„Der Preis ist heiß“: US-Moderator Bob Barker mit 99 Jahren gestorben

Fernseh-Legende führte 35 Jahre lang durch „The Price Is Right“

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 27.08.2023, 12:03 Uhr

„The Price Is Right“: Bob Barker in seinem Element – Bild: CBS
„The Price Is Right“: Bob Barker in seinem Element

Hierzulande kennen ihn nur die wenigsten, doch in den USA gilt er als absolute Fernseh-Legende. 35 Jahre lang präsentierte Bob Barker für CBS „The Price Is Right“, die tägliche Gameshow, die schließlich auch zur Vorlage des RTL-Erfolgs „Der Preis ist heiß“ wurde. Bereits in der Gründerzeit prägte Barker das Medium Fernsehen als Moderator verschiedener Shows. Nun ist er wenige Monate vor seinem 100. Geburtstag verstorben.

Robert William Barker wuchs im US-Bundesstaat Washington auf, bis sein Vater im Alter von sechs Jahren bei einem Unfall am Arbeitsplatz starb. Danach zog er mit seiner Mutter, einer Lehrerin, zunächst in ein Sioux-Reservat und schließlich nach Missouri. Am Ende des Zweiten Weltkriegs diente Barker zwei Jahre in der US-Navy, bevor er in Missouri einen Wirtschaftsabschluss an der Universität machte. Den setzte er allerdings nicht beruflich ein, sondern suchte sich einen Job bei einem Radiosender in Florida.

1950 startete Bob Barker dann in Kalifornien seine eigene Radioshow. Als talentierter Moderator weckte er schnell das Interesse der noch jungen Fernsehsender und präsentierte dann ab 1956 seine erste Gameshow „Truth or Consequences“ für NBC. 18 Jahre lang blieb er ihr Gesicht, bis die Sendung eingestellt wurde.

Anfang der 1970er Jahre erhielt Bob Barker zudem die Chance, „The Price Is Right“ in neuem Gewand zu übernehmen – durchaus ein Risiko, denn die Show war in ihrer früheren Fassung bereits zweimal abgesetzt worden. Doch die Neuausrichtung erwies sich ab 1972 als großer Hit, der größte in Barkers Karriere. 35 Jahre lang sollte er der Sendung treu bleiben, bis zum Beginn seines Ruhestands im Jahr 2007. Noch 2021 trat Barker in einer Jubiläumsshow zum 50-jährigen Bestehen der Sendung auf und sagte: Die Show hat das enthusiastischste und lustigste Publikum, das man sich nur wünschen kann. Die Leute waren und sind das Herz und die Seele der Show. Es war ein unglaublicher Ritt voller Erinnerungen.

Während seiner Zeit bei der US-Version von „Der Preis ist heiß“ trat Bob Barker auch immer wieder mit Gastauftritten in verschiedenen Serien und Filmen auf, wo er zumeist sich selbst spielte. So war er unter anderem in „Futurama“, „Reich und Schön“, „How I Met Your Mother“ und „Family Guy“ zu sehen, aber auch im Film „Happy Gilmore – Ein Champ zum Verlieben“, wo er während eines Golf-Duells auf Adam Sandler losging.

1945 heiratete Bob Barker seine Freundin aus Highschool-Tagen Dorothy Jo Gideon, die aber bereits 1981 verstarb. Privat widmete sich Bob Barker vor allem dem Tierschutz, was sich aber auch in seiner Arbeit spiegelte. So erlaubte er nie, dass Pelze bei „The Price Is Right“ als Gewinn vorkamen. Zudem setzte er sich für strengere Auflagen beim Einsatz von Tieren an Fernseh- und Filmsets ein und sprach sich gegen Tierversuche oder die Praktiken von SeaWorld aus. 2012 konnte PETA nach einer Spende des Moderators das Bob Barker Building in Los Angeles eröffnen, das neue Westküsten-Hauptquartier der Tierschutz-Organisation.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Was noch erwähnenswert ist. Barker spendete 5 Millionen Dollar an Sea Sheperd für den Kauf eines Schiffs. Dieses wurde zum Dank in "Bob Barker" getauft. Zusätzlich wurde auch eine Hubschrauber für das Schiff von Barker bezahlt.
    • am

      Ich erinnere mich gerne an eine Folge ALF wo er einen Gemüsegarten hat und da auch immer von ihm spricht… die Folgen bei himym über ihn insbesondere wo er auftritt sind natürlich momentan ich hab es gleich le gen där…😀


      Ruhe in Frieden.
      • (geb. 1980) am

        Sehr guter Nachruf, gute Recherche! Immer ein bisschen schade, wenn man über solche in Deutschland eher unbekannten Legenden erst beim Ableben so viel erfährt. Ohne Bob Barker hätte es "Der Preis ist heiß" bei uns wohl nicht gegeben.

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