Mehmet Scholls Engagement als ARD-Fernsehexperte an der Seite von Gerhard Delling wird von der Chefetage des FC Bayern München offenbar immer kritischer gesehen. Wie der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge gegenüber Sport Bild erklärte, werde man es nicht dulden, wenn Scholl seinen mit der ARD noch bis zum Ende der Fußball-WM 2014 in Brasilien laufenden Vertrag danach verlängern wolle. „Wenn Scholls Verträge mit Fernsehen und Werbung, die hier kritisch gesehen werden, auslaufen, werden sie auch nicht verlängert. Basta!“, sagte Rummenigge dem Magazin.
Der frühere Bayern-Spieler Scholl trainiert derzeit die Regionalligamannschaft des deutschen Rekordmeisters. Der Tagesspiegel sieht ihn momentan als „führenden Fußball-Fernseh-Experten: furchtlos, präzise, einer, der auf dem Platz mehr sieht und erkennt als der Zuschauer, einer, der eine Sprache findet, fern von Plattitüde und Stanze“.
Doch gerade seine kritischen Worte gegen Spieler des FC Bayern München werden dort mit Argwohn betrachtet. Zuletzt hatte Scholl nach dem Länderspiel gegen Österreich am Dienstag Thomas Müller für dessen laxe Sicht auf das lahme Gekicke der Deutschen bemängelt.
Ich kann das Verhalten der Bayern voll und ganz verstehen. Scholl kann nicht einerseits gegen Spieler seines Vereins sticheln und sie öffentlich in die Pfanne hauen, auf der anderen Seite aber Gehalt von diesem Verein beziehen. Das beißt sich doch ganz offensichtlich.
Ich arbeite doch auch nicht in einer Firma und gebe dann z.B. einer Zeitung ein Interview wie unfähig die Mitarbeiter sind!?!?
>>> "Wenn Scholls Verträge mit Fernsehen und Werbung, die hier kritisch gesehen werden, auslaufen, werden sie auch nicht verlängert. Basta!"
Und das kann die Fußball-Lobby so einfach entscheiden, ja? Die halten sich ja für sehr mächtig, wenn sie hergehen und einer öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt vorschreiben, wenn sie unter Vertrag nehmen darf und wen nicht. Und wenn sie damit tatsächlich durchkommen, ist es ne Sauerei. Aber ich fürchte, im Aufsichtsrat der ARD (und auf der anderen Seite träfe dies auch beim ZDF zu) würde wohl keiner wagen, gegen den mächtigen König Fußball aufzumucken...
Pete Morgan schrieb: -------------------------------------------------------
> Und das kann die Fußball-Lobby so einfach > entscheiden, ja?
Scholl ist derzeit Angestellter bei Bayern München. Er muss sich seine Nebentätigkeiten (ARD) vom Arbeitgeber (Bayern München) genehmigen lassen. Wenn Bayern "Nein" sagt zur Nebentätigkeit ist es aus mit der ARD. Das hat nichts mit irgend einer Fussballlobby oder Weltverschwörung zu tun, sondern gilt für jeden Arbeitnehmer, egal wo er angestellt ist.
Percy deSiwa schrieb: ------------------------------------------------------- > Pete Morgan schrieb: > -------------------------------------------------- > ----- > > > Und das kann die Fußball-Lobby so einfach > > entscheiden, ja? > > Scholl ist derzeit Angestellter bei Bayern > München. > Er muss sich seine Nebentätigkeiten (ARD) vom > Arbeitgeber (Bayern München) genehmigen lassen. > Wenn Bayern "Nein" sagt zur Nebentätigkeit ist es > aus mit der ARD. > Das hat nichts mit irgend einer Fussballlobby oder > Weltverschwörung zu tun, sondern gilt für jeden > Arbeitnehmer, egal wo er angestellt ist.
Stimmt. Musste ich auch. Sogar schriftlich festgelegt wurde das.
Ein kleiner Unterschied besteht dann zwischen Mehmet Scholl und Franz Beckenbauer ja doch. Beckenbauer war Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender bei Bayern. Und hat mit seinen Äußerungen auch desöfteren Unruhe innerhalb des Vereins ausgelöst. Aber in der freien Wirtschaft ist es eigentlich normal, das man sich gegenüber Außenstehenden nicht schlecht über Kollegen oder seinen Arbeitgeber äußert. In einem Fußballverein ist es zwar ein wenig anders als in einer "normalen" Firma, aber Scholl ist nun mal Angestellter bei Bayern und wenn es dem Vorstand nicht gefällt, das er einen Nebenjob bei der ARD hat, muß er sich eben entscheiden welcher Job ihm wichtiger ist.
Leeloo schrieb: ------------------------------------------------------- > Ein kleiner Unterschied besteht dann zwischen > Mehmet Scholl und Franz Beckenbauer ja doch. > Beckenbauer war Präsident und > Aufsichtsratsvorsitzender bei Bayern. Und hat mit > seinen Äußerungen auch desöfteren Unruhe > innerhalb des Vereins ausgelöst. > Aber in der freien Wirtschaft ist es eigentlich > normal, das man sich gegenüber Außenstehenden > nicht schlecht über Kollegen oder seinen > Arbeitgeber äußert. In einem Fußballverein ist > es zwar ein wenig anders als in einer "normalen" > Firma, aber Scholl ist nun mal Angestellter bei > Bayern und wenn es dem Vorstand nicht gefällt, > das er einen Nebenjob bei der ARD hat, muß er > sich eben entscheiden welcher Job ihm wichtiger > ist.
Beverly Boyer schrieb: ------------------------------------------------------- > Was ist denn mit dem Kaiser?! Ist der nicht > "Experte" bei Sky?! Darf der das????
Sky kannst Du nicht gucken, das ist halt ein Unterschied. Außerdem hat man als Kaiser doch sicher Sonderrechte.
Also mir gefallen die Kommentare und Analysen von Scholl wesentlich besser, als die von Netzer vor ihm. Netzer wirkte auf mich immer leicht arrogant und sehr genervt von seiner Tätigkeit, Scholl analysiert viel ruhiger und "aufrichtiger". Von daher hoffe ich, dass Scholl dem FC Bayern für die Forderung alleine schon den Rücken zukehrt.
Man würde sich wohl mindestens wundern, wenn ein Bundestagsabgeordneter Gastgeber einer politische Talkshow wäre. Insofern fände ich es richtig, wenn Scholl sich für eine Seite entscheiden würde.
Vielleicht ist das ganz richtig, dass man nicht beides machen kann. Angriffe auf die Bayern sind ja nun schon fast Majästätsbeleidungen und das sogar von einem eigenen Mitarbeiter ....
Ich hoffe, Herr Scholl lässt sich davon nicht einschüchtern und sagt auch weiterhin die Wahrheit, analysiert objektiv und unterhaltsam.
Die Fußballschäfchen dürften im Trockenen sein, also könnte er sich entspannen und das TV als Hobby ansehen, was auch bezahlt wird. Und es gibt ja noch mehr Fußballvereine als die Weißwürschtelaner ....
Yogi (geb. 1955) am
Wen interessiert schon das Gesülze der selbst ernannten Experten? Mehmet Scholl tritt vor die Kamera wie ein ungepflegter "Penner". Man sollte diese Farce sofort beenden! Es reicht schon das Gesülze des Spiel Reporters da muss man nicht noch mehr hinterher labern!
Es geht doch eh erst um die Zeit nach 2014 und bis dahin kann im Fußball eine Menge passieren. Wer weiß, ob er dann überhaupt noch bei Bayern arbeitet.
Hm. Also ich würde den TV Job wählen. Da müsste keine Sekunde überlegen. Hoffe Scholl wirft die blöde Nachwuchsmannschaft in den Wind. Andere Teams sind da wohl auch nicht so zickig.
Mehmet Scholl würde ich wünschen, daß er beide Jobs weitermachen kann wie bisher. Müßte doch mit dem Teufel zugehen, wenn man sich nicht einigen würde.
Die Wahrheit tut manchmal weh. Und weil Scholl mit seiner Einschätzung völlig richtig lag, kommen jetzt natürlich wehleidige Reaktionen. Das war ja zu erwarten und sollte nicht überbewertet werden.