„Duck Dynasty“: Kontroverse Realityshow endet nach elf Staffeln

Einst erfolgreiche A&E-Serie kommt zu einem Ende

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 17.11.2016, 11:30 Uhr

„Duck Dynasty“ – Bild: A+E Networks/The Biography Channel
„Duck Dynasty“

Das kontroverse Realityformat „Duck Dynasty“ wird eingestellt. Die derzeit laufende elfte Staffel wird die letzte sein, wie der US-Kabelsender A&E bestätigte. Die Sendung wird dann nach insgesamt 130 Episoden zu Ende gehen. Die letzte reguläre Folge wird voraussichtlich am 12. April zu sehen sein. Danach soll es noch unregelmäßige Specials geben.

„Nach fünf Jahren haben wir uns als Familie entschieden, dass dies das letzte Kapitel der ‚Duck Dynasty‘-Serie sein soll“, erläutert Willie Robertson. Ein Grund für die Einstellung der Sendung dürften allerdings auch die stark gefallenen Einschaltquoten sein. 2013, rund ein Jahr nach dem Start, explodierten die Quoten regelrecht. Die erste Folge der vierten Staffel erreichte unglaubliche 11,77 Millionen Zuschauer und konnte damit den Titel der meistgesehenen nonfiktionalen TV-Sendung im US-Kabelfernsehen aller Zeiten einheimsen. Doch letztendlich handelte es sich um ein Strohfeuer und die Reichweite sank schon ein Jahr später wieder auf unter vier Millionen herab. Inzwischen erreicht „Duck Dynasty“ noch gerade mal 1,2 Millionen US-Fernsehzuschauer.

„Duck Dynasty“ berichtet aus dem Leben der Südstaatenfamilie Robertson. Patriarch und Entenlocker-Erfinder Phil Robertson hat im US-Bundesstaat Louisiana ein millionenschweres Firmenimperium rund um Jagdsportartikel aufgebaut. Die Reality-Soap begleitet das exzentrische Familienunternehmen Duck Commander bei der Verwirklichung des amerikanischen Traums und auf den Ausflügen in die Sümpfe Louisianas.

2013 sorgte die Serie allerdings für einen Skandal, als sich Familienoberhaupt Phil Robertson, der sich als bibeltreuer Christ bezeichnet, in einem Interview herabwürdigend über Homosexuelle äußerte. Daraufhin wurde er kurzzeitig von A&E suspendiert – doch letztendlich hatten Fanproteste und Einschaltquoten wohl mehr Gewicht als moralische Bedenken und politische Korrektheit, so dass der Sender schnell einen Rückzieher machte und Robertsons Suspendierung wieder aufhob (fernsehserien.de berichtete). Den Vorwurf der Heuchelei muss sich A&E ohnehin gefallen lassen. Die gesellschaftlichen Überzeugungen der Robertsons sind allgemein bekannt – allzu kontroverse Kommentare werden üblicherweise sorgsam beim Schnitt der „Duck Dynasty“-Episoden unter den Teppich gekehrt.

Hierzulande wird „Duck Dynasty“ von ProSieben Maxx und dem deutschen Pay-TV-Ableger von A&E gezeigt.

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