„1899“: Neues Mystery-Drama der „Dark“-Macher bei Netflix nach nur einer Staffel eingestellt

Streamingdienst macht mit Prestigeprojekt kurzen Prozess

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 02.01.2023, 22:36 Uhr

„1899“ – Bild: Netflix
„1899“

Nach nur einer Staffel ist das Mysterydrama „1899“ von Netflix versenkt worden. Das berichtet Deadline unter Berufung auf eine Mitteilung des deutschen Showrunner-Ehepaares Jantje Friese und Baran bo Odar, die sich mit der international gefeierten Netflix-Serie „Dark“ einen Namen gemacht hatten.

Schweren Herzens müssen wir euch mitteilen, dass ‚1899‘ nicht verlängert wird, teilten die Showrunner auf Instagram mit. Gerne hätten wir diese unglaubliche Reise mit einer zweiten und dritten Staffel abgeschlossen, so wie wir es mit ‚Dark‘ machen konnten. Aber manchmal entwickeln sich die Dinge nicht so wie geplant. So ist das Leben. Wir wissen, dass diese Neuigkeit Millionen Fans da draußen enttäuschen wird. Aber wir wollen euch trotz allem vom Grunde unseres Herzens dafür danken, dass ihr Teil dieses wunderbaren Abenteuers wart. Wir lieben euch, vergesst das nicht. Bo & Jantje

Die Auftaktstaffel von „1899“ wurde bei Netflix am 17. November veröffentlicht. Der Dienst beurteilt zumeist nach einem Zeitraum von 28 Tagen den kommerziellen Erfolg – oder Misserfolg – seiner Eigenproduktionen und entscheidet dabei über deren Zukunft.

„1899“ erzählt die geheimnisvollen Vorfälle rund um die Fahrt eines Auswandererschiffs von Europa nach New York. Die Passagiere träumen von einer besseren Zukunft und blicken hoffnungsvoll in das anbrechende Jahrhundert. Doch die Reise nimmt eine unerwartete Wendung, als auf dem offenen Meer ein zweites Schiff auftaucht, welches bereits seit Monaten als vermisst gilt. Aus der Überfahrt wird schon bald ein albtraumhaftes Rätsel, wobei sich zeigt, dass die Vergangenheit jedes einzelnen Passagiers durch ein Netz von Geheimnissen miteinander verbunden ist.

In der Serie war ein internationaler Cast zu sehen, zu dem unter anderem Emily Beecham („Into the Badlands“), Aneurin Barnard („The White Queen“), Andreas Pietschmann („Dark“), Miguel Bernardeau, Maciej Musial, Lucas Lynggaard Tønnesen, Rosalie Craig, Clara Rosager, Maria Erwolter, Yann Gael, Mathilde Ollivier, José Pimentão, Isabella Wei, Gabby Wong, Jonas Bloquet, Fflyn Edwards, Alexandre Willaume und Anton Lasser gehörten.

Nach ihrem Erfolg mit „Dark“ wurden Jantje Friese und Baran bo Odar bei Netflix unter einen Rahmenvertrag genommen, um für den Streamingdienst Formate zu entwickeln.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Saturierte Filmjunkies mögen jetzt feixen, aber wer sich auf 1899 eingelassen hat ist definitiv nicht enttäuscht haben. Ich habe mich nicht weniger auf die Fortsetzung gefreut, als auf jede andere gute Serie auf Netflix.

    Die Story ist auf 3 Staffeln ausgelegt und wird leider nicht zu Ende erzählt. Schwache Leistung Netflix, das gibt Abzug bei den Karmapunkten.
    • am

      Eine sehr gute Entscheidung der Netflix-Verantwortlichen.
      Die Bilder waren gut.
      Aber ansonsten: Unstrukturiert, wirr, unlogisch, Logikfehler, nicht überzeugende Schauspieler…

      Ich habe mich immer wieder gefragt, warum ich mir das bis zum Ende angetan habe.

      Die Plagiatsvorwürfe haben die Absetzung sicher mit beeinflusst.

      Soviele Vorschusslorbeeren gab es bisher selten für so eine krude Story.
      • (geb. 1966) am

        Naja, das Problem der Serie ist ganz einfach zu erklären. Sie ist langwierig aufgebaut, mit unsympathischen Charakteren und grauenhaft langweilig. Wer verschwendet für sowas seine Lebenszeit?
        • (geb. 1980) am

          Ich finds schade gerade weil das offene Ende schon Lust auf ein neues Szenario gemacht hat. Ich denke aber diese Serie war nicht nur zu hoch und schwer zu verstehen für viele, sondern einfach zu teuer und das obwohl die Darsteller auch nicht die hohen Gehälter kassiert haben dürften.
          • (geb. 1969) am

            Das BESTE, was Netflix tun konnte.
            Die Serie war von der Story her reine Zuschauer-Vera...erei.
            • am via tvforen.de

              Wundert mich nicht wirklich, ich fand´s völlig durcheinander und zugepackt mit allem möglichen was denen in den Sinn kam.
              Hauptsache verwirrend und irritieret, Nach dem Motto: "Der "Mob" wird es schon fressen und uns abfeiern, wie bei Dark"
              • am via tvforen.de

                Viel Glück beim nächsten Versuch!
                • am

                  Die erste Staffel hat 60 Millionen EUR gekostet: davon hat 48 Millionen EUR Netflix bezahlt. Optisch sieht man das. Leider war die Dramaturgie aber viel zu träge, Charaktere zum Mitfiebern suchte man vergeblich und so scheitert die Serie wohl größtenteils an den Autoren.
                  Netflix als Unternehmen wird auf Grund der Abrufzahlen erkannt haben, dass sich weitere Millionenbeträge nicht lohnen, wenn während der ersten Staffel viele aus der Serie aussteigen.
                  • am

                    Also wenn man nach den Abrufzahlen geht, macht deine Erklärung keinen Sinn. 1899 war in der Hinsicht sehr erfolgreich. Das während der Staffel viele Zuschauer ausgestiegen sein sollen, höre ich auch zum ersten Mal.

                    Schlussendlich schadet sich Netflix mit solchen Aktionen eh selbst. Millionen von Abonnenten haben die erste Staffel geschaut und sicherlich ein Großteil davon wollte auch wissen wie es weitergeht. All die stößt man damit vor dem Kopf. Und es ist ja nicht das erste Mal, dass Netflix sowas macht. Langfristig wird man die fallenden Abozahlen so sicherlich nicht stoppen können - eher im Gegenteil.
                  • am

                    Ich habe aber auch gelesen, dass viele Zuschauer während der ersten Staffel das Interesse verloren haben und ausgestiegen sind. Dazu zähle auch ich und einen Artikel dazu habe ich schon vor einigen Wochen gelsen.
                • am

                  Im Verlauf der ersten Staffel schlich sich schon ziemliche Langeweile ein und dir Geschichte war auch recht verwirrend dargestellt. Man versuchte hier auch von Anfang an, gruselig zu wirken, was unrealitisch daher kam. Auf der noch normalen Fahrt war die ganze Optik schon düster und mit dunklen Filtern versetzt. Selbst der Ozean sah dreckig aus und es gab nur dunklen Sonnenschein. Das war gleich recht übertrieben gestaltet. Man stieg auch nicht so recht durch die Story durch und fast alle Charaktere kamen eher unsympatisch daher. Mich hat die erste Staffel schon enttäuscht. Man sah, dass man sich nicht soviel Mühe gegeben hatte wie bei Dark und man einfach zuviel Grusel bzw. Düsternheit zeigen wollte.
                  • (geb. 1977) am

                    Die Serie war genial gemacht, wenn man sich darauf einlassen wollte. Das Problem mit einigen Serien ist, dass die Erwartungen sehr hoch sind und man dann doch nicht wenigstens bis zum Ende der Staffel schaut. Leider kann ich es nicht verstehen, dass sich überhaupt Leute zu Serien äußern, obwohl sie sie überhaupt nicht gesehen haben und nur auf die Erfahrungen von "Freunden" vertrauen. Schaut sie euch doch einfach selbst an und bildet euch erst bitte dann eine eigene Meinung.
                    • (geb. 1968) am

                      Ich habe 1899 bislang noch nicht gesehen, habe aber von einigen mysteryerprobten Freunden gehört, dass der Plot einfach zu komplex wäre und sie daher nach der Hälfte der Folgen ausgestiegen sind. Sollten die Aufrufzahlen der Folgen bis zum Staffelfinale tatsächlich kontinuierlich sinken, wäre es verständlich, dass Netflix hier die Reißleine zieht, da sich das Interesse an zukünftigen Staffeln in Grenzen halten wird. Schade, ich habe Dark verschlungen und auf einen würdigen Nachfolger gehofft.
                      • (geb. 1971) am

                        Die Story / Thematik war doch wohl zu verwirrend und man verglich die Serie wohl mit "Dark" irgendwie..Tja, ich habe die Serie nicht gesehen, und werde sie auch nicht ansehen. Warum hieß die Serie eigentlich nicht "Bermudadreieck" ?
                        • am

                          Ganz einfach: es ging dort nicht um das Bermuda-Dreieck.
                        • am

                          Ich habe die Serie bis zum Ende gesehen und fand sie anfangs auch noch recht spannend, was allerdings nach und nach nachgelassen hat. Als man dann den Eindruck bekam, es wird immer nur noch durch Luken im Boden geklettert, wurde es dann doch recht langweilig.
                          Als dann aber klarer wurde, worum es geht, hätte man sich durchaus eine interessante Fortsetzung in einem neuen Szenario vorstellen können. Ob's dadurch besser geworden wäre, werden wir leider nicht erfahren, es sei denn, die Autoren würden ihr Konzept, so es denn eins gab, veröffentlichen.

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