Udo Kier in einem Szenenbild aus dem Film „Swan Song“
Bild: 2021/Luna Pictures
Der in Köln geborene Hollywoodschauspieler Udo Kier ist im Alter von 81 Jahren in seiner Wahlheimat im kalifornischen Palm Springs verstorben. Das berichtet unter anderem Variety unter Berufung auf Kiers Lebenspartner Delbert McBride. Eine Todesursache wurde nicht bestätigt. Über London war Kier einst in die Filmmetropole gekommen.
Kiers umfangreiches und vielschichtiges Lebenswerk besteht aus zahllosen Projekten an der Seite der Größen aus Kunst und Popkultur. Dabei wurde Kier in Filmen häufig in exzentrischen Nebenrollen besetzt, was ihm einen gewissen Kultstatus einbrachte – eine Dokumentation gibt seinen Hollywood-Spitznamen als Ungekrönter König der Nebendarsteller an. Auch in Musikvideos und Serienrollen war er beiderseits des Atlantiks zu sehen. Insgesamt wurde er zu einem der erfolgreichsten deutschen Hollywood-Exporte.
Kier wurde 1944 während des Krieges als Udo Kierspe in Köln geboren. Sein Vater verließ früh die Familie, seine Mutter arbeitete als Schneiderin. Kier beschrieb die damaligen Lebensumstände als ärmlich. Mit 19 ging er nach London, wo er Englisch und Schauspiel lernte. Dort kam er im Kurzfilm „Road to Saint Tropez“ zu seiner ersten Rolle vor der Kamera.
In Serienrollen war Kier in den letzten Jahren unter anderem in „Altes Geld“, „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ und „Hunters“ zu sehen – hier porträtierte er nicht zum ersten Mal den deutschen Nazi-Führer Adolf Hitler. Eine seiner letzten Rollen hatte er im Sommer in der vierten Staffel der US-Serie „Dark Winds“.
Seit seinen jüngeren Jahren galt Udo Kier, der offen homosexuell lebte, als europäisches Sex-Symbol, dem es immer wieder gelang, in kleineren Rollen in Filmen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Seine private Leidenschaft galt zudem der Kunst.
Anlässlich von Udo Kiers 80. Geburtstag wurde bei arte die 52-minütige Dokumentation „Udo Kier, Dracula trash et dandy magnétique“ veröffentlicht, die weiterhin in der arte Mediathek abrufbar ist Link (wahlweise in deutsch oder französisch).
„Dark Winds“-Produzent Steven Paul Judd würdigte den Verstorbenen mit einer Anekdote von der kürzlichen Zusammenarbeit: