Elke Heidenreich: „Armselige, grottendumme Veranstaltung“

Wie jämmerlich, kulturlos und verblödet ist unser Fernsehen?

Michael Brandes – 13.10.2008

Für seine Missfallensbekundung während der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises (fernsehserien.de berichtete) erhält Marcel Reich-Ranicki neben Thomas Gottschalk, der in milder Form Kritik an der Gala und am heutigen Fernsehverhalten übte (fernsehserien.de berichtete) weitere prominente Unterstützung. Seine Bücherfreundin Elke Heidenreich war persönlich vor Ort und verfasste für die „FAZ“ einen ausführlichen Erlebnisbericht, der es in sich hat.

„Ein Bühnenbild, das den Namen nicht verdient. Eine Halle, die kaum auszuhalten ist, Coloneum heißt die Scheußlichkeit am Stadtrand, ist man einmal da, 17 km vom Zentrum entfernt, kommt man leider so leicht nicht mehr weg“, schreibt sie dort. Die Veranstaltung selbst „sieht so aus, dass der Moderator Thomas Gottschalk über die Bühne schreitet und routiniert und ohne einen Funken von Witz oder Geist ‚Moderationen‘ herunterhudelt, die er so oder anders schon tausendmal gemacht hat.“ Es „ist ein Ärgernis ohnegleichen, dass nahezu jeder Preisträger dann am Mikrofon herumstammelt, das sei so ein toller Preis, und man wisse nun gar nicht, was man sagen solle, und man sei totaaaaal überrascht, und man danke aber dem tollen Team und dem tollen Redakteur und dem Ehemann und dem Kind und, Mama, das ist für dich.“ Ihr Fazit: „Man will Hollywood sein und ist eben doch Köln-Ossendorf.“

Ihr sei schnell klar geworden, was „für eine Zumutung diese armselige, grottendumme Veranstaltung“ für Reich-Ranicki sein müsse: „Wie jämmerlich die dargebotenen Produkte und Arbeiten in der Mehrzahl waren, wie jämmerlich unser Fernsehen ist, wie arm, wie verblödet, wie kulturlos, wie lächerlich. Wieso darf ein Simpel namens Atze Schröder da vorn seine Possen reißen? Wieso wird eine unterirdische Sendung wie ’Deutschland sucht den Superstar’ zur Besten Unterhaltungssendung gekürt“?

Nach „ein paar lächerlichen, banalen und eher demütigenden Sätzen von Gottschalk, die wohl die Laudatio sein sollten“, wurde Reich-Ranicki dann auf die Bühne geführt. Dann war er wieder weg und „der Moderator sagte, nun wörtlich: ‚So, jetzt sind wir wieder unter uns und können weitermachen.‘ Klar. Der Kritiker, der Spielverderber ist weg, nun ziehen wir unsere hirnlose Scheiße durch bis zum Schluss. Wo waren die Programmdirektoren und Intendanten in diesem Augenblick, warum kam keiner von ihnen auf die Bühne, um etwas zu sagen? Weil es verknöcherte Bürokarrieristen sind, die das Spontane längst verlernt haben, das Menschliche auch, Kultur schon sowieso.“

Ihr Fazit: „Man schämt sich, in so einem Sender überhaupt noch zu arbeiten. Von mir aus schmeißt mich jetzt raus, ich bin des Kampfes eh müde.“ Der Eklat sei nicht Reich-Ranicki gewesen, sondern „diese ganze grauenvolle Veranstaltung. Reich-Ranicki war der Lichtblick.“

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Marcel Reich-Ranickis Auftritt war noch originell und er sagte das was viele dachten. "Großartig, endlich sagt mal einer den Fernsehverantwortlichen die Meinung". Ein wohldosierter Schock (man wusste es ja schon vorher). Ob das ganze Folgen hat (sprich: das Programm nun besser wird) sei dahingestellt, aber als Sprecher für alle, die Angst um das Niveau des Fernsehens haben trat MRR genau an der richtigen Stelle auf.

    Nun aber nochmal draufzuhauen, einzelne persönlich anzugreifen, ist unfair und steht in keinem Vergleich zu MRRs Auftritt.
    Und was gibt es denn am äußeren Rahmen auszusetzen? Solche Veranstaltungen laufen immer nach diesem Muster ab, ein bisschen Sentimentalität gehört nun mal dazu. Freilich nichts hochgeistiges aber dafür etwas fürs Gemüt. Eine knochentrockene und nüchterne Veranstaltung würde sich keiner anschauen.
    Elke Heidenreich hat am Kern der Sache vorbeigeschossen. Eigentlich sollte es ja um die ausgezeichneten Sendungen gehen und da waren wirklich einige unterirdische dabei, vermischt mit Perlen wie "Contergan". Aber nun auf die Veranstaltung an sich einzudreschen, das wirkt auf mich kleinlich und arrogant.
    • am via tvforen.de

      wunschliste.de schrieb:
      -------------------------------------------------------

      >
      > Ihr Fazit: "Man schämt sich, in so einem Sender
      > überhaupt noch zu arbeiten. Von mir aus schmeißt
      > mich jetzt raus, ich bin des Kampfes eh müde."
      > Der Eklat sei nicht Reich-Ranicki gewesen, sondern
      > "diese ganze grauenvolle Veranstaltung.
      > Reich-Ranicki war der Lichtblick."
      >
      > 13.10.2008 - Michael Brandes/wunschliste.de
      > Quelle: faz-net.de; Bild: ZDF/Frank Hempel
      >
      > https://www.wunschliste.de/index.pl?news&newsid=386
      > 5

      Mit ihrer Kritik hat sie zu 98% recht. Aber wenn sie sich schämt für das ZDF zu arbeiten, hätte sich gleich von sich aus kündigen müssen, und nicht erst warten bis man sie rausschmeißt.
      • am via tvforen.de

        Im Endeffekt also ein Plädoyer für den (anspruchsvollen) Hörfunk à la DLF/DLR-Kultur/B2 etc. - oder?

        Auf Wiederhören!
        • am via tvforen.de

          Wo die Frau recht hat, hat sie recht.
          • am via tvforen.de

            Jawohl, Elke Heidenreich! Endlich jemand, der sich traut mal die Wahrheit über diesen ganzen deutschen Fernsehkrampf zu sagen.

            Und ans ZDF: Für mich seit ihr armselige Würstchen, die weder hören noch fühlen wollen. Zieht euch dich weiter in eure Schmollecke zurück, macht euch weiterhin selbst was vor und arbeitet weiter an eurem verstaubten, ichbezogenen Image. Damit werdet ihr nie einen Blumentopf gewinnen!
            • am via tvforen.de

              Warum zieht sich das ZDF diesen Schuh an? Reich-Ranicki hat doch eher die Privaten mit ihrem ganzen Comedy-Quatsch kritisiert oder z.B. der unerträglichen Kochshow XXL
              • am via tvforen.de


                https://www.fernsehserien.de/news-bilder/news/elkeheidenreich.gif
                Nach Elke Heidenreichs Kritik am Deutschen Fernsehpreis in der "FAZ" (wunschliste.de berichtete (https://www.wunschliste.de/?news&newsid=3865)) richtet nun Programmdirektor Thomas Bellut in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" an Heidenreich die Grundsatzfrage: "Können Sie denn überhaupt noch für einen Sender arbeiten, den Sie so schrecklich finden?"

                Er könne "selbstverständlich nicht zulassen, dass ein Kollege wie Thomas Gottschalk (https://www.wunschliste.de/links.pl?s=2231) so unfair attackiert wird, zumal die Attacke ungerecht und ungerechtfertigt war", erklärte Bellut in der "SZ". Wie sich die Zusammenarbeit mit Heidenreich (deren Vertrag für "Lesen!" (https://www.wunschliste.de/links.pl?s=9652) im Dezember ausläuft) weiterentwickle, sei derzeit nicht zu sagen. Fest stehe lediglich, dass es 2009 eine Literatursendung im ZDF geben werde. Intendant Markus Schächter habe Heidenreich "einen Brief geschrieben".

                Bellut sagte, er sei auch persönlich enttäuscht über das Verhalten und die Worte Heidenreichs. Kritik halte er für völlig normal. Es komme jedoch auf das Maß an. Dieses sei "weit überschritten" worden.

                16.10.2008 - Jutta Zniva/wunschliste.de
                Quelle: Süddeutsche Zeitung; Bild: ZDF/Frank Hempel

                https://www.wunschliste.de/index.pl?news&newsid=3891
                • am via tvforen.de

                  > Bellut sagte, er sei auch persönlich enttäuscht
                  > über das Verhalten und die Worte Heidenreichs.
                  > Kritik halte er für völlig normal. Es komme
                  > jedoch auf das Maß an. Dieses sei "weit
                  > überschritten" worden.

                  Natürlich ist jede Kritik erlaubt, solange sie der von der Politik Vorgegebenen nicht zuwider läuft.

                  Und wer darf schon ungestraft GEZ-Gebühren Millionär und Quotengarant Gottschalk öffentlich kritisieren ?
                • am via tvforen.de

                  > Bellut sagte, er sei auch persönlich enttäuscht
                  > über das Verhalten und die Worte Heidenreichs.
                  > Kritik halte er für völlig normal. Es komme
                  > jedoch auf das Maß an. Dieses sei "weit
                  > überschritten" worden.

                  Natürlich ist jede Kritik erlaubt, solange sie der von der Politik Vorgegebenen nicht zuwider läuft.

                  Und wer darf schon ungestraft GEZ-Gebühren Millionär und Quotengarant Gottschalk öffentlich kritisieren ?
                • am via tvforen.de

                  Ein solcher Titel wäre weitaus glaubwürdiger als dieses Gesülze eines Angestellten einer Justizanstalt mit Sendebetrieb.
                • am via tvforen.de

                  Ein solcher Titel wäre weitaus glaubwürdiger als dieses Gesülze eines Angestellten einer Justizanstalt mit Sendebetrieb.
                • am via tvforen.de

                  Das mag schon sein - nur: Herr Bellut sollte sich allmählich fragen, wie man in diesem lande - sei es nun beim ZDF, in der regierung oder sonstwo, auf "milde" oder "maßvolle" kritik reagiert?

                  Richtig: Gar nicht. Man zuckt die Achseln und in den meisten Fällen stellt man sich der kritik ja nicht mal.

                  Elke Heidenreich hat jedenfalls eines bewiesen: Je harscher und schärfer (und vielleicht auch übersteigerter) die Kritik, desto lauter die Reaktion.

                  Und deshalb war's doch gut.

                  Der Lonewolf Pete
                • am via tvforen.de

                  Das mag schon sein - nur: Herr Bellut sollte sich allmählich fragen, wie man in diesem lande - sei es nun beim ZDF, in der regierung oder sonstwo, auf "milde" oder "maßvolle" kritik reagiert?

                  Richtig: Gar nicht. Man zuckt die Achseln und in den meisten Fällen stellt man sich der kritik ja nicht mal.

                  Elke Heidenreich hat jedenfalls eines bewiesen: Je harscher und schärfer (und vielleicht auch übersteigerter) die Kritik, desto lauter die Reaktion.

                  Und deshalb war's doch gut.

                  Der Lonewolf Pete
                • am via tvforen.de

                  Ich fand den Kommentar auf der Internetseite vom Focus zu ihrem Verhalten recht interessant und treffend.
              • am via tvforen.de

                sie scheint den gottschalk nicht zu mögen.
                • am via tvforen.de

                  Quasselkasper schrieb:
                  -------------------------------------------------------
                  > sie scheint den gottschalk nicht zu mögen.

                  Das scheint mir auch so. ;) Aber ob sie unterhaltsamer wäre, wenn sie seine Sendungen machen würde?
                • am via tvforen.de

                  Quasselkasper schrieb:
                  -------------------------------------------------------
                  > sie scheint den gottschalk nicht zu mögen.

                  Das scheint mir auch so. ;) Aber ob sie unterhaltsamer wäre, wenn sie seine Sendungen machen würde?
                • am via tvforen.de

                  also,ich finde diese ganze aufregung von deutschlands superintellektuellen doch sehr daneben!!es ist doch so:viele,sehr viel leute(ich auch momentan..)haben probleme ohne ende,sei es privater natur,oder im job oder sonstwo.kann man da nicht verstehen,wenn diese leute einfach mal ein paar stunden auf andere gedanken kommen wollen.leichte kost,sozusagen??WAS ist daran so verwerflich,frag ich euch??und was man auch noch bedenken sollte:von dieser industrie leben so viele leute,das sollte man auch mal bedenken.ausserdem waren da echt gute projekte dabei,und das alles allgemein als dumm zu bezeichnen,find ich schon traurig...
                • am via tvforen.de

                  In erster Linie finde ich solch eine Kritik borniert. Soll jeder Intellektuellen- Fernsehen schauen? Dann müsste auch jedes Kind aufs Gymnasium geschickt werden und es dürfte nur noch die FAZ zu lesen geben.

                  Es ist doch nun wirklich so, das in unserer Fernsehlandschaft alles da ist, was man braucht. Soll Herr Reich-Ranitzki weiter sein ARTE schauen, auch beim ZDF Theater etc. wird er sicher fündig werden, andere schauen die Privaten, wieder andere nur die ÖRs.

                  Für jeden Jeck ist etwas dabei und der, der nicht auf Frauentausch und Co. steht, schaltet halt irgendwas bei 3Sat oder dem WDR ein.

                  Was soll die ganze Aufregung: unsere Fernsehlandschaft bedient doch jeden. Noch nie hatten wir so viele Sender wie jetzt. Manche Sender habe ich gar nicht in meiner Fernbedienung, weil ich sie nicht schaue. Das empfehle ich auch Privatfernsehkritikern: was man nicht sieht, regt einen nicht auf.
                  Ich lese ja auch nicht absichtlich schlechte Kitschromane, nur um mich hinterher darüber aufzuregen.
                • am via tvforen.de

                  Grundsätzlich bin ich eigentlich auch dagegen, jetzt verstärkt nach Zensur oder "schlaueren" Fernsehen zu schreien - schliesslich soll ja wirklich jeder angucken was er will, und es gibt auch einiges an anspruchsvollen Programmen - aber bei manchen Dingen habe auch ich so langsam ganz arge Bedenken.

                  Wenn ich mir z.B. diese unsäglichen Gerichtsshows angucke, dann frage ich mich wirklich, wie es eigentlich soweit kommen konnte, dass sowas zu dieser Sendezeit gezeigt wird. Es sind auch gar nicht mal die miesen Darsteller, die schlechten Dialoge oder die schlechte Qualität an sich oder die Tatsache, dass den Kindern da ein völlig beklopptes Bild einer Gerichtsverhandlung vermittelt wird, die mich da stören, sondern die wirklich sehr bedenklichen Themen die da behandelt werden. Es kann doch wirklich nicht sein, dass Kinder zu dieser Tageszeit schon mit Vergewaltigung, aberwitzigen Sexualpraktiken usw. zubombadiert werden. Wie gesagt: Schreie nach Zensur empfinde ich in den meisten Fällen als unangebracht und heuchlerisch (die Diskussion um die Serie "Dexter" ist da ein Beispiel), aber hier müssen die Kinder einfach besser geschützt werden meiner Meinung nach.
                • am via tvforen.de

                  Myra schrieb:
                  > In erster Linie finde ich solch eine Kritik
                  > borniert. Soll jeder Intellektuellen- Fernsehen
                  > schauen? Dann müsste auch jedes Kind aufs
                  > Gymnasium geschickt werden und es dürfte nur noch
                  > die FAZ zu lesen geben.

                  Es geht eigentlich nicht darum, die Leute dazu zu zwingen, nur noch hochintellektuelle Programme zu konsumieren, sondern um die Gefahr, immer mehr ins Primitive/Vulgäre abzurutschen - also um das Menschenbild und die Wertvorstellungen, die das Fernsehen vermittelt. Wohin die Reise langfristig gehen wird, wenn der Trend der letzten zehn Jahre weiterverfolgt wird, kann sich jeder denken.
                  Ein anderer Punkt ist, dass der Zuschauer, der lieber ein etwas bedächtigeres und weniger auf Quote angelegtes und auch nicht zwangsläufig aktuelles Programm bevorzugt, es heutzutage trotz zunehmender Anzahl an TV-Kanälen immer schwerer hat, "seine" Programme zu finden. Denn jeder Sender zieht ja letztenendes doch jedes Register, um die aktuellen Marktanteile wenigstens zu halten und eifert zwangsläufig dem nach, was heutzutage im Trend liegt. Dass mehr Sender nicht automatisch auch mehr Vielfalt bedeutet, erkennt man u.a. an den Doppel-/Vierfach-Programmierungen und Endlosschleifen populärer Serien. Roger Wilhelmsen hat diesen Umstand folgendermaßen kommentiert:
                  "Das Quoten- und Unterhaltungsdiktat im Fernsehen sei so stark geworden, dass «mit Recht Artenschutz für ein paar andere Interessen» angemeldet werden könnte."
                  (Quelle: http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1224133661901&openMenu=1133631816003&calledPageId=1133631816003&listid=1133631815995)
                • am via tvforen.de

                  Myra schrieb:
                  -------------------------------------------------------
                  > Manche
                  > Sender habe ich gar nicht in meiner Fernbedienung,
                  > weil ich sie nicht schaue. Das empfehle ich auch
                  > Privatfernsehkritikern: was man nicht sieht, regt
                  > einen nicht auf.

                  Nur wirst du im Zuge der Digitalisierung, geht es nach der Industrie, eine feste Programmfolge haben. Die nicht geändert werden kann. Die Kabelnetzbetreiber haben das bereits bei den von ihnen vertriebenen Empfängern umgesetzt.
                • am via tvforen.de

                  So hat es MRR aber nicht gesagt, sondern: "Man kann auch Literatur so verfilmen, das Primitivere sie verstehen".

                  Und das finde ich borniert und spricht nur einen kleinen Teil der Gesellschaft an.

                  P.S.: Ich finde auch, das Fernsehen trotz "Seichtigkeit" nicht ins primitive abrutschen sollte.
              • am via tvforen.de

                Bravo, Elke Heidenreich!
                Das Fernsehen, das Private und -mit doppelter Geschwindigkeit, man hat ja qualitativ immer noch eine größere Fallhöhe- das Öffentlich-Rechtliche, ist auf dem Weg in den Orkus. Wenn das, was da gestern bzw. vorgestern ausgezeichnet wurde, das Beste ist, dann müßte das übrige Programm eigentlich verboten werden.
                Dass die Veranstaltung, die ja herausragende Leistungen auf -ja, tatsächlich- kulturellem Gebiet auszeichnen sollte, von Gottschalkscher Seichtlaberei entgültig diskreditiert wurde, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
                Eins dürfte jedenfalls nicht mehr berechtigt sein: Die Arroganz des deutschen Fernsehens gegenüber dem amerikanischen. Was dort ausgezeichnet wird, dürfte in jeder Kategorie mindestens eine Qualitätsstufe höher liegen.
                Hierzulande fehlt der Mut und -hoffentlich- nicht die Kreativität.
                Nieder mit dem Bürokraten- und Controller-Fernsehen.
                • am via tvforen.de

                  Blondino schrieb:
                  -------------------------------
                  > Eins dürfte jedenfalls nicht mehr berechtigt
                  > sein: Die Arroganz des deutschen Fernsehens
                  > gegenüber dem amerikanischen. Was dort
                  > ausgezeichnet wird, dürfte in jeder Kategorie
                  > mindestens eine Qualitätsstufe höher liegen.

                  Mehr als Selbstbeweihräucherung ist es auch dort nicht. Das es von Qualität höherwertiger ist, das dürfte auch an den Budget und Vermarktungsmöglichkeiten liegen. Deutsche Produktionen haben im außereuropäischen Ländern keine Bedeutung und in Europa wird vieles nur eingekauft wegen der Quote.

                  > Hierzulande fehlt der Mut und -hoffentlich- nicht
                  > die Kreativität.

                  Kreativität fehlt mit Sicherheit nicht.

                  > Nieder mit dem Bürokraten- und
                  > Controller-Fernsehen.

                  Die Aktionäre bzw. Inhaber müssen zufriedengestellt werden. ProSiebenSat.1 wurde von den Heuschrecken ausgequescht, den Mohns ist egal was Bertelsmann macht solange es profitabel ist und ARD/ZDF rennen den Privaten hinterher. Und Premiere ist kaum ein deutsches HBO.
                • am via tvforen.de

                  Blondino schrieb:
                  -------------------------------
                  > Eins dürfte jedenfalls nicht mehr berechtigt
                  > sein: Die Arroganz des deutschen Fernsehens
                  > gegenüber dem amerikanischen. Was dort
                  > ausgezeichnet wird, dürfte in jeder Kategorie
                  > mindestens eine Qualitätsstufe höher liegen.

                  Mehr als Selbstbeweihräucherung ist es auch dort nicht. Das es von Qualität höherwertiger ist, das dürfte auch an den Budget und Vermarktungsmöglichkeiten liegen. Deutsche Produktionen haben im außereuropäischen Ländern keine Bedeutung und in Europa wird vieles nur eingekauft wegen der Quote.

                  > Hierzulande fehlt der Mut und -hoffentlich- nicht
                  > die Kreativität.

                  Kreativität fehlt mit Sicherheit nicht.

                  > Nieder mit dem Bürokraten- und
                  > Controller-Fernsehen.

                  Die Aktionäre bzw. Inhaber müssen zufriedengestellt werden. ProSiebenSat.1 wurde von den Heuschrecken ausgequescht, den Mohns ist egal was Bertelsmann macht solange es profitabel ist und ARD/ZDF rennen den Privaten hinterher. Und Premiere ist kaum ein deutsches HBO.
              • am via tvforen.de

                Marcel Reich-Ranicki und Elke Heidenreich haben mir aus der Seele gesprochen. Ich habe, wie bereits im Parallelthread gesagt, vor einiger Zeit meinen Programmempfang abgestellt, "lebe" nur noch von Video- und DVD-Konserven nach meiner Wahl, und habe es bis heute nicht bereut! Falls doch mal was Aktuelles für mich kommt, muss ich es mir eben organisieren, klappt auch.

                Zur Heidenreich-Kritik an Gottschalk: ihm einzig "Reaktionsschnelligkeit" zuzuschreiben, ist sicherlich übers Ziel hinaus geschossen, vielleicht der spontanen Gefühlsaufwallung geschuldet. Gottschalk hat in der Tat mehr zu bieten: er kann spontan und witzig sein wie nur wenige und versteht es, mit unterschiedlichsten Leuten Gesprächsebenen zu finden, zum Teil auch - im positiven Sinne - respektlos gegenüber "Hochkopferten". Ich meine, er hätte Bill Gates mal bei "Wetten, daß?" gefragt, wie viel Geld er gerade im Portomonnaie hätte. Sowas gefällt mir.

                Aber eines ist Gottschalk nicht: authentisch.

                Ich habe, siehe oben, die Sendung gestern nicht gesehen. Aber mir fällt auf, dass Gottschalk, der solche Art von Verleihungen genauestens kennt, sich als Moderator dafür zur Verfügung gestellt hat - und hinterher, heute, sich vorsichtig davon distanziert.

                Zitat:
                "Thomas Gottschalk zeigt nun Verständnis für Reich-Ranickis Rede. Der Showmaster konnte durch reaktionsschnelles Einschreiten den 88-jährigen recht schnell ruhigstellen und leicht versöhnlich stimmen. Dessen miese Stimmung hätte eine "gewisse Logik", sagte Gottschalk der "Süddeutschen Zeitung": "Wenn er eine halbe Stunde lang eine wild gewordene Horde Teenager sieht, Atze Schröder in einer weißen Paradeuniform, Richterin Salesch und zwei Köche mit idiotischen Texten erleben muss, ist es für ihn in der Tat konsequent zu entscheiden: Ich habe hier nichts verloren." "

                Darüber hinaus macht Gottschalk sich in "Wetten, daß?" zum - hoch bezahlten - Werkzeug einer bombastisch inszenierten Werbesendung für neue Filme, Bücher, CDs usw. Gottschalk ist ein TV-Gigolo! Und der Mann ist mit Sicherheit nicht so dumm, das nicht genau zu wissen!

                Authentisch war er in meinen Augen in einer Oldie-Sendung, die er mal vor Jahren moderiert hat, mit den Rock-Heroen seiner Jugend. Da fand ich ihn klasse! Da durfte er so sein, wie er war, brauchte er sich nicht zu verbiegen. Bloß hätte das allein wohl nicht fürs Häuschen in Amiland gereicht.
                • am via tvforen.de

                  Dass Gottschalk sich mit diesen Aussagen "distanziert", sehe ich nicht. Er zeigt Verständnis dafür, dass MRR mit dem "neumodischen" Medienzirkus nichts anfangen kann. Wenig überraschend.

                  Gottschalk weiß ganz genau um seine Rolle als "Blödelbarde" und bekennt sich auch bei jeder Gelegenheit dazu. Dass er wusste was ihn erwartet konnte man ja schon an seiner "Vorfreude" im Gespräch im Harald Schmidt letzten Donnerstag erahnen. Er muss die Fernsehleute ja auch nicht alle toll finden, nur die Sendung "musste" er machen, und er hat es sicherlich auch gerne getan.
                • am via tvforen.de

                  Dass Gottschalk sich mit diesen Aussagen "distanziert", sehe ich nicht. Er zeigt Verständnis dafür, dass MRR mit dem "neumodischen" Medienzirkus nichts anfangen kann. Wenig überraschend.

                  Gottschalk weiß ganz genau um seine Rolle als "Blödelbarde" und bekennt sich auch bei jeder Gelegenheit dazu. Dass er wusste was ihn erwartet konnte man ja schon an seiner "Vorfreude" im Gespräch im Harald Schmidt letzten Donnerstag erahnen. Er muss die Fernsehleute ja auch nicht alle toll finden, nur die Sendung "musste" er machen, und er hat es sicherlich auch gerne getan.
              • am via tvforen.de

                Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, ich finde das sehr grenzwertig, was sie von sich gibt.

                Ich mag Elke Heidenreich, aber was sie speziell über Gottschalk schreibt, ist daneben. Sie schrieb ja auch, dass nur eine einzige Eigenschaft ihn zum Moderator macht, nämlich seine schnelle Reaktionsfähigkeit. Er wäre weder klug noch witzig, eben nur reaktionsschnell.

                Ein Fan von Gottschalk bin ich auch nicht, eher das Gegenteil. Aber derart öffentliche Kollegenschelte ist mehr als daneben.

                Sowohl Reich-Ranicki als auch Elke Heidenreich haben mit vielem, was sie gesagt und geschrieben haben, Recht. Aber selbst der zornige Reich-Ranicki wußte, wann es genug war. Sicher ist es einfacher, in der FAZ etwas von sich zu geben als vor Millionen Zuschauern. Trotzdem: hier wäre weniger einfach mehr gewesen. Sie ist nur auf einen fahrenden Zug aufgesprungen. Ihre Meinung ist in Ordnung, aber so richtig gut finde ich es nicht.
                • am via tvforen.de

                  Trittbrettfahrer, ja da war auch das erste was mir eingefallen ist, ich halte ja sonst ziemlich viel von Elke Heidenreich, aber diesen Artikel hätte sie sich wirklich sparen können.
                  Der Fernsehpreis wurde doch nicht zu erstenmal verliehen, man weiß doch was auf einen zukommt und wie die Veranstaltung abläuft. Nächstes Mal soll sie doch lieber auf dem Sofa zuhause liegen bleiben.
                  Nur in einem gebe ich ihr Recht, das auf Hollywood gemacht werden sollte, was aber nicht so recht klappt.
                  Man braucht sich bloß die Schauspielerinnen anschauen, die können sich noch so in Schale werfen, die sehen immer irgendwie "piefig" aus.
                  Und das DSDS gewonnen hat, sagt bloß aus wie armselig unser Fernsehprogramm ist.
                  Ursi
                • am via tvforen.de

                  Trittbrettfahrer, ja da war auch das erste was mir eingefallen ist, ich halte ja sonst ziemlich viel von Elke Heidenreich, aber diesen Artikel hätte sie sich wirklich sparen können.
                  Der Fernsehpreis wurde doch nicht zu erstenmal verliehen, man weiß doch was auf einen zukommt und wie die Veranstaltung abläuft. Nächstes Mal soll sie doch lieber auf dem Sofa zuhause liegen bleiben.
                  Nur in einem gebe ich ihr Recht, das auf Hollywood gemacht werden sollte, was aber nicht so recht klappt.
                  Man braucht sich bloß die Schauspielerinnen anschauen, die können sich noch so in Schale werfen, die sehen immer irgendwie "piefig" aus.
                  Und das DSDS gewonnen hat, sagt bloß aus wie armselig unser Fernsehprogramm ist.
                  Ursi
                • am via tvforen.de

                  Frau Heidenreich hat ja sowas von recht, mehr recht kann man ja gar nicht haben. das ist aber nicht das problem des zdf alleine, sondern die gesamte "unterhaltungsindustrie" ist für die füße.
                  was gibt es denn noch außer den dritten und den spartenkanälen wie arte, phönix etc.? nichts!!
                  nur müll, blöde u-sendungen, bei denen man weint, statt zu lachen, weil ein solcher mist über die mattscheibe läuft, dass man eher speien möchte. Werbepausen werden so lang, dass man noch nicht mal mit dem stärksten durchfall diese ausfüllen kann und das niveau, das wir mal´hatten, bewegt sich langsam auf den erdmittelpunkt zu. deshalb ist es ja auch nicht mehr erkennbar. der herr gottschalk hat nur quote, weil er blond ist und was für die mädels gilt, gilt für ihn genauso, jedenfalls überwiegend.
                  frau heidenreich und herr reich-ranicki haben in einer ihrer gehirnzellen jedenfalls mehr schmalz, als diverse fernsehherren und -damen in der gesamtheit ihrer unnützen grauen masse. macht den bildschirm frei für intelligente unterhaltung, nehmt eure kohle und verzischt euch nach tonga oder west-samoa und geht uns bitte nicht mehr auf den senkel. schönen gruß, das war´s. toro
                • am via tvforen.de

                  Frau Heidenreich hat ja sowas von recht, mehr recht kann man ja gar nicht haben. das ist aber nicht das problem des zdf alleine, sondern die gesamte "unterhaltungsindustrie" ist für die füße.
                  was gibt es denn noch außer den dritten und den spartenkanälen wie arte, phönix etc.? nichts!!
                  nur müll, blöde u-sendungen, bei denen man weint, statt zu lachen, weil ein solcher mist über die mattscheibe läuft, dass man eher speien möchte. Werbepausen werden so lang, dass man noch nicht mal mit dem stärksten durchfall diese ausfüllen kann und das niveau, das wir mal´hatten, bewegt sich langsam auf den erdmittelpunkt zu. deshalb ist es ja auch nicht mehr erkennbar. der herr gottschalk hat nur quote, weil er blond ist und was für die mädels gilt, gilt für ihn genauso, jedenfalls überwiegend.
                  frau heidenreich und herr reich-ranicki haben in einer ihrer gehirnzellen jedenfalls mehr schmalz, als diverse fernsehherren und -damen in der gesamtheit ihrer unnützen grauen masse. macht den bildschirm frei für intelligente unterhaltung, nehmt eure kohle und verzischt euch nach tonga oder west-samoa und geht uns bitte nicht mehr auf den senkel. schönen gruß, das war´s. toro

              weitere Meldungen

              Hol dir jetzt die fernsehserien.de App