ARD findet Regelung für Spendenaufrufe im Katastrophenfall
Konkurrierende Organisationen eröffnen gemeinsames Konto
Michael Brandes – 08.02.2012, 10:17 Uhr

Die Zuschauer des Ersten können künftig ihre Spenden auf eine einzige, im Programm eingeblendete Kontonummer überweisen. Ein Streit unter konkurrierenden Spendenbündnissen ist damit offenbar beigelegt worden.
Im vergangenen Jahr war die ARD in die Kritik geraten, weil in ihren Fernsehsendungen nicht auf Organisationen hingewiesen wurde, die Spenden für die Erdbeben-Opfer von Japan sammelten. Ein Grund für die Zurückhaltung war möglicherweise eine exklusive Vereinbarung mit dem „Bündnis Entwicklung hilft“ (BEH), das in Japan nicht aktiv war. Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker hatte als Schirmherr des Bündnisses „Aktion Deutschland hilft“ (ADH) in einem Brief an die ARD-Vorsitzende Monika Piel kritisiert, die ARD würde durch die Zusammenarbeit mit dem BEH andere Helfer benachteiligen.
Die ARD-Intendanten hatten daraufhin alle Hilfsbündnisse, die Spendengelder sammeln, aufgefordert, sich zusammenzusetzen und sich auf eine gemeinsame Spendenkontonummer zu verständigen. Nun konnte der Senderverbund einen Teilerfolg vermelden: Zwei der drei großen Spendenbündnisse, zu denen neben BEH und ADH noch das „Aktionsbündnis Katastrophenhilfe“ (AKH) zählt, haben sich jetzt auf ein gemeinsames Konto verständigt, um dem Zuschauer das Spenden zu vereinfachen.
Kooperieren werden künftig BEH und ADH. Die Verteilung der Gelder regeln die beiden Organisationen eigenständig über einen festgelegten Schlüssel. Mit dem AKH, das mit dem ZDF zusammenarbeitet, ist dagegen keine Einigung zu Stande gekommen. Die ARD äußerte diesbezüglich ihr Bedauern, machte jedoch zu den näheren Gründen keine Angaben.