„CopStories“: Martin Zauner, Claudia Kottal und Johannes Zeiler
Bild: ORF/Hubert Mican
Immer wieder überrascht so manche Entscheidung in der Senderpolitik – wie beispielsweise der Umgang des ORF mit „CopStories“. Die ersten beiden Staffeln der Polizeiserie waren 2013 und 2014 bei ORF eins zu sehen. Bereits in den Jahren 2014 und 2015 wurden die Staffeln 3 und 4 produziert – die bis zum heutigen Tag noch ungesendet im Schrank liegen. Doch jetzt gibt es die langersehnte Ankündigung: ORF eins beginnt mit der Ausstrahlung der dritten Staffel am 14. August. Zehn neue Folgen sind dann immer dienstags um 21:05 Uhr zu sehen.
„CopStories“ ist eine Adaption der niederländischen Serie „Van Speijk“ um eine Polizeiwache in Amsterdam, die zwischen 2006 und 2007 produziert wurde. Die Drehbücher wurden den österreichischen Gegebenheiten angepasst, dennoch sind einige Figurennamen aus der Originalserie übernommen oder nur geringfügig verändert worden. Die Serie spielt im 16. Wiener Gemeindebezirk Ottakring, einem Viertel, in dem Alt und Jung, Eingesessene und Zugewanderte, Yuppies und Arbeitslose Tür an Tür leben. Im Mittelpunkt steht die menschliche Seite des Polizeialltags, der authentisch und zugleich humorvoll dargestellt wird – ob Vandalismus, Ehekrise, Medikamentenhandel, Fliegerbomben oder Rotlichtmilieu. Neben den Kriminalfällen werden aber auch die privaten Probleme und Konflikte innerhalb der Truppe thematisiert.
Nach Angaben des ORF wurde die Ausstrahlung der längst abgedrehten Staffeln aus „bilanztechnischen Gründen“ um mehrere Jahre verschoben. Die Kosten für eine Produktion werden nämlich erst im Jahr der Ausstrahlung bilanzwirksam – und bis 2017 war nicht ausreichend Abspielbudget vorhanden.
In Deutschland versuchte sich bislang nur das BR Fernsehen 2013 an einer Ausstrahlung von „CopStories“, verschob die Serie jedoch nach wenigen Folgen wegen nicht erfüllter Quotenerwartungen ins Nachtprogramm.