Es waren Bilder vom G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017, die um die Welt gingen. Und die im Gedächtnis bleiben. Vermummte Chaoten plünderten Geschäfte im Hamburger Schanzenviertel, attackierten Polizisten mit Wurfgeschossen. In anderen Hamburger Stadtteilen wurden Autos in Brand gesetzt und Schaufensterscheiben zerstört. Über Stunden herrschte ein Ausnahmezustand, den eine überforderte Polizei nur mühsam beenden konnte. Statt der erhofften Bilder von vielen Regierungs- und Staatslenkern, die sich um die Probleme einer globalisierten Welt kümmern, dominierten die Schlagzeilen vom G20-Chaos auf den Hamburger Straßen die Nachrichten. Aber wie war das möglich, wo doch die
Bundesregierung und der Hamburger Senat im Vorfeld beteuerten, alles im Griff zu haben? Wo man Warnungen vor Gewaltexzessen als völlig übertrieben ignorierte, den Hamburger Bürgern ihre Sicherheit garantierte? Diese Dokumentation zeigt die Hintergründe, benennt die Fehler, fragt die Verantwortlichen. Einige Monate nach dem G20-Gipfel wird klar: Die Tage im Juli werden nicht nur die Hamburger Politik noch lange beschäftigen. Denn zu vieles ist noch unklar, zu schleppend verläuft die anfangs versprochene Aufklärung, zu groß sind die Defizite in der Vor- und Nachbereitung. Politisch, aber auch finanziell sind die Hamburger Gipfeltage zum Desaster geworden. (Text: NDR)