Melancholia
- D / DK / F / S 2011 (130 Min.)
- Science-Fiction
- Drama

Das Hochzeitsfest von Justine und Michael steht unter keinem guten Stern. Eigentlich könnte der Tag für Justine der glücklichste ihres Lebens sein: Ihr attraktiver Ehemann trägt sie auf Händen, im eleganten Brautkleid sieht sie bezaubernd aus und Dutzende Gäste sind zum Landsitz ihrer Schwester Claire und deren reichen Ehemann John gekommen. Wie zur Feier des Tages ist auch noch der rote Riesenstern Antares am Himmel zu sehen. Je weiter der Abend voranschreitet, desto schwieriger fällt es Justine jedoch, die heitere Fassade aufrechtzuerhalten. Als der Sonnenaufgang näher rückt und der rot leuchtende Stern am Firmament irgendwann verschwunden scheint, muss nicht nur Michael erkennen: Justine hat mit dieser Hochzeit nicht nur ihm und allen anderen, sondern auch sich selbst etwas vorgemacht.
Einige Zeit später ist sie so sehr in ihre Depression abgerutscht, dass Claire beschließt, sie zu sich nach Hause zu holen. Doch auch die ältere Schwester quält sich zusehends mit Ängsten. Denn inzwischen ist es allgemein bekannt, dass der Planet Melancholia, der zehnmal größer ist als die Erde, sich mit beachtlichem Tempo auf eben diese zubewegt. Während Justine angesichts des nahenden Weltuntergangs immer mehr zu einer inneren Ruhe findet, kann Claire ihre Panik kaum unterdrücken.
„Sie (Justine) basiert zu weiten Teilen auf meiner Person und meinen eigenen Erfahrungen mit Prophezeiungen vom Jüngsten Tag und Depression. Claire dagegen sehe ich eher als … ganz normalen Menschen“, lacht Regisseur Lars von Trier. Das Enfant terrible des europäischen Kinos hat sich in „Melancholia“ von allen Provokationen frei gemacht. Kein Indiz für latente Misogynie, der Lars von Trier seit „Breaking the Waves“ verdächtigt wird. Größenwahn, das ja, das treibt ihn an.
Herausgekommen ist vielleicht kein großer, aber ein gewaltiger Film, der das Endzeitgenre neu definiert. Wenn im Prolog zwei Planeten zur Ouvertüre von „Tristan und Isolde“ ineinander rasen, dann stellt er damit den Katastrophenfilm von den Füßen auf den Kopf: Hier kommt die kosmische Bedrohung vor der Darstellung des Lebens, das sie schließlich zunichte macht. Die Spannung ist gesetzt: Diese Erde ist nicht zu retten. Es sind die Frauen, die, wie wir seit „Antichrist“ wissen, Naturgeschöpfe sind, die die Bedrohung wittern wie ein Tier. Nein, diese Erde ist nicht zu retten. (Text: One)
Das bildgewaltige und emotional schonungslose Drama „Melancholia“ des mehrfach mit Preisen ausgezeichneten Regisseurs Lars von Trier („Nymphomaniac“, 2013) feierte 2011 seine Weltpremiere in Cannes. Von Trier blickt tief in die Abgründe und Ängste seiner ungleichen Protagonistinnen – meisterhaft dargestellt von Charlotte Gainsbourg und Kirsten Dunst, die für ihre beeindruckende Leistung in Cannes als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde. Alle Filme, die im Rahmen des ARTE FilmFestivals gezeigt werden, sind auf ARTE +7 abrufbar. Mehr im Internet auf: cinema.arte.tv. (Text: One)
Originalsprache: Englisch
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