„Duck Dynasty“: A&E hebt Phil Robertsons Suspendierung auf

Familienoberhaupt bleibt Teil der US-Doku-Soap

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 28.12.2013, 11:38 Uhr

„Duck Dynasty“ – Bild: A+E Networks/The Biography Channel
„Duck Dynasty“

So schnell kann ein Sender seine Meinung wieder ändern: Mitte Dezember kündigte der US-Kabelsender A&E an, Familienoberhaupt Phil Robertson auf Grund schwulenfeindlicher Äußerungen auf unbestimmte Zeit von den Dreharbeiten zum Doku-Soap-Hit „Duck Dynasty“ zu suspendieren (fernsehserien.de berichtete). Doch dazu wird es nun doch nicht kommen. Letztendlich haben Fanproteste und Einschaltquoten wohl mehr Gewicht als moralische Bedenken und politische Korrektheit, so dass der Sender nun einen Rückzieher macht. A&E gab bekannt, dass Phil Robertson zurückkehren wird und weiterhin Teil der Serie bleibt.

In einem Statement erläutert A&E diese Entscheidung wie folgt: „Phils Äußerungen in dem GQ-Interview basieren auf seinen persönlichen Überzeugungen und seinem Glauben. Er und seine Familie bedauern die vulgäre Ausdrucksweise und die falsche Auslegung der Äußerungen. Phil stellte klar, dass er niemals zum Hass aufrufen wollte. [ …] Doch ‚Duck Dynasty‘ handelt nicht von den Ansichten eines Einzelnen. Die Sendung ist so ein großer Publikumserfolg, weil es um eine ganze Familie geht … eine Familie, die Amerika lieben gelernt hat.“ Der Sender selbst distanziert sich von den homophoben Äußerungen.

Nach angeblich zahlreichen Diskussionen mit der Robertson-Familie werden die Dreharbeiten zur fünften Staffel wie geplant im Frühjahr fortgesetzt und Phil wird in jeder Folge zu sehen sein. Angesichts des überragenden Erfolgs der Sendung und den damit verbundenen Merchandise-Verkäufen ist diese Entscheidung zwar fragwürdig, aber keineswegs überraschend. Eine christliche Organisation hatte im Internet eine Petition zur Aufhebung der Suspendierung gestartet, die inzwischen mehr als 250.000 wütende Fans unterzeichnet haben.

Die übrigen Mitglieder des Robertson-Clans haben zudem verdeutlicht, dass sie ohne Phil auf keinen Fall für weitere Drehs zur Verfügung stehen. Das millionenschwere Familienunternehmen wäre ohnehin nicht weiter auf das Fernsehen angewiesen und saß demnach am längeren Hebel. A&E möchte seine Erfolgsserie natürlich unter keinen Umständen verlieren. Ob für den Sender tatsächlich zur Debatte stand, auf Phil Robertson zu verzichten, erscheint angesichts des raschen Meinungswandels fraglich.

Um die Wogen zu glätten, hat A&E nun angekündigt, eine Kampagne zu starten, in der für Toleranz und Akzeptanz geworben wird – Werte für die laut Angaben des Senders auch die Robertsons einstehen.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Na klar wurde sie aufgehoben. Geld geht noch immer vor Gewissen.
    Und dass soviele Leute FÜR die Meinung von Phil Robertson sind, zeigt wieviele kranke Leute noch auf dieser Erde rumlaufen.
    Heute habe ich die Werbung zur deutschen Erst-Ausstrahlung auf bio. gesehen.
    Denen werde ich auch noch einen netten Brief schreiben, was sie sich dabei denken so einen Unsinn zu unterstützen. Bei den Amis war das ja klar, aber von Europa hatte ich mir mehr erwartet.

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