Disney kündigt Realserie zu „Star Wars“ an

Was lange währt wird endlich gut? Seit mehr als einem Jahrzehnt kursieren Berichte über eine mögliche Umsetzung von „Star Wars“ als Realserie (=“nicht animiert„), damals noch unter George Lucas. Nun macht Disney im Zug seines angekündigten Streaming-Dienstes Ernst und hat für den 2019 in den USA startenden Service unter anderem eine solche Serie angekündigt, wenn man auch bisher weitere Details schuldig geblieben ist. Disney wendet dabei ein ähnliches Vorgehen an wie CBS beim Start für seinen Streaming-Dienst CBS All Access mit „Star Trek: Discovery“ und nutzt im Konzern vorhandene Franchises, um den neuen Dienst mit bekannten, großen Namen für Nutzer interessant zu machen.

In einer Telefonkonferenz mit Investoren hat Disney-Chef Bob Iger verkündet, dass für das kommende Angebot neben einer „Star Wars“-Serie auch eine neue Marvel-Serie, eine Serienadaption zum Animations-Erfolg „Die Monster AG“ sowie ein neuer Anlauf auf das „High School Musical“-Franchise entwickelt werden.

Disney wird ab 2019 die Filme seiner Tochterfirmen in einem eigenen Dienst bündeln, wobei das Rückgrat das umfangreiche Film-Archiv ist. In den USA lässt man dazu einen Rahmenvertrag mit Netflix auslaufen, unter dem diese Filme im Premium-Bereich zu Netflix kommen. Vor Netflix war Starz bis Ende 2015 die Heimat von Disney im Pay-TV – dort investierte man nach dem Wegfall dieses Filmpakets verstärkt in eigene Serien.

Schon unter George Lucas soll unter einiger Geheimhaltung eine Real-Serie im „Star Wars“-Universum entwickelt worden sein. Dabei wäre es um die Zeit zwischen „Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith“ und „Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung“ gegangen und Kopfgeldjäger hätten im Zentrum gestanden. Bis zu 100 Drehbücher sollen damals bereits fertiggestellt gewesen sein. Großes Hindernis für eine Umsetzung waren aber die Kosten für die Spezialeffekte, die solch eine TV-Serie wirtschaftlich nicht tragbar sein ließen. Wie schon bei den Special Editions und den Prequels war die Hoffnung von Lucas, dass die Spezialeffekte im Laufe der Zeit günstiger machbar wären. 2012 hatte sich Lucas dann aus Lucasfilm zurückgezogen und die Firma an Disney verkauft.

Bisher waren „Star Wars“-Serien daher nur in animierter Form realisiert worden. Nach dem allgemein als Fehlschlag eingestuften „Star Wars: Clone Wars“ (2003 bis 2005) schloss sich das erfolgreichere „Star Wars: The Clone Wars“ an, das dann wegen des Verkaufs von Lucasfilm und der Neuausrichtung vorzeitig abgeknapst wurde. Seit 2014 wird „Star Wars Rebels“ hergestellt, das 2018 nach vier Staffeln enden wird. Eine neue animierte Serie befindet sich bei den Machern von „Rebels“ um Dave Filoni in Entwicklung.

Auch am Donnerstag bekannt wurde, dass der Konzern Rian Johnson, den Autor und Regisseur von „Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi“, damit beauftragt hat, eine neue Film-Trilogie in dem Universum zu schreiben. Dabei soll die Handlung aber in einer anderen Galaxie angesiedelt sein und entsprechend gänzlich neue Figuren ins Zentrum stellen. Einen genauen Zeitplan für die Trilogie gibt es nicht: Lucasfilm hat neben „The Last Jedi“ noch den abschließenden Film der aktuellen Trilogie sowie zwei „Star Wars Stories“ (eine davon um die jungen Jahre von Han Solo) in der Pipeline.