„GONG! – Mein spektrakuläres Leben“: KiKA dreht Serie über Neurodiversität

Kinderserie über Autistin noch für diesen Herbst geplant

Vera Tidona
Vera Tidona – 23.06.2023, 12:05 Uhr

Drehstart für „GONG! – Mein spektrakuläres Leben“ – Bild: KiKA/ARD/ZDF/Fabian Stürtz
Drehstart für „GONG! – Mein spektrakuläres Leben“

Der Kinderkanal (KiKA) dreht derzeit in Köln eine neue Jugendserie zum Thema Neurodiversität. Die zehnteilige Comedy „GONG! – Mein spektrakuläres Leben“ folgt der zehnjährigen Autistin Eileen und ihrer neurodivergenten Wahrnehmung der Welt im Alltag mit Familie und Freunden. Ein Sendetermin ist noch für diesen Herbst geplant.

Die Produktion wird laut der Beschreibung des Senders die Welt aus Sicht der Kinder mit den verschiedensten Facetten und Einzigartigkeiten erzählen. Dabei geht es über das Leben mit Autismus, über Inklusion, soziale Herausforderungen, Emotionen, Individualität und Freundschaft. Dabei vermitteln Fragen, Probleme und alltägliche Begebenheiten die Vielfalt, ohne die Charaktere darauf zu reduzieren.

Darum geht es: Eine Klassenfahrt steht an – für Eileen (Julia Kovacs, „Oskar, das Schlitzohr und Fanny Supergirl“) eine Horrorvorstellung. Deshalb will sie den Ausflug sabotieren. Als sie jedoch dank ihres Bruders und seiner besten Freundin sieht, wie schön auch unvorhergesehene Erlebnisse sein können, wenn man sie mit guten Freund*innen bestreitet, ändert sich ihr Ziel: Sie will bis zur Klassenfahrt, um diese zu überstehen, auch eine beste Freundin oder einen besten Freund finden. Gar nicht so einfach, wenn das sozial akzeptierte Verhalten nach so merkwürdigen Regeln funktioniert. Auf ihrer Suche lernt Eileen Fred (Paolo Vito Durst), Clara (Greta Caspary) und Gabriel (Samuel Kaiser) kennen. Die Vier wachsen auf ihre jeweils ganz eigene Art als Freundesgruppe zusammen und begeben sich gemeinsam auf das Abenteuer Schullandheim.

„GONG! – Mein spektrakuläres Leben“ basiert auf einer Idee von Katherine Zimmermann, Simon Seeliger, Corinna C. Poetter („Liebe. Jetzt!“) und Sven Schenk und ist im Rahmen des ‚Client Projects‘ im Jahrgang 2019/​2020 der ‚Akademie für Kindermedien‘ entstanden. Die Regie führt Hannah-Lisa Paul („jerks.“).

Während der Produktion sind neurodiverse Menschen sowie Experten für Autismus, kindliche Entwicklung und Pädagogik an unterschiedlichen Positionen am Projekt beteiligt. Produziert wird die Serie im Auftrag von KiKA von der eitelsonnenschein GmbH.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Da ich selbst eine Asperger-Diagnose und demnach eine sehr individuelle Wahrnehmung habe, finde es äußerst löblich, dass man beim KiKA anscheinend auf ein gesellschaftliches Problem aufmerksam geworden ist und nun eine solche Serie zum Thema Neurodiversität produzieren lässt.

    Wünschenswert wäre es allerdings, wenn sich dies nicht nur in Form dieser einen Serie im Programm widerspiegeln würde, sondern wenn die Programmverantwortlichen sich bewusst machen würden, dass es auch "neurodiverse" Kinder gibt, die durchaus Gefallen an weniger modernen, nicht so temporeichen Kindersendungen finden. Nicht jedes Kind findet die Augsburger Puppenkiste sowie Kinder- und Zeichentrickserien aus den 70er und 80er Jahren langweilig. Und nicht jedem Kind ist die technische Qualität einer Produktion so wichtig, sondern durchaus auch der emotionale Charakter einer Produktion und die Frage, in welcher Tiefe das Innenleben der handelnden Figuren beleuchtet wird. Auch gibt es durchaus noch junge Kinder, die in der Lage dazu sind, Fernsehen nicht nur als Nebenbeimedium zu sehen, sondern einer Handlung wirklich über weite Strecken zu folgen. Es wäre schön, wenn man dies bei der weiteren Programmgestaltung beachten würde.

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