Thomas Gottschalk ist ja mit seinen 57 Jahren auch nicht mehr der Jüngste, aber gerade deshalb steht es ihm sicher zu, den Jugendwahn im Fernsehen, speziell im privat finanzierten, zu kritisieren. Er stand selbst schon als junger Erwachsener vor der Kamera, hat lange Zeit fürs Privatfernsehen gearbeitet und kennt das Metier, das ihm jetzt immer mehr auf die Nerven geht.
Gegenüber der „Bild am Sonntag“ stellte der Moderator fest, dass wir in einer Zeit leben, „in der die Quoten für viele das Maß aller Dinge sind. Und natürlich ist es logisch, dass ein privater Sender alle Mittel anwendet, um diese Währung in die Höhe zu treiben“. Er sei damals zu den Privaten gegangen, weil er die öffentlich-rechtlichen Sender „zu verschnarcht“ fand. In der Tat konnte und kann man bei Privatsendern Konzepte schneller umsetzen und auf den Bildschirm bringen. Doch mittlerweile wächst auch die Ungeduld rasant an, und immer häufiger bekommen Sendungen nur unzureichende Chancen, vom Publikum getestet zu werden, wie das jüngste Beispiel der Absetzung der RTL-Serie „Die Anwälte“ zeigt (fernsehserien.de berichtete). Gottschalk sei mittlerweile eine schlechtere Quote lieber als jeden vermeintlichen Trend mitzumachen.
Für ihn sei es wichtig, dass bei „Wetten dass …?“ sowohl Junge als auch Alte, Ausländer, Deutsche, Kluge und weniger Kluge einschalteten. Dieser Aspekt der Gleichwertigkeit ginge „im deutschen Fernsehen leider verloren“. Für viele zählten nur noch die jungen, konsumfreudigen Zuschauer, alle anderen fielen durch den Rost, so Gottschalk.
Über ein Ende seiner Moderation bei „Wetten dass …?“ denkt er indes nicht nach. Weil er „mit immer größerer Freude fröhlichen Menschen zuschaue, die lustige Dinge tun“, wolle er weitermachen und die Sendung „mit in den Himmel nehmen“. Auch Stefan Raab, für den Gottschalk auf Grund seiner verlorenen Stadtwette vom 10-Meter-Turm springen will (ins Wasser), sei für ihn derzeit nicht als Nachfolger vorstellbar: „Ich mag Stefan Raab, weil ich nicht leide, wenn ich seine Sendungen anschaue. Er kann, was er macht. Aber die Moderation von ‚Wetten, dass …?‘ würde er weder können noch wollen“, meint der Entertainer.
> Aber er hängt wohl so an seiner einzigen und letzten Einnahmequelle.
Na, dass der Gottschalk noch arbeiten _muss_, das bezweifle ich mal. Wobei das Geld, das er beim ZDF einfährt, für ihn wohl auch eher in die Kategorie "Peanuts" fallen dürfte.
Evtl. ist Gottschalk aber auch immer noch sauer, dass er bei dieser Jagd bei den privaten Sendern, ziemlich erfolglos war.
Und nun klebt er (wie andere vor ihm auch) auf seinem Sessel fest und mag nicht los lassen, da die Fernsehnation ohne ihn nicht leben kann.
Ich für meinen Teil habe WD schon seit Jahren nicht mehr gesehen, für mich hat Gottschalk die Sendung ausgelutscht und farblos gemacht.
Ich wünsche mir was anderes, so wie früher "Spiel ohne Grenzen" *seufz*, aber das wird es nicht mehr geben, weil die Konsumenten und der die Nachfrage sich geändert haben.
Ja, da spricht der Thomas auch für mich. Immer habe ich mir über diesen Quotenjagd gewundert. Zuerst können man ja die Länge vom Pausen zw. Programme überprüfen, danach die Texteinblendungslängen. Dann nachschauen was für Blitzgewitter und Tonstörungen man vermeiden können. Auch noch können man ohne Probleme die Programmvorschauen abkurzen. Alles hat ein Mass. Dann bleiben noch mehr Zuschauer am Apparat. Wenn man dann auch noch nach neuen Talente und Filmemacher ausschau halten, und die etwas unterstützen wurde, (nur ein wenig) hätten wir später vielen neuen interessanten Serien. Ohne viel Geld läuft nichts.
Der Gottschalk hat zugegebenermaßen recht. Die Quoten sind heutzutage das Maß aller Dinge und es wird keiner Sendung Zeit gegeben sich zu entwickeln, wenn es am Anfang nicht so gut läuft. Das stimmt aber nicht mit allem so. Wie z.B. mit der RTL-Serie "Alles was zählt". Anfänglich waren die Quoten nicht unbedingt der Hit, aber RTL ließ die Serie weiterlaufen. Und siehe da, späterhin kam denn auch der Erfolg. So war es auch damals mit GZSZ.
Na ja, das sind aber doch eher nur Einzelfälle. Denn besonders wenn es um die Unterhaltung geht, wird schnell ein Strich durch die Sendung gemacht, wenn die Quote nicht stimmt. Aber dieses ist nicht nur im Privaten so. Auch ARD und ZDF haben schon Sendungen gebracht, die ziemlich schnell wieder abgesetzt wurden. Deswegen würde ich es nicht nur auf die Privaten abwälzen. Das Öffentlich-Rechtliche ist genauso an der Quote bzw. dem Marktanteil interessiert.
Raab ist auch kein würdiger Nachfolger für Wd. Aber das stand und steht auch niemals zur Debatte. Und wenn es eine wirkliche Quote gäbe die auch stimmt wäre Raab schon lange weg vom Fenster.
Weil er "mit immer größerer Freude fröhlichen Menschen zuschaue, die lustige Dinge tun", wolle er weitermachen
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Komisch, gerade das merkt man seit Monaten nicht mehr. Irgendwie schafft er es nicht seine Freude zu transportiern, oder zu wollen. Man möchte ihm zurufen aufzuhören bevor es zu spät ist und er die Sendung völlig kaputt gemacht hat. Aber er hängt wohl so an seiner einzigen und letzten Einnahmequelle.
Wenn man nur mit Freude zuschaut, ist man ja auch eher passiv. Der Zuschauer kann ja nicht in den Moderator hineinschauen. Gottschalk sollte also weiterhin versuchen, anderen eine Freude zu machen, damit er sich auch noch lange an den Freuden anderer erfreuen kann. ;-)
wunschliste.de schrieb: > > Gegenüber der "Bild am Sonntag" stellte der Moderator fest, > dass wir in einer Zeit leben, "in der die Quoten für viele > das Maß aller Dinge sind. Und natürlich ist es logisch, dass > ein privater Sender alle Mittel anwendet, um diese Währung in > die Höhe zu treiben". Er sei damals zu den Privaten gegangen, > weil er die öffentlich-rechtlichen Sender "zu verschnarcht" > fand. In der Tat konnte und kann man bei Privatsendern > Konzepte schneller umsetzen und auf den Bildschirm bringen. > Doch mittlerweile wächst auch die Ungeduld rasant an, und > immer häufiger bekommen Sendungen nur unzureichende Chancen, > vom Publikum getestet zu werden, wie das jüngste Beispiel der > Absetzung der RTL-Serie "Die Anwälte". Gottschalk sei mittlerweile eine > schlechtere Quote lieber als jeden vermeintlichen Trend mitzumachen.