straube vor der Kamera stehen. Besonders witzig finde ich es da auch immer, wenn sich die beiden Schwestern irgendwie gegen den Vater verbünden oder sich über ihn austauschen, wenn der wieder irgendwas geplant hat oder irgendwas macht und die Schwestern wieder die Augen darüber verdrehen. Das geht ja auch in der 300. Folge wieder ein wenig in die Richtung.

Alles, außer Gefühle: Dr. Julia Berger (Mirka Pigulla, r.) und Florian Osterwald (Lion Wasczyk, l.) ARD/​Jens Ulrich Koch

Zuletzt waren Julia und Rebecca ja noch durch eine weitere überraschende Entwicklung miteinander verbunden. Während Julia eine lockere Affäre mit Dr. Florian Osterwald (verkörpert von Lion Wasczyk) beginnt, entwickelt Rebecca tatsächlich ernsthafte Gefühle für ihn. Für mich ist dieses Dreieck ein Highlight der aktuellen Folgen …

Mirka Pigulla: Ich muss zu Julias Verteidigung sagen, dass sie ja nichts von Rebeccas Gefühlen für Florian weiß. Sonst würde sie sich ja vielleicht etwas anders verhalten, denn sie hat ja mit ihm ausgemacht: Keine Gefühle, nur alles andere (lacht). Aber ja, ich liebe diese Dreiecksgeschichte sehr. Sie war ursprünglich sogar noch etwas dreieckiger geplant, sag ich mal. Milena Straube ist ja Mama geworden, war aus diesem Grund eine Zeit lang nicht da und in der Mutterpause. Ansonsten hätte man das vielleicht noch viel mehr ausspielen können, auch mit unangenehmen Situationen, die wir zwischen den dreien erschaffen können. Aber ich finde, es ist trotzdem sehr schön gelöst und wir werden von dieser Energie noch sehr viel in die Serie bringen und ihr könnt gespannt sein, wie das ausgeht.

Wichtig für die Entwicklung von Julia Berger, aber auch für die ganze Serie insgesamt, war auch der Abschied von Roy Peter Link nach fünf Staffeln als Hauptdarsteller. Wart ihr damals sicher, dass die Serie auch ohne ihn funktioniert, oder gab es da auch Zweifel?

Mirka Pigulla: Ich hatte doch etwas Angst davor, wie das Ganze weitergeht, wenn er nicht mehr da ist. Aber ich finde auch, das Ensemble hat das sehr cool aufgefangen. Aber persönlich vermisse ich Roy natürlich. Also ich hätte nichts dagegen, wenn wir ihn wieder um uns hätten, der hat privat einfach auch die ganze Gruppe toll zusammengehalten. Das war nicht nur vor der Kamera so, sondern auch dahinter. Aber man versteht natürlich auch, wenn jemand nach so langer Zeit einen Schlussstrich ziehen möchte und nochmal in die Welt raus muss.

Auf der dritten Seite werfen Mirka Pigulla und Horst Günter Marx einen kurzen Blick auf einen besonderen Moment in der 300. Folge und auf ihre Zukunft am Johannes-Thal-Klinikum.

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