„Big Brother“: Neue UK-Staffel gibt sich politisch und betont Vielfalt Großbritanniens

Rückkehr zu den Wurzeln der Realityshow?

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 06.06.2017, 14:59 Uhr

„Big Brother UK“: Die Bewohner 2017 – Bild: Channel 5
„Big Brother UK“: Die Bewohner 2017

Während hierzulande die Marke „Big Brother“ nur noch als halbgare Promi-Version vor sich hin vegetiert, ist in Großbritannien am gestrigen Montag (5. Juni) die mittlerweile 18. Staffel der Mutter aller Realityshows gestartet. Direkt beim Start wurde deutlich, dass sich die Macher von „Big Brother UK“ offensichtlich wieder stärker an den Wurzeln des Formats orientieren wollen. Die Bewohnerauswahl besticht durch eine Vielfältigkeit, die man zuletzt vermisst hatte.

Beeinflusst von politischen Entscheidungen wie dem Brexit und der anhaltenden Flüchtlingsdebatte, will Channel 5 einen Gegenentwurf präsentieren. So lautet das diesjährige Motto „United Kingdom of Big Brother“ mit dem klar formulierten Ziel, die Vielfalt und Toleranz des Vereinigten Königreichs widerzuspiegeln. Jeder soll sich mit Bewohnern aus verschiedensten Regionen, Kulturkreisen und Altersklassen repräsentiert fühlen. So befinden sich unter anderem die zwei Schwestern Hannah und Deborah mit nigerianischen Wurzeln im Haus. Außerdem ist mit Imran und Sukhvinder ein Ehepaar eingezogen, das in streng muslimischen bzw. Sikhismus-Verhältnissen aufgewachsen ist und nun für eine moderne Auslebung ihres Glaubens eintritt.

Die Bewohner stammen aus den unterschiedlichsten Verhältnissen. Der 24-jährige Arthur ist beispielsweise reicher Erbe eines mehrere Kilometer umfassenden Anwesens in der Grafschaft Devon. Der 56-jähriger Joe hingegen ist ein schriller Nachtclubbesitzer aus London. Zu den weiteren der insgesamt 16 Bewohner zählen unter anderem das Mutter-Tochter-Duo Mandy (51) und Charlotte (24) sowie die 32-jährige Rebecca, Leiterin einer Detektivkanzlei, die zusammen mit ihrem Angestellten Kieran (25) eingezogen ist.

In Anlehnung an die in dieser Woche stattfindende Unterhauswahl wurde es in der Eröffnungsshow ebenfalls direkt politisch. Erstmals konnten die Zuschauer nämlich mitbestimmen, wer in das Haus einziehen darf. Vier potenzielle Bewohner warben mit Wahlkampfreden um die Gunst des Publikums. Gewonnen hat der 21-jährige Tom, der mit dem Sieg ein besonderes Privileg erhielt: Als „People’s Housemate“ wird er als einziger Kandidat regelmäßig Kontakt zur Außenwelt haben und durfte bereits gestern Nacht via Facebook Live direkt zu den Zuschauern sprechen.

Doch damit nicht genug: Zum ersten Mal seit vielen Jahren wurde das Haus in zwei Klassen aufgeteilt. Tom bestimmt, welche Bewohner das luxuriösen Schlafzimmer in Besitz nehmen dürfen und welche mit dem „Exil“ am Rande des Big-Brother-Villages Vorlieb nehmen müssen und obendrein allesamt auf der ersten Nominierungsliste landen.

„Big Brother UK“ läuft in Großbritannien täglich um 22:00 Uhr, gefolgt vom Spin-Off „Bit on the Side“, in dem Rylan Clark-Neal mit Zuschauern, Promis und Exbewohnern über das Geschehen im Haus diskutiert. Freitags finden die Live-Evictionshows statt, wo sich Moderatorin Emma Willis live vom Open-Air-Gelände meldet und die ausgeschiedenen Bewohner empfängt.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • (geb. 1967) am

    Waren das noch Zeiten, wo ich im Sommer 2000 (!!!!) noch JEDEN verdammmten Vorabend an der Glotze regelrecht geklebt habe, um mit der allerersten "Crew" den Big Brother Alltag mit erleben zu dürfen...
    • am via tvforen.de

      Ich hoffe sehr, dass es "Big Brother" bald wieder in Deutschland gibt. Ich fand es immer interessant, zu beobachten, wie gut oder schlecht die Bewohner miteinander zurechtkamen.

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