CBS verhandelt um weitere „The Big Bang Theory“-Staffeln

US-Sender hofft auf Verlängerung der auslaufenden Verträge

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 06.08.2018, 09:40 Uhr

Der Cast von „The Big Bang Theroy“: (v.l.) Melissa Rauch, Simon Helberg, Kunal Nayyar, Johnny Galecki, Kaley Cuoco, Jim Parsons und Mayim Bialik – Bild: CBS
Der Cast von „The Big Bang Theroy“: (v.l.) Melissa Rauch, Simon Helberg, Kunal Nayyar, Johnny Galecki, Kaley Cuoco, Jim Parsons und Mayim Bialik

Zu niemandes Überraschung ist CBS an einer Fortsetzung der Sitcom „The Big Bang Theory“ interessiert. Das bestätigte Senderchef Kelly Kahl bei der TCA Summer Press Tour. Gegenüber der zehnten Staffel war die jüngste, elfte Staffel quotentechnisch auf Augenhöhe geblieben. Allerdings dürften die Verhandlungen um eine Fortsetzung mal wieder kompliziert werden. Zuletzt konnten die fünf ursprünglichen Hauptdarsteller (Jim Parsons, Johnny Galecki, Kaley Cuoco, Simon Helberg und Kunal Nayyar) aktuelle Rekordgagen aushandeln – um 1 Millionen US-Dollar pro Folge. Von denen sind bisher noch 24 gesichert (fernsehserien.de berichtete).

In den aktuellen Zeiten, wo die Live-Einschaltquoten nicht mehr die ganz hohen sind – gerade bei den umworbenen, jungen Zuschauern – ist es ideal, wenn Sender und Produktionsstudio zum gleichen Medienunternehmen gehören, so dass sie an einem Strang ziehen. Denn CBS kann von der Serie „lediglich“ die Werbeeinnahmen erwarten, während Warner Bros. TV zwar auf große Einnahmen aus der internationalen Vermarktung hoffen kann, diese aber erst mit Monaten und Jahren Verzögerung einlaufen werden. So „streiten“ sich beide um die Verteilung der „Beute“ – und das drückt die Bereitschaft, das Produktionsbudget für die Serie vorzustrecken. Natürlich wollen Darsteller und auch die wichtigsten Produzenten bei solch einer enorm erfolgreichen Serie angemessen bezahlt werden, was das Produktionsbudget in die Höhe treibt. Diese Zwickmühle sorgte zuletzt immer wieder für knappe Verhandlungen.

Deadline zitiert Kahls Aussagen: „Wir denken nicht, dass von (The Big Bang Theory) nun die letzte Staffel kommt. Wir sind in frühen Verhandlungen um eine Verlängerung mit dem Studio, das die Serie produziert, Warner Bros.“ Auch die Autoren gehen die aktuelle Staffel nach früheren Aussagen nicht als Serienfinale an und hoffen, zur Mitte der Staffel Klarheit zu haben (fernsehserien.de berichtete).

Zuletzt war „The Big Bang Theory“ gleich um zwei Staffeln von CBS verlängert worden. Gleichzeitig hatte Warner Bros. neue Verträge mit den fünf ursprünglichen Hauptdarstellern ausgehandelt, die ebenfalls zwei Staffeln umfassen. Grundsätzlich ist es neben den Kosten natürlich auch eine Frage der Verfügbarkeit der Hauptdarsteller. Laut Deadline ist CBS an einer Verlängerung über mehrere Staffeln interessiert, wenn die Hauptdarsteller an Bord bleiben.

Während ProSieben in Deutschland mit dem erfolgreichen Format weite Programmstrecken zukleistert und die Serie zudem auch noch bei den Streaming-Diensten hierzulande sehr erfolgreich ist, ist sie für CBS das Aushängeschild und das erfolgreichste Format beim Sender. Mehrfach wurde sie – wenn auch mit mäßigem Erfolg – als Startrampe für neue Sitcoms genutzt.

In der elften Staffel kam „The Big Bang Theory“ bei CBS auf durchschnittlich 18,9 Millionen Zuschauer und konnte damit das stets erfolgreiche „Sunday Night Football“ übertreffen. Einzig das mittlerweile wieder abgesetzte Revival von „Roseanne“ von ABC war noch erfolgreicher. Bei den jungen Zuschauern musste man sich nach leichten Verlusten gegenüber der Vorstaffel „This Is Us“ von NBC geschlagen geben – „TBBT“ kam auf ein Rating von 4.7 (Staffel 10: 4.9).

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Naja, ich finde das schon gerechtfertigt. 21 Minuten soll wohl eine Folge haben. Also 5-6 Folgen passen in einen Hollywood Kino Film. Das wären 5-6 Millionen pro Film, wenn man mal Äpfel mit Birnen vergleicht. Große Kinodarsteller kriegen schnell zweistellige Millionen Gagen pro Film.
    Einerseits könnte man nun sagen, Kino Dreharbeiten dauern deutlich länger und sind deutlich anstrengender. Aber andererseits sind sie für die Schauspieler auch immer wieder eine willkommene Abwechslung mit neuen spannenden Herausforderungen und Erlebnissen. Nach Dutzenden oder gar Hunderten Folgen einer Serie hingegen ist man sicherlich reichlich gelangweilt und viele haben auch psychische Probleme ihr halbes Leben immer der selbe andere zu sein. Da muss schon so eine Summe auf den Tisch gelegt werden, um zu verhindern, das der Cast auseinander bricht und zu neuen spannenden Serien oder gar nach Hollywood ins Kino abwandert.
    • am

      Hm, ja und nein. Tatsache ist, dass die Produktionsfirma mit der Vermarktung sehr hohe Gewinne erzielt. Der Erfolg beruht aber neben den Drehbüchern hauptsächlich auf dem Zusammenwirken der Schauspieler bzw. Serienfiguren. Man kann sich die Serie z.B. ohne Sheldon oder Leonard kaum vorstellen. Wenn also die Schauspieler am Erfolg und damit am Gwinn einen erheblichen Anteil haben, warum soll dann die Produktionsfirma alleine den Gewinn abschöpfen? Ist es dann nicht gerecht, dass die Schauspieler einen Anteil davon erhalten? Zumal die hohen Gagen pro Folge erst gezahlt wurden, nachdem die Serie ein großer Erfolg geworden ist. Am Anfang waren sie deutlich geringer.
      • (geb. 79) am

        1 Million pro 25 min Folge...also noch mehr eskalation:-)
        • (geb. 1970) am

          Bei "Friends" hat zuletzt auch jeder der sechs Darsteller 1 Mio. pro Folge bekommen.
          • (geb. 1967) am

            1 Mio. pro Folge?? Das ist ja echt nicht mehr normal!!

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