2021, Folge 209–210

  • Folge 209
    Der «Jöööh»-Effekt ist garantiert, wenn winzige Frischlinge ihre Schweine-Näschen aus dem grossen warmen Schilfnest an die kühle Luft strecken. Keine Frage – Wildschweine wecken Emotionen: entzücken bei Zoobesuchenden vor einer munteren Schar gestreifter Frischlinge. Bei Jägern, die den Abschuss von Wildschweinen als besondere Herausforderung empfinden. Bei den Bauern, deren Maisfelder und Wiesen immer wieder von Wildschweinrotten auf ihre Art «abgeerntet» und umgepflügt werden.
    Wildschweine sind in der Landwirtschaft gefürchtet, weil sie verschiedene Krankheitserreger verbreiten und auf Hausschweine übertragen können. Aktuell die gefürchtete Afrikanische Schweinepest, ein Virus, das im September 2020 von Wildschweinen aus Polen nach Deutschland eingeschleppt wurde.
    Auch in der Schweiz wappnet man sich, weil man damit rechnet, dass diese gefürchteten Viren auch hierzulande wilde Schweine befallen und so zur Gefahr für heimische Schweinezuchten werden könnten. Doch wie gelangte dieses Virus, das ursprünglich aus Warzenschweinen in Afrika stammt, auf Schweine in Europa und auf anderen Kontinenten? Weshalb sind die wilden und domestizierten Grunzer für verschiedene Viren so empfänglich – etwa für Grippeviren, die regelmässig auch Menschen befallen? Welche Rolle spielen Viren in der Natur? Und wie gehen die Menschen damit um?
    «Netz Natur» schaut mitten in der aktuellen Corona-Pandemie hinter die Kulissen täglicher Schlagzeilen und zeigt erstaunliche Zusammenhänge: Etwa, dass Menschen Genteile von Viren ganz normal im Erbgut tragen, weil diese Viren einst die Evolution bestimmter Organe und Lebensprozesse mitgestaltet hatten. Der Blick aufs Ganze zeigt: Viren gab es wohl vor der ersten, lebenden Zelle vor mehr als drei Milliarden Jahren. Und allein das schon sagt etwas darüber, welch ungeheuer wichtige Rolle sie für die Natur und die Entwicklung des Lebens insgesamt haben: Viren, diese mysteriösen, mikroskopischen Partikel aus Fetten, Eiweissen und Erbmaterial mit genetischen Informationen, die nicht einmal als Lebewesen gelten, die die Menschen aber immer wieder beschäftigen, sie bedrohen können und ihr gewohntes Leben tüchtig durcheinanderbringen.
    Schweine und Viren sind ein Spiegel der Gesellschaft und werden zum Lehrstück. Sie werfen Gedanken und Fragen auf, die vielleicht helfen, sie besser zu verstehen und zu lernen mit ihnen umzugehen – mit den Launen der Natur, die die Menschen immer wieder fordert. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereMo 10.05.20213satOriginal-TV-PremiereDo 25.03.2021SRF 1
  • Folge 210
    In der letzten Ausgabe der Sendereihe Netz Natur, die im Spätsommer 1988 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, schaut Redaktionsleiter und Moderator Andreas Moser auf ausgewählte Beispiele aus 210 Sendungen zurück und erzählt, was sich seit früheren Episoden bis heute verändert hat. Kein beschaulicher Rückblick, sondern eine engagierte Analyse, wo und weshalb die Entwicklungen in der Natur weiterhin Achtsamkeit der Menschen brauchen. Vom natürlichen und künstlich herbeigeführten Auftauchen neuer Organismen in unserer Umwelt, über die Erfolgsgeschichten von Bibern und Bartgeiern, was Tauben mit Falken verbindet bis zu den Wildschweinen, die den Jägern immer wieder ein Schnippchen schlagen.
    «Netz Natur» zeigt, warum düstere Prognosen, dass die Schweizer Eichhörnchen von Amerikanischen Grauhörnchen überrollt werden, total falsch lagen und auch, wie «Netz Natur» bei den Wölfen immer wieder missverstanden worden war: Wie sich das natürliche Verhalten von Wölfen ausnützen liesse, dass es nicht immer mehr werden. Die Sendung schliesst mit einem Bogen in die Urzeit mit einem Blick auf die Schildkröten und darauf, was die Menschen von ihnen lernen könnten: Von der Natur lernen bis zum Schluss. (Text: SRF)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.07.20213satOriginal-TV-PremiereDo 27.05.2021SRF 1

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