Bill Paxton ist tot

Emmy-nominierter „Training Day“- und „Big Love“-Darsteller wurde 61 Jahre

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 26.02.2017, 17:14 Uhr

Bill Paxton in „Training Day“ – Bild: CBS
Bill Paxton in „Training Day“

Der amerikanische Schauspieler Bill Paxton ist im Alter von 61 Jahren verstorben. In einem von TMZ verbreiteten Statement seiner Familie heißt es, der Darsteller sei an Komplikationen nach einer Operation gestorben. Laut Variety hatte sich der Schauspieler einer Herzoperation unterziehen müssen.

Zuletzt drehte Paxton für die aktuelle CBS-Serie „Training Day“, seine erste reguläre Serienhauptrolle seit dem HBO-Drama „Big Love“. Davor war er auch für den History Channel in den zwei Miniserien „Hatfields & McCoys“ und „Texas Rising“ zu sehen. Am Bekanntesten ist Paxton allerdings durch Filmrollen in Kassenschlagern wie „Titanic“, „Apollo 13“, „Twister“ oder „Aliens – Die Rückkehr“.

Ein Sprecher der Familie veröffentlichte folgendes Statement: „It is with heavy hearts we share the news that Bill Paxton has passed away due to complications from surgery. [ …] (His) passion for the arts was felt by all who knew him, and his warmth and tireless energy were undeniable.“

(Schweren Herzens müssen wir bekanntmachen, dass Bill Paxton nach Komplikationen in Folge einer Operation verstorben ist. ( …) Seine Leidenschaft für die Kunst konnte von jedem wahrgenommen werden, der ihn kannte, und seine Wärme und unerschöpfliche Energie waren nicht zu leugnen.)

Der in Texas geborene Paxton zog in jungen Jahren nach Los Angeles, wo er Arbeit als Handwerker in der Filmindustrie fand. Später studierte er in New York Schauspiel. Anfang der 1980er hatte Paxton diverse Rollen in kleineren Filmproduktionen. Eine erste Duftmarke konnte er als Private Hudson im Sequel „Aliens – Die Rückkehr“ setzen, wo er mit James Cameron arbeitete – etwas, was sich wie ein roter Faden durch Paxtons spätere Karriere zog.

Anfangs seiner Karriere war Paxton in Horror- und Science-Fiction-Horror-FIlmen (etwa auch „Predator 2“) zu sehen. Daneben war er Zeit seiner Karriere auf „kämpferische“ Rollen abonniert, darunter viele Polizisten und Soldaten.

Anfang der 1990er startete Paxtons Karriere allmählich durch und Mitte der 1990er stehen viele seiner bekanntesten Filme zu Buche: Auf den Western „Tombstone“ folgte eine erneute Zusammenarbeit mit Cameron in „True Lies“, „Apollo 13“ und schließlich die Hauptrolle neben Helen Hunt in „Twister“. Bei „Titanic“ fungierte er als Protagonist der Rahmenhandlung um den Fund des untergegangenen Ozeanriesen, später drehte Paxton mit Cameron auch eine 2003 veröffentlichte Dokumentation über den tragischen Ozeandampfer.

2006 wurde Paxton schließlich einer der Vorreiter der aktuellen Welle von Filmstars, die sich für Serienrollen verpflichten lassen. Er übernahm die Rolle des religiös motivierten Polygamisten Bill Henrickson in der HBO-Serie „Big Love“. Die erste Staffel sorgte wegen des kontroversen Themas für Aufregung, überzeugte die Kritiker aber auch als ungewöhnliches Familiendrama. Fünf Staffeln lang hatte Paxton die Rolle inne und erhielt drei seiner vier Golden-Globe-Nominierungen.

Die nächste große Rolle von Paxton war die des Familienpatriarchen Randall McCoy in der Mini-Serie „Hatfields & McCoys“ – die Serie handelt von einer in den USA berüchtigten Familienfehde nach dem Bürgerkrieg, die durchaus einen erneuten „offiziellen“ Konflikt zwischen Bundesstaaten hätte auslösen können. Paxton erhielt hier eine Emmy-Nominierung – verlor aber letztendlich gegen seinen Gegenpart Kevin Costner, der als Devil Anse Hatfield den Patriarchen der anderen beteiligten Familie porträtierte.

Darüber hinaus besuchte Paxton „Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.“ in der markanten Rolle des Agenten John Garrett und gehörte zum Cast der Filme „Edge of Tomorrow“ und „Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis“ sowie der Miniserie „Texas Rising“ um die Gründung von Texas.

Seine letzte große Rolle ist nun die des Detective Frank Rourke in der CBS-Serie „Training Day“, der Fortsetzung des Films von 2001. Die erste Staffel der Serie hatte die Produktion bereits abgeschlossen.

Laut Variety hatte Paxton unter Schauspielkollegen den Spitznamen Wild Bill (vermutlich angelehnt an den Wild-West-Bewohner James Butler „Wild Bill“ Hickok), da er zu größeren Pranks neigte.

Paxton hinterlässt seine zweite Ehefrau Louise Newbury, die er 1987 geheiratete hatte. Sie ist die Mutter seines 1994 geborenen Sohns und seiner 1997 geborenen Tochter.

Kollegin Julie Benz, mit der Paxton in „Training Day“ vor der Kamera stand, veröffentlichte eine kurze Würdigung:

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1963) am

    ...nicht nur er, sonder auch Martin Lüttge ("Der Lord von Barmbek").
    Das Favoritensterben geht einfach weiter (fehlt nur noch Sean Connery u.a. Naja hoffentlich nicht der auch noch)...
    • (geb. 1970) am

      Das ist... sooooo traurig. Wieder einer, der viel zu früh gehen musste. R.I.P. Bill.
      • am via tvforen.de

        "game over, man!"

        ein film sollte nicht vergessen werden: DÄMONISCH
        bei diesem selbst von den filmkritikritikern gelobten gruselthriller führte er auch regie , und mir gefiel dieser film ausgesprochen gut (ruhig erzählt ,aber sehr düster).
        • am via tvforen.de

          2 Monate ist das Jahr erst alt...... Und die Worte gehen einem langsam aus. Ein toller Schauspieler den man noch lange nicht auf der Rechnung für den letzten Vorhang hatte.


          Sehr traurig .


          Gruß

          Sir Hilary
      • am

        Nicht zu vergessen der Film Monolith aus 1993 ein klasse Film.
        • am

          Zitat aus seiner Rolle als Pvt. Hudson in "Aliens" (1986):
          Game Over, Mann, Game Over :-/
          • am via tvforen.de

            Mir ist er vor allem aus Apollo 13 gut in Erinnerung, wo er Fred Haise gespielt hatte.
            61 ist wirklich kein Alter. :-(
            Möge er in Frieden ruhen!
            • am

              Klasse Schauspieler!!!
              • am via tvforen.de

                https://abload.de/img/w3ysyergwrxoj0nymskt6nhkkm.jpg

                Ich habe gerade mit Schrecken gelesen, dass Bill Paxton (Aliens, Twister, Titanic, Tombstone, Big Love) im Alter von gerade mal 61 Jahren an den Komplikationen einer OP verstorben ist. Seit ich ihn das erste Mal in Aliens gesehen habe, war immer wieder präsent. Sei es, wenn ich ihn im Nachhinein in Terminator erkannt habe, ob zuletzt mal wieder in Edge of Tomorrow gesehen habe. 61 ist viel zu früh.

                Aktuell war er in der Serienverfilmung von Training Day zu sehen.

                http://ew.com/movies/2017/02/26/bill-paxton-dead-actor-dies-61/

                Seine bekanntesten Rollen:
                http://ew.com/gallery/bill-paxton-talks-best-roles/bill-paxtons-greatest-roles


                https://www.youtube.com/watch?v=dsx2vdn7gpY
                • am via tvforen.de

                  Ich habe es vorhin auf Facebook gelesen, ebenso mit Schrecken.
                  Ich hab ihn immer gerne gesehen :-(

                  R.I.P.
                  Snake
                • am via tvforen.de

                  Ich kann mich vorallem dank Twister an ihn erinnern. Irgendwie einer der Schauspieler, die ich mit den 90ern verbinde.
                • am via tvforen.de

                  Verrückt, gestern noch "True Lies" auf SKY geguckt und mich gefragt, ob der gute Bill noch im Filmgeschäft ist?

                  Mein Gott, 61 Jahre ist doch wirklich kein Alter!

                  R.I.P Bill
                • am via tvforen.de

                  Ich mochte ihn übrigens auch sehr in "Vertical Limit", einem m.E. ohnehin unterschätzten Film, wo er zur Abwechslung mal den Bösewicht gab.

                  Aber was ich schon lange vergessen hatte und jetzt erst anlässlich des wirklich viel zu vorzeitigen Ablebens von Paxton wieder erinnere: In "Straßen in Flammen" (einer meiner Lieblingsfilme aus den 80ern - naja, ich war damals ein Teenager ;-) war er der schusselige, leicht dämliche Barkeeper. Auch grandios gespielt!

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