„Infiniti“: Französische Sci-Fi-Serie feiert Free-TV-Premiere

Verhängnisvolle ISS-Mission führt zu geheimnisvollen Ermittlungen

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 26.02.2024, 13:41 Uhr

„Infiniti“ mit Céline Sallette (r.) und Daniyar Alshinov (l.) – Bild: ZDF/Viktoria Abramova
„Infiniti“ mit Céline Sallette (r.) und Daniyar Alshinov (l.)

ZDFneo hatte in den letzten Jahren immer wieder interessante Serien aus europäischen Nachbarländern im Angebot. Dies setzt sich nun mit der Free-TV-Premiere von „Infiniti“ fort. Das Science-Fiction-Drama aus Frankreich und Belgien startet bei dem Spartensender am 14. April um 20:15 Uhr mit einer Doppelfolge, die weiteren Episoden sind dann immer sonntags zu sehen. Am selben Tag kommt die Serie auch in die ZDFmediathek.

Ausgangspunkt von „Infiniti“ ist eine Weltraumkatastrophe. Die internationale Raumstation ISS kollidiert mit einem Raumtransporter. Danach bricht jeglicher Kontakt zu den Astronauten ab, niemand weiß, ob sie überlebt haben. Zeitgleich macht der Polizist Isaak Turgun (Daniyar Alshinov) eine grausige Entdeckung. Auf dem Dach eines Hauses in Kasachstan liegt eine enthauptete Leiche, die vollkommen mit Wachs überzogen ist. Es scheint sich um Anthony Kurz (Lex Shrapnel) zu handeln, ein Besatzungsmitglied der ISS.

Daran will die Astronautin Anna Zarathi (Céline Sallette) nicht glauben. Sie hatte eine Affäre mit Kurz und ist davon überzeugt, dass er und die anderen Crew-Mitglieder noch leben. Bei ihrem Bestreben nach einer Rettungsmission stößt sie allerdings auf heftigen Widerstand. So beginnt Anna gemeinsam mit Isaak, auf eigene Faust zu ermitteln und bewegt sich damit zwischen der hoch technologisierten Welt der Raumfahrt und der rauen Schönheit und Weite der kasachischen Steppe. So lassen die beiden die Grenzen des Realismus hinter sich und betreten neue Dimensionen, in denen das bislang Unvorstellbare doch möglich zu sein scheint. Kann es sein, dass Anthony gleichzeitig im All und auf der Erde ist?

Wir wollten die Fiktion aus der Science-Fiction herausnehmen, so Regisseur Thierry Poiraud über seine Serie. Das ist die Herausforderung, der wir uns mit ‚Infiniti‘ gestellt haben: die Grenzen des Science-Fiction-Genres und des Realismus aufzuheben, sowohl beim Schreiben als auch bei der Inszenierung. Je mehr die Zuschauer an das glauben, was sie sehen, desto mehr werden sie sich auf die Geschichte einlassen.

Der sechsteilige Sci-Fi-Thriller wurde nach Drehbüchern von Stéphane Pannetier und Julien Vanlerenberghe inszeniert. In weiteren Hauptrollen spielen Vlad Ivanov, Karina Arutyunyan, Anatolii Panchenko und Ellora Torchia mit. In Frankreich wurde die Serie im April 2022 im Angebot von Canal+ veröffentlicht.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Eine hervorragende Serie, die ich bereits bei Pro7Fun erleben durfte.

    Eigentlich ist „Infiniti“ als SciFi-Serie fast schon Reise in die Vergangenheit. Die Serie schildert beispielhaft am alten Kosmodrom nahe der Stadt Baikonur das Ende einer Welt zu einer Zeit des Aufstiegs privater Unternehmen wie SpaceX.
    Verschiedene politische Strömungen und Interessen kollidieren in einer trostlosen Region, deren wirtschaftliche Lage abhängig vom alten Weltraumbahnhof ist.

    Hier wird nun auf dem Dach (bezeichnenderweise) einer Ruine eine Leiche eines Mannes entdeckt. Er ist enthauptet, nackt und vollständig mit Wachs bedeckt. Die DNA-Analyse belegt, dass es sich um Anthony Kurz handelt, einen amerikanischen Astronauten, der in einen Unfall mit der Internationalen Raumstation verwickelt war und zu dem jeder Kontakt im Weltraum abbrach.

    So wird ein Mysterium eröffnet, in das eine französische Astronautin und ein lokaler Polizist verwickelt werden. Beide werden hervorragend verkörpert durch Céline Sallette und Daniar Alshinov.

    Unter der Regie von Thierry Poiraud schildert die Serie in ansprechenden Bildern den Kontrast zwischen der Weltraumforschung und der im Glauben verwurzelten Menschen des Umlands. Alles ist eingebettet in einem Mystery-Krimi-Plot, bei dem man nie weiß in welche Richtung er sich entwickelt.

    „Infiniti“ wurde übrigens auf Französisch, Englisch und sogar Russisch gedreht und illustriert laut Produzent Eric Laroche gut den „Turm zu Babel“, der durch „die Eroberung des Weltraums und die internationale Station“ repräsentiert wird. Man muss es sich allerdings in der Originalsprache ansehen, um ein Teil dieser Reise zu werden.

    Da die Serie nicht nur spannend inszeniert ist sondern auch zum Nachdenken anregt, gibt es von mir eine klare Empfehlung. Die Serie hätte man somit auch gut mit Peter Sloterdijk im philosophischen Quartett besprechen können, aber keine Sorge: man kann sich auch einfach durch die Handlung treiben lassen.

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