Ausgeschmollt: Österreich nimmt 2011 am „Song Contest“ teil

Kandidatensuche eventuell über Castingshow

Jutta Zniva – 28.07.2010

Ausgeschmollt: Österreich nimmt 2011 am "Song Contest" teil – Kandidatensuche eventuell über Castingshow – Bild: ORF

Der ORF hat einen entsprechenden Bericht der Zeitschrift „TV-Media“ bestätigt: Ja, man werde 2011 nach dreijähriger Pause wieder am „Eurovision Song Contest“ teilnehmen und den Bewerb (anders als in diesem Jahr, als das österreichische Fernsehen „ESC“-freie Zone war) auch wieder übertragen.

Die Entscheidung sei, zitiert die „Kleine Zeitung“ ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz, am 7. Juli in einer ORF-Direktionssitzung einhellig gefällt worden. Man habe sich „nicht länger in die Schmollecke stellen“ wollen, da sich „das Reglement in unserem Sinn verändert hat“. Dass sich „ein paar nationale Jurys auf ein Packl gehaut haben“, sei „passé“. (2007 hatte Lorenz – fernsehserien.de berichtete – bei der Punktevergabe beim „ESC“ „deutlich negative Erkennungsmerkmale einer komplizierten europäischen Einigung“ geortet. Der ORF hatte in Folge darauf verzichtet, „weiter Talente aus Österreich in ein chancenloses Rennen“ zu schicken.)

Dass der Song Contest 2010 beim deutschen Nachbarn ein voller Erfolg und der Veranstaltung wohl insgesamt einen Popularitätsschub sondergleichen gegeben hat, dürfte nicht unwesentlich für die ORF-Entscheidung gewesen sein: Lorenz habe, schreiben österreichische Medien, gleich am Tag danach ORF-Generaldirektor Wrabetz „angerufen und sich dafür ausgesprochen“.

Wer Österreich beim Song Contest 2011 in Deutschland vertreten wird, werde unter Umständen „in Verknüpfung“ mit der Musiktalent-Castingshow „Helden von morgen“ ermittelt, die im Oktober im ORF startet.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Das war doch kein Schmollen, sondern die Erkenntnis, daß da nur Freaks und Schund gebracht werden und geschummelt und getrickst wird. Rußland und die Balkanstaaten stimmen nur für die Nachbarn, ebenso Skandinavien, egal wie die Qualität ist (Deutschland und Österreich grundsätzlich aber nicht füreinander). Die Gastarbeiter in Deutschland und Österreich stimmen für ihr Heimatland.
    Der letzte österreichische Beitrag (Alf Pojer) wurde an Primitivität nur von Guildo Horn übertroffen.
    • am via tvforen.de

      Lena!!!
    • am via tvforen.de

      Und wieder die alte Leier der Schummeleien und Absprachen...
      Ich kanns nicht mehr hören...
      Punkte zuschieben der benachbarten Länder reicht nunmal nicht zum Sieg. Da bringen auch die Gastarbeiter nicht genud Punkte.
      Österreich war die letzen Jahre, genau wie Deutschland einfach Grottenschlecht.
      Guildo und Raab waren witzig, aber auch nicht witzig genug für einen 1. Platz.
    • am via tvforen.de

      Ganz genau!
    • am via tvforen.de

      Lena und ihr Lied ist mir schon vorher maßlos auf die Nerven gegangen, weil sie wochenlang in jeder Talkshow war. (Irgendmal ist wer disqualifiziert worden, weil das Lied einmal im Radio gespielt wurde!)
      Von allen Teilnehmern waren gerade mal 5, die ich gemocht hätte. Und von diesen 5 war dann das von Lena das beste. Aber der Hype um dieses Mädchen ist unerträglich.
    • am via tvforen.de

      Ich fürchte, Sie haben nicht verstanden, was ich sagen wollte.
      Jeder sollte für das Lied stimmen, das er für das beste hält und nicht für eines, das halt aus den Nachbar- oder Heimatländern kommt, egal wie schwach es ist. Und wenn Sie sich wie ich, das Abstimmungsverhalten angeschaut hätten, wäre Ihnen das auch aufgefallen.
    • am via tvforen.de

      Hier im Forum duzen wir uns. ;)

      Wer sagt dir, dass dem nicht so ist? Nehmen wir den viel gescholtenen Ostblock: Da haben die Länder jeweils einen ganz ähnlichen Kulturkreis. Da ist es doch kaum verwunderlich, dass sie Lieder am liebsten mögen, die ihren Hörgewohnheiten am ehesten entsprechen. Schonmal dran gedacht, dass dieser Aspekt beim sog. "Punkte zuschieben" sehr wohl eine Rolle spielen kann?

      Und Lena hat dann sogar gezeigt, dass man mit einem qualitativ hochwertigen Beitrag selbst diese kulturellen Grenzen sprengen kann.
    • am via tvforen.de

      Brioni schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > (Irgendmal ist wer disqualifiziert
      > worden, weil das Lied einmal im Radio gespielt
      > wurde!)

      Wo wurde wer disqualifiziert, weil Lenas Lied im Radio gespielt wurde?
    • am via tvforen.de

      Das ist mir aufgefallen. Ein Großteil hat Deutschland beim letzten Contest die Punkte zugeschoben.
      Mann! Haben wir viele Nachbarländer! ;)
    • am via tvforen.de

      heldderarbeit schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > Hier im Forum duzen wir uns. ;)
      >
      > Wer sagt dir, dass dem nicht so ist? Nehmen wir
      > den viel gescholtenen Ostblock: Da haben die
      > Länder jeweils einen ganz ähnlichen Kulturkreis.
      > Da ist es doch kaum verwunderlich, dass sie Lieder
      > am liebsten mögen, die ihren Hörgewohnheiten am
      > ehesten entsprechen. Schonmal dran gedacht, dass
      > dieser Aspekt beim sog. "Punkte zuschieben" sehr
      > wohl eine Rolle spielen kann?

      Außerdem hat noch kein Titel wegen "Herumgeschachere" gewonnen, da Qualität sich letztlich durchsetzt: wenn beispielsweise Portugal Spanien oder Dänemark Schweden oder Bosnien Serbien 12 Punkte gibt, erhält der Siegertitel meist 10 oder 8 Punkte aus diesen Ländern - alles gleicht sich dann am Ende aus (Lena beispielsweise war während der Auszählung schon auf Platz 1, bevor sie irgendwo her 12 Punkte erhalten hatte).

      Und wenn man bedenkt, WAS wir 2002 (Corinna Mey), 2003 (Lou), 2005 (Gracia), 2007 (Roger Cicero), 2008 (No Angels) und 2009 (Alex Christensen) unseren europäischen Nachbarn zugemutet haben, müssten wir schon fast dankbar sein, das man uns da überhaupt irgendwelche Punkte gegeben hat! (-:
    • am via tvforen.de

      > Der letzte österreichische Beitrag (Alf Pojer)
      > wurde an Primitivität nur von Guildo Horn
      > übertroffen.

      Oooch, ich mochte das Lied irgendwie, es war halt im typischen Alf Pojer Stil.
      "Der Unterschied zwischen Menschen und Primaten,
      der ist nicht viel größer, als zwischen Nudeln und Fridatten" ^__^

      Ich persönlich hoffe, das Österreich auch weiterhin nicht teilnimmt.

      Denn es ist doch so: ich bin gern Österreicherin und ich liebe mein Land. Deshalb muss ich bei solchen Bewerben doch auch immer ein bisschen für Österreich sein, rein aus Patriotismus heraus ;) Und das tut oft sehr, sehr weh, besonders wenn der Beitrag sehr sehr schlecht ist (was, wenn wir ehrlich sind, oft vorkommt). Sind wir nicht dabei kann ich ganz ohne schlechtes Gewissen meine Favoriten anfeuern!

      Das gilt ganz genau so - und fast noch mehr - bei Fußballgroßveranstaltungen :)
    • am via tvforen.de

      Brioni schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > Ich fürchte, Sie haben nicht verstanden, was ich
      > sagen wollte.
      > Jeder sollte für das Lied stimmen, das er für
      > das beste hält und nicht für eines, das halt aus
      > den Nachbar- oder Heimatländern kommt, egal wie
      > schwach es ist. Und wenn Sie sich wie ich, das
      > Abstimmungsverhalten angeschaut hätten, wäre
      > Ihnen das auch aufgefallen.


      Wer sagt dir dass das nicht geschehen ist?
      Viele der Ostblock Länder haben sehr hohe Punktzahlen an die Nordischen Länder verteilt.
      Anders hätten die nämlich auch nicht gewonnen.
      Nur weil Nachbarländer geichartige Geschmäcker haben hat das nichts mit Zuschieben zu tun. ;)
      Aber sowas kommt jedes Mal nach einen Prand Prix, ist nichts Neues.
    • am via tvforen.de

      Betraf doch nicht Lena.
      Früher durften die Lieder vor dem Contest nicht z.B. im Radio gespielt werden. Und weil das einmal geschehen ist, wurde jemand disqualifiziert, sicher 12-15 Jahre her.
    • am via tvforen.de

      Brioni schrieb:
      -------------------------------------------------------
      > Betraf doch nicht Lena.
      > Früher durften die Lieder vor dem Contest nicht
      > z.B. im Radio gespielt werden. Und weil das einmal
      > geschehen ist, wurde jemand disqualifiziert,
      > sicher 12-15 Jahre her.

      Ich glaube du verwechselst den Contest mit dem VORentscheid.
      Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Lieder zwischen dem Vorentscheid, bei dem sie gewannen, und dem eigentlichen Contest nicht im Radio gespielt werden durften. Auch vor 12-15 Jahren nicht. Was soll das für einen Sinn haben?
      Die Lieder durften nicht vor dem VORentscheid veröffentlicht werden, mittlerweile gilt die Regel: Frühestens Oktober des Vorjahres.
      Das heißt, vor Lena durfte auch jeder andere in diesem Zeitraum mit seinen Auftritten nerven.

      Was zu deiner Disqualifikation-Theorie passen könnte habe ich im Wikipedia-Artikel "Österreich beim Eurovision Song Contest" gefunden:
      "1990 gewann ursprünglich die Gruppe Duett den Vorentscheid mit dem Lied Das Beste. Kurz nach der Sendung stellte sich jedoch heraus, dass der Titel bereits 1988 in Deutschland am Radio-Halbfinale der dortigen Vorentscheidung teilgenommen hatte und deshalb disqualifiziert wurde. Simone, die Zweitplatzierte, durfte deshalb nach Zagreb fahren."
    • am via tvforen.de

      Was anfangs eine nette Idee war, Chansoniers miteinander zu vergleichen (was da ja eigentlich damals wegen der Phonetik der jeweiligen Landessprache nicht funktionieren kann), ist schon Anfang der 80er Jahre schon immer mehr zum Scheitern verurteilt worden.

      Geschmäcke zu messen geht vielleicht gerade noch bei Sportkunstwettbewerben (und da schon mehr schlecht als recht: Eiskunstlauf, etcpp.), aber nicht bei so vielen unterschiedlichen Musikstilen und
      -richtungen.

      Einzig und alleine die Italiener können das halbwegs in und mit San Remo, aber selbst dort ist es nichts anderes als eine "Schlagerparade". Aber in Italienisch hört sich ein Schlager auch ganz ganz anders an wie in Deutsch (—> …er Schlager: IMHO *würg*, wie auch Popsternschen und Hupfdohlengesänge - aber das ist NUR MEINE MEINUNG/GESCHMACK)

      WEg mit dem Wettbewerb!
    • am via tvforen.de

      Es stimmt wohl, dass man sich über Musik streiten (oder auch nicht) kann - weil jeder dem, was ihm gefällt sicherlich eine höhere Qualität zugesteht als dem, was ihm nicht gefällt. So ist der Mensch halt (was mir gefällt ist gut und was mir nicht gefällt ist schlecht - wäre ja noch schöner, wenn man sich selber eingesteht auf Schund zu stehen).

      Um das jetzt vorweg zu sagen, ich bin keine Fan von Lena und ich bin kein Fan von Cicero aber ich höre viel Musik und das in in einer großen Bandbreite und ich mag mir diese Erkenntnis anzumaßen: Der Beitrag von Cicero war dem von Lena aus musikalischer Sicht in keiner Weise hintenangestellt - der unterschiedliche Erfolg kann nichts mit der Qualität der Musik zu tun haben, sondern muss sich aus anderen Punkten ableiten lassen. Was diese Punkte sind? Fragt eine Psychologen oder Marketingmanager - ich kann es nicht erklären.

      Buchbinder
    • am via tvforen.de

      Ich weiß nicht, ob ich das jetzt nachvollziehen kann. So einen Patriotismus habe ich eher nicht. Wenn etwas nach eigenem Empfinden Kot ist, dann darf man das auch beim Namen nennen.
      Mir persönlich hat außer Texas Lightning und jüngst Lena eigentlich in den letzten 20 Jahren kein deutscher Beitrag richtig gefallen.
      Auch wenn da Nationalitäten für viele eine übergeordnete Rolle spielen, wenn mir ein Lied gefällt, dann ist es mir doch recht Hupe, wo der Interpret herkommt.

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