„House of Saddam“: Aufstieg und Fall des Diktators als BBC-Serie

„Dallas“ meets „Sopranos“ und Shakespeare

Jutta Zniva – 30.07.2008

Die gestrige Premiere der neuen vierteiligen Mini-Dramaserie „House of Saddam“ auf BBC2 sorgte nicht nur in Großbritannien für Aufsehen. Auch hierzulande versuchten einige Medien im Vorfeld anhand des nicht gerade unspektakulären Trailers das TV-Genre dieser Produktion, die den Aufstieg und Fall des irakischen Diktators, sein Familienleben und sein bruales Regime bis zu seiner Hinrichtung als „Soap“ fiktionalisiert, zu umreißen:

„Das Leben Saddam Husseins als Seifenoper“ schrieb die „Welt“ und „Zu Hause bei J. R. Hussein“ der „Focus“, der die Serie als Familiendrama „irgendwo zwischen ‚Dallas‘ und ‚Der Untergang‘„ ansiedelte. Der „stern“ titelte „Bei Schlächters zu Hause“.

Auch die britischen Journalisten, die den ersten Teil von „House of Saddam“ gestern gesehen haben, fühlten sich an „Dallas“ und den „Denver-Clan“ erinnert, des Weiteren an den „Paten“, „Die Sopranos“ oder an Dramen Shakespear’scher Dimensionen – beziehungsweise an eine Mischung von allem.

Die „Times“ vergab heute vier von fünf möglichen Sternen, der „New Statesman“ fand Teil eins sowie vor allem Igal Naor („München“) als Darsteller Saddam Husseins brilliant und assoziierte (als Vergleich für den Stellenwert des TV-Ereignisses für die Zuschauer) „Die Dornenvögel“ der 80er Jahre.

Ob und wann die BBC/​HBO-Koproduktion „House of Saddam“, für die die Autoren Alex Holmes und Stephen Butchard zwei Jahre lang (auch im privaten) Umfeld des Diktators recherchierten, in Deutschland zu sehen ist, ist – leider – noch nicht bekannt.

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