„Alice in Arabia“: Pilotprojekt nach Ärger mit Bürgerrechtsorganisation gestoppt

CAIR sah Gefahr der stereotypischen Darstellung von Muslimen

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 22.03.2014, 10:53 Uhr

"Alice in Arabia": Pilotprojekt nach Ärger mit Bürgerrechtsorganisation gestoppt – CAIR sah Gefahr der stereotypischen Darstellung von Muslimen – Bild: ABC Family

Anfang der Woche hatte ABC Family grünes Licht für die Produktion eines Pilotfilms namens „Alice in Arabia“ erteilt (fernsehserien.de berichtete). Doch nur vier Tage später drückt der US-Kabelsender auf die Notbremse und stoppt das Projekt, nachdem bereits jetzt die muslimische Bürgerrechtsorganisation CAIR (Council on American-Islamic Relations) ihre Besorgnis gegenüber ABC Family kundtat.

Im Mittelpunkt der Serie sollte das rebellische amerikanische Teenie-Mädchen Alice stehen, das von Saudi-Arabern entführt wird, nachdem ihren Eltern ein Unglück widerfahren ist. Alice ahnt nicht, dass es sich bei ihren Entführern um entfernte Verwandte handelt, die sie nun gefangen halten. Obwohl sich Alice nun als Fremde in Saudi-Arabien wiederfindet, ist sie fasziniert von der neuen Umgebung und den Menschen, die überraschend weltoffen und sympathisch auftreten. Dennoch versucht sie, sich als Gefangene ihres Großvaters aus dessen fürstlichen Anwesen zu befreien und einen Weg zurück nach Hause zu finden. Dabei muss sie sich allein auf ihren Geist und Verstand verlassen.

Der CAIR, der sich gegen Diskriminierung einsetzt, hat nun seine Bedenken über die Gefahr einer stark stereotypischen Darstellung der muslimischen und arabischen Welt geäußert. In einem offenen Brief an den Geschäftsführer von ABC Family schrieb die Organisation: „Als größte islamische Bürgerrechtsorganisation sind wir sehr besorgt über die negativen Effekte, die diese Serie auf das Leben gewöhnlicher arabischer und amerikanischer Muslime haben könnte.“ Sie könne beispielsweise zu Mobbing von muslimischen Schülern führen. Besonders die Inhaltsbeschreibung der potentiellen Serie mit der Formulierung „Überleben hinter dem Schleier“ stößt der Interessenvertretung übel auf.

ABC Family hat schnell reagiert und „Alice in Arabia“ ist nun Geschichte. „Die entbrannte Debatte über den Pilotfilm war nicht in unserem Sinne und ist alles andere als förderlich für den kreativen Prozess. Deshalb haben wir uns entschieden, das Projekt nicht weiter zu verfolgen“, äußerte sich ein Sendersprecher gegenüber dem Hollywood Reporter.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Esswaren werden häufig je nach Region anders genannt :-D
    Bei uns hat jeder "Mohrenkopf" gesagt und in der Umgangssprache wird das wohl immer noch getan.
    Das war einfach ein Begriff und keiner hat dabei an Schwarze gedacht.
    • am via tvforen.de

      Roy Kabel schrieb:
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      > Esswaren werden häufig je nach Region anders
      > genannt :-D
      > Bei uns hat jeder "Mohrenkopf" gesagt und in der
      > Umgangssprache wird das wohl immer noch getan.
      > Das war einfach ein Begriff und keiner hat dabei
      > an Schwarze gedacht.



      Ich habe mir auch nie was dabei gedacht, wenn ich von der köstlichen Schokolade mit der Bezeichnung "Negerbrot" genascht habe... aber das Gutmenschentum hat leider schon fast die gesamte westliche Welt übeflutet und diese vielen bisher harmlosen Begriffe erst negativ behaftet. Ich finde das echt zum Kotzen.

      .
    • am via tvforen.de

      "Der CAIR, der sich gegen Diskriminierung einsetzt, hat nun seine Bedenken über die Gefahr einer stark stereotypischen Darstellung der muslimischen und arabischen Welt geäußert."

      Ach, echt jezz? Woher mag wohl diese Sichtweise kommen?

      "Dieses ewige Islam-Theater geht mir auch tierisch auf den Senkel!"

      Mir geht dieses Gehampel um die politische Korrektheit auch schwer auf den Keks; und speziell dieser Gruppe kann man es nicht recht machen. Und die Arschkriecherei finde ich mittlerweile ziemlich extrem.

      Es gibt viele Beispiele, die für mich nicht mehr nachvollziehbar sind. Wenn den Juden ein Furz quer sitzt, wird auch direkt zurückgerudert; ja, ok, die Leute haben eine schwere Vergangenheit gehabt, aber mittlerweile nutzen die das Schuldbewusstsein auch mehr als aus und machen slebst gerne mal Unsinn.
      Die Islam/Muslim-Ecke packt direkt Feuerzeug, Benzin und Fahnen aus, wenn was "ganz doll schlimm" ist; was ja IMMER so der Fall zu sein scheint, wenns um den Westen geht, um den ungläubigen Feind, den man ausrotten muß.

      Und den Deutschen wird bei kleinsten Verfehlungen das Hitlerbärtchen angemalt. NUr stellen wir uns dann nicht so an ... aber das scheint eh eine deutsche Eigenart zu sein ... "och joooo, .... hm" und vergessen.

      Das Schlimme an manchen Unruhen ist aber; selbst wenn man die Leute in Ruhe lässt, wird trotzdem das Messer gewetzt.

      Lasst doch bestimmte Volksgruppen einfach in Ruhe, ignoriert sie schlicht. Da sie ja gegen Internet, Twitter und was weiß ich was sind, dürften sie rein theoretisch dann davon ja nichts mehr mitbekommen ....


      Dieser Text beansprucht nicht das Label "political correctness" und ist subjectiv gefärbt.
      Wenn jemand meckern will; Hölle, 3. Stein links am 2. Lavasee ...
    • am via tvforen.de

      Werner111 schrieb:
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      > Ich habe mir auch nie was dabei gedacht, wenn ich
      > von der köstlichen Schokolade mit der Bezeichnung
      > "Negerbrot" genascht habe... aber das
      > Gutmenschentum hat leider schon fast die gesamte
      > westliche Welt übeflutet und diese vielen bisher
      > harmlosen Begriffe erst negativ behaftet. Ich
      > finde das echt zum Kotzen.

      Dito. Zumal die vermalledeite Political Correctness inzwischen zur reinen Euphemismus-Tretmühle avancierte. Es sind schließlich nicht die Begriffe selbst, die vielleicht jemanden diskriminieren können, sondern die negativen Assoziationen, welche ggf. dahinter stehen. Tausche ich nun den vermeintlich bösen Begriff durch einen neuen aus, nicht aber das negative Gedankengut in den Köpfen einiger Menschen, mutiert auch der neue Begriff innerhalb weniger Jahre wieder zum alten Problem. Dafür gibt es inzwischen zahlreiche Belege. Wie oft wollen wir also unsere alten Kinderbücher und sonstiges Kulturgut noch umschreiben, umbenennen und verändern?

      Viel sinnvoller wäre es genau das Gegenteil zu tun, nämlich stattdessen endlich unsere persönliche Empfindlichkeitsschwelle nach unten zu korrigieren, was ein vernünftiges multikulturelles Miteinander überhaupt erst möglich macht. Wir sehen es doch bei jedem Krisenherd dieser Welt, daß dort ethnologische Probleme lodern, die ihren Ursprung nicht selten schon vor Hunderten Jahren begründeten. Wie weltfremd und vermessen mutet da unsere aktuelle Political Correctness an, die meint, mit ein paar neuen Begriffen all dies von jetzt auf gleich richten zu können!

      Gruß
      Stahlnetz


      Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann
    • am via tvforen.de

      .

      Das sehe ich genauso wie Ihr.

      Und besonders schlimm daran finde ich, dass etliche Leute, die ich eigentlich immer als intelligent und weitsichtig eingestuft hatte, diese Entwicklung einfach ignorieren oder sogar leugnen. Sie laufen mit Scheuklappen herum und werden wohl erst dann kapieren, was falsch läuft, wenn sie eines Tages selbst davon betroffen sind. Möge ihnen das dann vielleicht eine Lehre sein...
  • am via tvforen.de

    In der Schulzeit hat man einfach ein Mohrenkopfbrötchen verlangt, heute würde man da in der Bäckerei etwas von pigmentierten..migrierten (mutmasslich)..Zuckerschaum etc. herumstammeln und deswegen gibt es die Dinger wohl nicht mehr.

    Dickmann ist natürlich auch nicht korrekt, da das Schleichwerbung ist und das Vorurteil beinhaltet, dass alle Männer dick seien. Dickmann/Frau wäre Quatsch und Dickfrau ist wiederum frauenfeindlich.
    • am via tvforen.de

      Roy Kabel schrieb:
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      > In der Schulzeit hat man einfach ein
      > Mohrenkopfbrötchen verlangt, heute würde man da
      > in der Bäckerei etwas von
      > pigmentierten..migrierten
      > (mutmasslich)..Zuckerschaum etc. herumstammeln und
      > deswegen gibt es die Dinger wohl nicht mehr.
      >
      > Dickmann ist natürlich auch nicht korrekt, da das
      > Schleichwerbung ist und das Vorurteil beinhaltet,
      > dass alle Männer dick seien. Dickmann/Frau wäre
      > Quatsch und Dickfrau ist wiederum frauenfeindlich.

      Bei uns hies das Negerkussweck.
      Kann ich eigentlich bei der EU Dickmann verklagen? ;-)
  • am via tvforen.de

    Diese politische Korrektheit ist do zuckersüß dass es wehtut.

    So jetzt geh ich schnell ein Sinti und Roma Schnitzel essen und kaufe mir im Laden mit migrationshintergründigen Inhabern hinterher noch ein paar Schaumküsse mit Schokoladenüberzug.
    Ein Auto nahm sich auf dem Weg die Vorfahrt und ich musste bremsen äh nein.... ich musste bremsen weil sich mutmasslich einer die Vorfahrt nahm und mutmasslich ein Armleuchter war.
    • am via tvforen.de

      Roy Kabel schrieb:
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      > ...und kaufe mir im Laden mit
      > migrationshintergründigen Inhabern hinterher noch
      > ein paar Schaumküsse mit Schokoladenüberzug.

      Korrekt heißt das aber:

      Schoko-Schaum-Waffelgebäck mit Migrationshintergrund :-)
    • am via tvforen.de

      Al-Bundy schrieb:
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      > Roy Kabel schrieb:
      > --------------------------------------------------
      > -----
      > > ...und kaufe mir im Laden mit
      > > migrationshintergründigen Inhabern hinterher
      > noch
      > > ein paar Schaumküsse mit Schokoladenüberzug.
      >
      > Korrekt heißt das aber:
      >
      > Schoko-Schaum-Waffelgebäck mit
      > Migrationshintergrund :-)

      Ah, ihr meint die Küsse eines optimal Pigmentierten :)
  • am via tvforen.de

    Dieses ewige Islam-Theater geht mir auch tierisch auf den Senkel
    • am via tvforen.de

      Interessant, dass dieser Aspekt auch eine stereotypische Darstellung ist, die zu Mobbing von Muslimen führen kann:

      "Obwohl sich Alice nun als Fremde in Saudi-Arabien wiederfindet, ist sie fasziniert von der neuen Umgebung und den Menschen, die überraschend weltoffen und sympathisch auftreten."


      Da hätte eine Serie wie "24" heute auch keine Chancen mehr...
      • am via tvforen.de

        dermichel schrieb:
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        > Interessant, dass dieser Aspekt auch eine
        > stereotypische Darstellung ist, die zu Mobbing von
        > Muslimen führen kann:
        >
        > "Obwohl sich Alice nun als Fremde in Saudi-Arabien
        > wiederfindet, ist sie fasziniert von der neuen
        > Umgebung und den Menschen, die überraschend
        > weltoffen und sympathisch auftreten."


        War auch mein Gedanke. Statt einer Serie, die neue - positve - Seiten betrachtet lieber gar keine Serie, sodass jeder seine geliebten Vorurteile weiter pflegen kann. Das hört sich vernünftig an - ECHT JETZT...
    • am via tvforen.de

      Deshalb würde heute wohl auch niemand Karl Mays Orientgeschichten verfilmen. Da würde ja ein Sturm der Entrüstung durch die Orientalischen Länder gehen.
      • am via tvforen.de

        Ich werde ab jetzt jedesmal Beschwerden schreiben wenn ich Filmen der Deutsche ein Nazi ist...
        Mannomann...
    • am via tvforen.de

      Peinlich!
      Darf man wenigstens noch sagen, welche Kölrperteile man dort Verbrechern abhackt, wofür man in diesem Teil der Welt gesteinigt, gehängt und geköpft wird? Oder ist das auch stereotypisch?
      Wäre übrigens eine Gelegenheit gewesen zu zeigen, dass Saudi-Arabien nicht nur aus weggesperrten Frauen und geifernden Extremisten besteht. Schade um die Gelegenheit.,
      • am via tvforen.de

        wunschliste.de schrieb:
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        > Als größte islamische
        > Bürgerrechtsorganisation sind wir sehr besorgt
        > über die negativen Effekte, die diese Serie auf
        > das Leben gewöhnlicher arabischer und
        > amerikanischer Muslime haben könnte." Sie könne
        > beispielsweise zu Mobbing von muslimischen
        > Schülern führen. Besonders die
        > Inhaltsbeschreibung der potentiellen Serie mit der
        > Formulierung "Überleben hinter dem Schleier"
        > stößt der Interessenvertretung übel auf.
        >
        > ABC Family hat schnell reagiert und "Alice in
        > Arabia" ist nun Geschichte. "Die entbrannte
        > Debatte über den Pilotfilm war nicht in unserem
        > Sinne und ist alles andere als förderlich für
        > den kreativen Prozess. Deshalb haben wir uns
        > entschieden, das Projekt nicht weiter zu
        > verfolgen", äußerte sich ein Sendersprecher
        > gegenüber dem Hollywood Reporter.
        >
        > 22.03.2014 - Glenn Riedmeier/wunschliste.de
        > Bild: ABC Family
        >
        > https://www.wunschliste.de/tvnews/20209



        Könnte... müsste.... sollte... bla bla bla. Wenn es danach ginge, könnte man gar kein Filmprojekt mehr realisieren. Mit genug Phantasie lässt sich in fast jedes Thema irgendein Diskrimminierungs-Scheiss hinein interpretieren.

        Da kommt so ein typisch islamistischer Beleidigungsrülpser und schon geht man in die Knie... unglaublich, diese Feigheit. Und leider läuft das ja bei uns nicht viel anders. Von der Freiheit der Kunst entfernen wir uns immer mehr und keiner merkt es....


        http://www.irmscher.tv/h/images/2014/03/22/bekloppt_2.gif
        • am via tvforen.de

          Werner111 schrieb:
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          > Könnte... müsste.... sollte... bla bla bla. Wenn
          > es danach ginge, könnte man gar kein Filmprojekt
          > mehr realisieren. Mit genug Phantasie lässt sich
          > in fast jedes Thema irgendein Diskrimminierungs-
          > Scheiss hinein interpretieren.

          In der Praxis ist es ja leider schon so; irgendein Grüppchen unserer ach so tollen Multikulti-Gesellschaft fühlt sich schließlich immer auf den Schlips getreten... dafür bedarf es nicht mal mehr einer blühenden Phantasie.

          > Von der Freiheit der Kunst entfernen wir uns immer
          > mehr und keiner merkt es....

          Merken tun dies wohl schon einige Leute, doch sie vermögen diesen traurigen Trend leider auch nicht mehr zu stoppen. Die Freiheit der Kunst vs einer ausufernden Political Correctness, da bleiben sowohl Freiheit wie auch Kunst zunehmend auf der Strecke. Jedes Thema und jedes Wort dazu müssen erst einmal auf die Goldwaage gelegt werden, denn es könnte sich womöglich jemand angegriffen fühlen. Und falls nicht, wird dieser Jemand bestimmt bald geboren... also lieber auf Nummer Sicher gehen. Toller Zeitgeist, der offenbar zunehmend an Bradyphrenie leidet... ;-)

          Gruß
          Stahlnetz


          Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann

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