Finchers Politthriller „House of Cards“ ab Februar 2013 auf Abruf

Netflix’ ehrgeiziges Serienprojekt mit Kevin Spacey vor dem Start

Michael Brandes – 08.10.2012, 10:49 Uhr

Finchers Politthriller "House of Cards" ab Februar 2013 auf Abruf – Netflix' ehrgeiziges Serienprojekt mit Kevin Spacey vor dem Start – Bild: Netflix

Der amerikanische Video-on-Demand-Anbieter Netflix hat den Veröffentlichungstermin zur ersten Staffel seines kostspieligen Serienprojekts „House of Cards“ bekannt gegeben. Alle 13 Folgen des Politthrillers von Regisseur David Fincher („Fight Club“, „The Social Network“) und Schauspieler Kevin Spacey („Die üblichen Verdächtigen“) stehen ab dem 1. Februar 2013 zum Abruf bereit.

Im vergangenen Jahr hatte sich Netflix „House of Cards“ in einem Bieterwettstreit gegen HBO und AMC gesichert. Netflix bot offenbar einen besseren Deal und gab ohne die vorherige Produktion eines Pilotfilms gleich 26 Folgen, verteilt auf zwei Staffeln, in Auftrag. Inklusive Promotionskosten wird der finanzielle Einsatz von Netflix auf rund 100 Millionen US-Dollar geschätzt. Seitdem gilt das Unternehmen als ernstzunehmender Konkurrent zu den traditionellen TV-Sendern.

„House of Cards“ basiert auf dem Roman „Ein Kartenhaus“ von Michael Dobbs, der 1990 von der BBC als Mini-Serie verfilmt und 1994 mit „Um Kopf und Krone“ fortgesetzt wurde. Ian Richardson war für seine Darstellung eines eiskalten konservativen Politikers in der Post-Thatcher-Ära mit einem BAFTA-Award ausgezeichnet worden.

In der US-Version spielt Spacey einen Kongress-Abgeordneten namens Francis Underwood, der den neu gewählten US-Präsidenten stürzen will. Corey Stoll, einer der Hauptdarsteller des US-Serienflops „Law & Order: LA“, übernimmt die Rolle eines weiteren Abgeordneten: Der Womanizer Patrick Russo wird betrunken am Steuer mit einem Callgirl erwischt. Underwood bewahrt den Kollegen vor einem öffentlichen Skandal, verlangt dafür aber Gegenleistungen. Für die Rolle von Russos Sekretärin wurde Kristen Connolly engagiert. Underwoods zielstrebige Ehefrau spielt „American Horror Story“ verkörpert die Reporterin einer Tageszeitung, die sich auf ein krummes Geschäft mit Underwood einlässt.

Veröffentlicht wird die Serie zum 1. Februar in allen weltweiten Netflix-Territorien: Nord- und Lateinamerika, Skandinavien, Irland und Großbritannien. Mit der zeitgleichen Veröffentlichung aller 13 Folgen reagiert der VoD-Anbieter auf veränderte Sehgewohnheiten. Die weltweiten Vertriebsrechte hat sich Sony TV gesichert.

Zum Produzentenkreis zählen neben Fincher und Spacey unter anderem der Schauspieler Eric Roth und Hollywoodautor Beau Willimon („The Ides of March“), der die Rolle des Showrunners übernimmt. Fincher inszenierte die ersten beiden Episoden. Bei den weiteren Regisseuren handelt es sich mit James Foley, Joel Schumacher, Charles McDougall, Carl Franklin und Alan Coulter ebenfalls um bekannte Kino- oder TV-Größen. Die zweite Staffel wird im Frühjahr 2013 gedreht.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

    weitere Meldungen