ARD und ZDF streiten um „Aschenputtel“
Doppelte Märchenfilm-Produktionen
Michael Brandes – 12.06.2011, 18:13 Uhr

Zwischen ARD und ZDF soll es zu Unstimmigkeiten im Rahmen der (doppelten) Produktion aktueller Märchenfilme gekommen sein. Im Zentrum des Streits stehen laut „Spiegel Online“ vor allem zwei Aschenputtel-Produktionen. Weihnachten 2010 strahlte das ZDF eine Neuverfilmung mit Simone Thomalla aus (fernsehserien.de berichtete). Ungeachtet dessen arbeitet derzeit auch die ARD an einer neuen Version mit Barbara Auer, die Ende des Jahres im Rahmen der Märchen-Reihe „Sechs auf einen Streich“ gezeigt wird (fernsehserien.de berichtete).
Nach „Spiegel-Online“-Informationen soll das ZDF versucht haben, die Märchenproduktionen untereinander abzustimmen. So hätten die Mainzer auf eine ZDF-Neuauflage von „Jorinde und Joringel“ verzichtet, weil die ARD das Märchen bereits auf dem Produktionsplan hatte. Das Erste wolle jedoch an den eigenen Versionen festhalten. Im Fall Aschenputtel, so wird ein ARD-Sprecher zitiert, ließen „die wenigen Seiten im Märchenbuch viel Raum für neue filmische Interpretationen“. Zudem ist man offenbar der Auffassung, nicht alle Märchen seien vom ZDF qualitativ hochwertig verfilmt worden.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
Amelie100 am via tvforen.de
Jeder Sender hat das Recht, das zu produzieren, was er will. Und das gilt auch für die öffentlich-rechtlichen Sender. Der Spiegel hat hier aus einer Mücke einen Elefanten gemacht!jumin am via tvforen.de
Eigentlich eine unnütze Diskussion, gerade bei Märchenstoffen, die allesamt ohnehin schon achthunderttausend Mal verfilmt worden sind - wenn man aber eben an die Gebührenfinanzierung denkt, dann bekommt die Diskussion, bzw. evtl. gebrochene Absprachen, natürlich schon eine recht starke Gewichtung. Dass ARD und ZDF von den Gebühren für ein vielseitiges und ausgewogenes Programm bezahlt werden und dann denselben Film drehen, obwohl es Absprachen gab, das ist natürlich so nicht mehr ganz in Ordnung. Eigentlich unwichtig, aber trotzdem irgendwo ein Knackpunkt, finde ich ...Kellerkind am via tvforen.de
"ARD und ZDF streiten um "Aschenputtel""
Die Sender streiten sich nicht. Das ist glatt flasch. Der Spiegel versucht mal wieder einen Skandal zu erschaffen.
Die Sender wurden als Konkurrenten erschaffen. Genauso gut könnte man RTL und Sat.1 zu Absprachen ermahnen.Mike (1) am via tvforen.de
Mal was ganz anderes: Ich suche schon länger eine sehr schöne Märchebuchausgabe, bei Amazon sind immer so blöde Cover drauf. Weiß da jemand was?ulala am via tvforen.de
Dieses Märchenbuch ist toll:
http://www.weltbild.de/3/14331820-1/buch/das-grosse-maerchenbuch.html
Das Cover ist wirklich nicht überzeugend, die Bilder und Zeichnungen innen sind dafür umso schöner!
Gibt´s auch bei Amazon, aber bei Weltbild gab es das gleiche Buch immer wieder mal für nur 10 oder 20€, falls du so lange warten kannstMike (1) am via tvforen.de
Danke.papillon11 am via tvforen.de
Mike (1) schrieb:
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> Mal was ganz anderes: Ich suche schon länger eine
> sehr schöne Märchebuchausgabe, bei Amazon sind
> immer so blöde Cover drauf. Weiß da jemand was?
Die schönsten waren die Bücher, gemalt von Anastasiya Archipova. Ich habe 2 davon.
Wie ich sehe, gibt es die anscheinend nur noch gebraucht.
Die sind aber wirklich mit viel Liebe gemalt und genauso, wie ich es als Kind mir vorstellte.Mike (1) am via tvforen.de
Ja früher gabs da echt schönere Ausgaben!
logonfan am via tvforen.de
Kann ja jeder Sender eine der beiden Aschenputtelversionen machen, einer die Grimm-Version und der andere die Perrault-VersionNenatty am via tvforen.de
wieso neu verfilmen...an drei haselnüsse für aschenbrödel und auf immer und ewig kommt doch eh keiner mehr ranlogonfan am via tvforen.de
stimmt auch wieder. Aber das weicht noch mehr vom eigentlichen Aschenputtel abxy am via tvforen.de
Der hat aber auch nicht das Aschenputtel der Gebrüder Grimm zur Vorlage, sondern "Tři oříšky pro Popelku" von Božena Němcová.
Mike (1) am via tvforen.de
"Wenige Seiten im Märchenbuch"?
Man sollte mal versuchen origianaltreu zu verfilmen, das Märchen hat genug Seiten dafür!Appenzell am via tvforen.de
Ich bin wirklich ein großer Märchen-Fan egal ob ich sie selber lesen, sie als Hörspiel hören oder in Filmischer Version.
Ich finde die ARD Märchen jeden Jahr immer wieder toll, grad weil sie sich nicht so starr an die Vorlage halten. Seine wir mal ehrlich, wenn sie die Märchen so umsetzten würden wie sie im Buch stehen dann wären sie nicht so Erfolgreich weil sie an sich schon etwas angestaubt sind und nicht mehr wirklich in die heutige Zeit passen. Klar ändert die ARD auch immer etwas aber sie verfremden die Märchen nicht.
Die ZDF Version von "Aschenputtel" letztes Jahr hab ich gesehen aber ich fand sie eher schlecht weil sie zu lang war und Simone Thomalla war nun auch nicht grad die Idealbesetzung für die Rolle.Dustin am via tvforen.de
Mike (1) schrieb:
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> "Wenige Seiten im Märchenbuch"?
>
> Man sollte mal versuchen origianaltreu zu
> verfilmen, das Märchen hat genug Seiten dafür!
10 Seiten sind wirklich nicht viel und für eine originalgetreue Verfilming nicht genug, wenn man mehr als 15 oder 20 Minuten füllen will.andreas_n am via tvforen.de
Es sind noch weniger. In meiner Ausgabe ist das Märchen nur 8 Seiten lang (ca. DIN A5-Größe). Ziehe ich die Illustrationen ab, sind es sogar nur ca. 6 Seiten.Nachdenker am via tvforen.de
Appenzell schrieb:
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> Ich bin wirklich ein großer Märchen-Fan egal ob
> ich sie selber lesen, sie als Hörspiel hören
> oder in Filmischer Version.
>
> Ich finde die ARD Märchen jeden Jahr immer wieder
> toll, grad weil sie sich nicht so starr an die
> Vorlage halten. Seine wir mal ehrlich, wenn sie
> die Märchen so umsetzten würden wie sie im Buch
> stehen dann wären sie nicht so Erfolgreich weil
> sie an sich schon etwas angestaubt sind und nicht
> mehr wirklich in die heutige Zeit passen. Klar
> ändert die ARD auch immer etwas aber sie
> verfremden die Märchen nicht.
>
> Die ZDF Version von "Aschenputtel" letztes Jahr
> hab ich gesehen aber ich fand sie eher schlecht
> weil sie zu lang war und Simone Thomalla war nun
> auch nicht grad die Idealbesetzung für die Rolle.
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Ja so unterschiedlich sind die Geschmäcker. Ich fand die Neuverfilmungen nicht so toll und ich finde es nicht gut wenn der Inhalt teilweise vollkommen verfälscht wird.
Märchenbücher gibt es schon sehr lange und sie werden im Orginal immer noch sehr gern gelesen. Warum sollte das bei der Verfilmung anders sein und warum muss immer alles zu der heutigen Zeit passen ?
Das "alte" macht für mich gerade bei Märchen den Reiz aus.
NachdenkerDustin am via tvforen.de
Nachdenker schrieb:
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> Ja so unterschiedlich sind die Geschmäcker. Ich
> fand die Neuverfilmungen nicht so toll und ich
> finde es nicht gut wenn der Inhalt teilweise
> vollkommen verfälscht wird.
>
> Märchenbücher gibt es schon sehr lange und sie
> werden im Orginal immer noch sehr gern gelesen.
Das sind auch nur Varianten von wesentlich älteren Geschichte, "original" ist daran so ziemlich gar nichts. Die Gebrüder Grimm haben z.B. auch recht freizügig Inhalte verfälscht (soweit man da überhaupt von verfäschen sprechen kann), als sie die Märchen sammelten und aufschrieben.
> Warum sollte das bei der Verfilmung anders sein
> und warum muss immer alles zu der heutigen Zeit
> passen ?
Märchen wurden über Jahrhunderte permanent verändert und der jeweiligen Zeit angepasst, warum sollte man es heute nicht mehr tun?andreas_n am via tvforen.de
Dustin schrieb:
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> Das sind auch nur Varianten von wesentlich
> älteren Geschichte, "original" ist daran so
> ziemlich gar nichts. Die Gebrüder Grimm haben
> z.B. auch recht freizügig Inhalte verfälscht
> (soweit man da überhaupt von verfäschen sprechen
> kann), als sie die Märchen sammelten und
> aufschrieben.
Ja, es gab im Volksmund unzählige Variationen bestimmter Märchen, viele Märchen hatten wiederum eine Menge Parallelen, weshalb Brüder Grimm nicht alle Märchen berücksichtigen.
Zudem waren die Brüder Grimm nicht die einzigen Märchensammler. Ludwig Bechstein sammelte ebenfalls im 19. Jahrhundert Märchen und veröffentlichte sie, darunter auch viele Märchen, die man von den Brüdern Grimm kennen dürfte, wie Dornröschen, Schneewittchen (bei Bechstein: Schneeweißchen) oder Aschenputtel (bei Bechstein: Aschenbrödel). Schon deshalb kann man nicht von Originalen sprechen, weil es an sich so kein Original gibt.
Um noch ein Beispiel zu nennen:
"Das singende, springende Löweneckerchen" der Brüder Grimm ist offensichtlich ein Verwandter von Bechsteins "Das Nusszweiglein" und des französischen Märchens "Die Schöne und das Biest".
Auch die Verfilmung "Das singende klingende Bäumchen" ist eine Variation desselben Themas, aber wieder leicht abgewandelt.
Ich interessiere mich nun mal sehr für Märchen. Deshalb weiß ich, ein Original gibt es so nicht. Man schaue nur mal in die Märchenbücher anderer Länder. Da finden wir unsere bekannten Märchen, aber eben anders.
> > Warum sollte das bei der Verfilmung anders sein
> > und warum muss immer alles zu der heutigen Zeit
> > passen ?
>
> Märchen wurden über Jahrhunderte permanent
> verändert und der jeweiligen Zeit angepasst,
> warum sollte man es heute nicht mehr tun?
Allein schon von "Rotkäppchen" französischsprachige Aufzeichnungen aus dem 17. Jahrhundert, die somit älter sind, als die der Grimms. Die Ursprünge dieses Märchens liegen aber mehrere tausend Jahre zurück. Für sowas lohnt es sich wirklich mal bei Wikipedia vorbeizusehen, wo man zu fast allen bekannten Märchen einen Artikel finden kann. Man glaubt gar nicht, was hinter solchen auf dem ersten Blick banalen Geschichten alles steckt.