Arte sichert sich US-Serienhit „Top of the Lake“

Gemeinsam mit dritter „Borgen“-Staffel im Herbst

Michael Brandes – 02.05.2013, 12:49 Uhr

Vergeblich befragt Robin (Elisabeth Moss) die zwölfjährige Tui nach dem Vater ihres Kindes. – Bild: Sundance/BBC Worldwide
Vergeblich befragt Robin (Elisabeth Moss) die zwölfjährige Tui nach dem Vater ihres Kindes.

Seit einem Jahr nutzt arte den Donnerstagabend für eine Programmstrecke mit qualitativ hochwertigen und abwechslungsreichen TV-Serien, die überwiegend aus Europa stammen. Nach „Breaking Bad“ hat sich der Kulturkanal nun einen weiteren Serienhit aus den USA geangelt: Die Sundance-Produktion „Top of the Lake“ ist der von Kritikern gefeierte Überraschungshit des Frühjahrs. Neben der dritten Staffel von „Borgen – Gefährliche Seilschaften“ zeigt arte den düsteren Psychothriller ab Herbst in deutscher Erstausstrahlung.

Im Mittelpunkt der in Neuseeland spielenden Mini-Serie steht zunächst das Schicksal der zwölfjährigen Tui, die gedankenverloren in einem eiskalten Fluss stehend aufgefunden wird. Sie ist im fünften Monat schwanger. Die junge Ermittlerin Robin Griffin (Elisabeth Moss aus „Mad Men“) bekommt aus dem schweigenden Mädchen kein Wort heraus. Gefragt, wer der Vater des Kindes sei, schreibt Tui „Niemand“ auf einen Zettel. Als Tui kurz darauf spurlos verschwindet, beginnt für Robin eine gefährliche Suche, die sie an ihre körperlichen und mentalen Grenzen bringt. Aufgerieben wird sie zwischen zwei starken Persönlichkeiten, die den kleinen Ort beherrschen: Auf der einen Seite Tuis Vater Matt, ein ebenso unberechenbarer wie skrupelloser Drogendealer. Auf der anderen Seite GJ, die Anführerin einer Frauenkommune, die zu Matts Unwillen am Lake Paradise lebt. Dort hat sich Tui zuletzt aufgehalten.

Jane Campion, die Serienschöpferin und Regisseurin von „Top of the Lake“, drehte zum ersten Mal seit ihrem Kinohit „Das Piano“ wieder in ihrer Heimat Neuseeland. Der mit dezenten Mystery-Elementen versehene Psychothriller wurde zu Beginn des Jahres auf dem Sundance Festival und auf der Berlinale uraufgeführt und bejubelt. Die TV-Ausstrahlung startete am 18. März auf dem Sundance Channel, der bereits mit dem Terrroristen-Actiondrama „Carlos – Der Schakal“ einen internationalen Erfolg vorweisen kann. Produziert wurde die siebenteilige Miniserie, die auf eine Gesamtlaufzeit von circa sechs Stunden kommt, von Sundance Channel, BBC Two und dem australischen Pay-TV-Ableger BBC UKTV. Zuvor sprang die Australian Broadcasting Corporation als Geldgeber ab, weil die Hauptrolle mit der Amerikanerin Elisabeth Moss besetzt wurde. Eigentlich war die Neuseeländerin Anna Paquin („True Blood“) für diese Rolle vorgesehen, musste jedoch aufgrund ihrer Schwangerschaft absagen.

Neben „Top of the Lake“ plant arte ab September oder Oktober auch die dritte Staffel von „Borgen“ ein. Wer den dänischen Polit-Thriller bislang nicht gesehen hat, bekommt im Sommer noch einmal die Gelegenheit: arte wird die ersten beiden Staffeln am späten Freitagabend wiederholen – gemeinsam mit weiteren Serienhighlights wie David Lynchs „Twin Peaks“ und Dominik Grafs „Im Angesicht des Verbrechens“.

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