Autos müssen alle zwei Jahre zum TÜV. Die Fahrer*innen in Deutschland werden dagegen nur einmal im Leben geprüft, wenn sie den Führerschein machen. Verkehrswissenschaftler fordern schon seit Jahren verpflichtende Tauglichkeitstests für Senior*innen am Steuer. Viele ältere Fahrer*innen halten diese aber für diskriminierend und befürchten den Verlust ihrer persönlichen Unabhängigkeit. Doch wie gefährlich sind ältere Autofahrer*innen für andere Verkehrsteilnehmer*innen und für sich selbst? Und wie könnte ihre Fahrtauglichkeit verlässlich kontrolliert werden? Die „45 Min“-Autoren Philipp Kafsack und Christian Papesch suchen Antworten im In- und Ausland. So sind sie zum Beispiel in der mittlerweile bundesweit bekannten Hamburger Waitzstraße unterwegs. Dort sind ältere
Fahrer*innen schon weit über 20 Mal in Schaufenster gekracht, weil sie die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren haben. Die Reporter dokumentieren ein Verkehrssicherheitstraining in Hannover, bei dem eine Fahranfängerin gegen eine Gruppe von Senior*innen antritt. In Dresden treffen die Filmemacher einen Unfallforscher, der an der perfekten Teststrecke für ältere Autofahrer*innen tüftelt. Von einer 93-jährigen Dorfbewohnerin erfährt das Filmteam, warum sie Angst hat, ihren Führerschein abzugeben. Sie fürchtet, nicht mehr am Leben teilhaben zu können. Was es bedeutet, seine Fahrtauglichkeit als ältere Person regelmäßig testen lassen zu müssen, zeigt Mallorca, das Paradies deutscher Rentner*innen. Dort verlangen die Behörden einen verpflichtenden Test ab dem 45. Lebensjahr. (Text: NDR)