Folge 21

  • Folge 21 (2017/​2018)

    Folge 21
    Sie umfasst 28 Länder, hat mehr als eine halbe Milliarde Einwohner, und 2012 bekam sie sogar den Friedensnobelpreis: die Europäische Union. Nur gerade sieht es nicht allzu rosig aus. Der Ruf separatistischer Gruppen wird lauter, viele Länder sind sich in vielen Fragen uneins, die Briten wollen nicht mehr dazugehören. Quo vadis, Europa? Am 2. und 3. Februar findet auf Kampnagel in Hamburg in Kooperation mit der Zeit-Stiftung das „Europa Camp“ statt, das sich mit dieser Frage auseinandersetzen und Interesse für Europa wecken will – durch Workshops, aber auch durch zahlreiche prominente Gäste. Unter anderem wird Außenminister Sigmar Gabriel und der Politiker Peer Steinbrück, aber auch Moderator Jan Böhmermann erwartet. Unsere Reporterin Nadia Kailouli wird sich als bekennender Europa-Fan unter das Publikum mischen. Sie will herausfinden, wie wir Europa wieder zum Laufen bekommen. )
    Sie prägt den Ortskern von Peenemünde. Unübersehbar. 73 Meter ist sie lang, über 20 Meter hoch. Die Ruine des ehemaligen Sauerstoffwerks in Peenemünde. KZ-Häftlinge und später Kriegsgefangene mussten das Gebäude zu Beginn des Zweiten Weltkrieges errichten, damit dort ab 1942 täglich bis zu 13 Tonnen Flüssigsauerstoff hergestellt werden konnten. Der wurde als Treibstoff für die im Norden von Usedom getesteten V2-Raketen benötigt, die unter Leitung von Wernher von Braun entwickelt wurden. Durch zwei Bombenangriffe wurde das Sauerstoffwerk stark beschädigt.
    Zeitweilig wurde es zu DDR-Zeiten noch als Lagerraum genutzt. Seitdem verfällt es. 2013 hat die Gemeinde die Ruine für 50 000 € übernommen, doch für die Sanierung fehlt das Geld. Dabei gibt es Pläne, es in die Museumslandschaft einzubinden. Da aber allein die Sicherung des Areals zwei Millionen Euro kosten würde, erwägt die Gemeinde nun den Rückbau des eigentlich unter Denkmalschutz stehenden Sauerstoffwerks. Das Kulturjournal spricht mit dem Bürgermeister Peenemündes sowie mit dem Archivar des Historisch-Technischen Museums Peenemünde: Was ist uns Denkmalschutz wert?
    Die Zahlen sind erstaunlich hoch: 7,5 Millionen Menschen in Deutschland sollen „funktionale Analphabeten“ sein, d.h. sie können zwar einzelne Sätze lesen oder schreiben, aber keine zusammenhängenden Texte. Dazu kommen 13,3 Millionen, die nur fehlerhaft und/​oder sehr langsam lesen und schreiben können. Insgesamt sind das gut 40% der erwachsenen Bevölkerung, so die Ergebnisse einer großen Studie von 2011. Umso wichtiger, dass auch für diese Menschen Literatur und Sachtexte veröffentlicht werden, die
    sie verstehen können. Dafür gibt es die „einfache“ und „leichte“ Sprache – Texte mit klaren Hauptsätzen, ohne Nebensätze, ohne komplizierte Wörter.
    Inzwischen gibt es viele literarische Werke, die in „einfacher Sprache“ übertragen wurden: Klassiker wie „Romeo und Julia“ oder moderne Literatur wie „Tschick“. Und Bundesbehörden sind seit dem 1. Januar 2018 verpflichtet, Bescheide und Verfügungen auch in „leichter Sprache“ anzubieten. Doch wie übersetzt man Literatur und Sachtexte, was geht dabei verloren? Das Kulturjournal spricht u.a. mit dem Schriftsteller Kristof Magnusson und mit Christiane Maß von der Forschungsstelle „Leichte Sprache“ der Universität Hildesheim.
    „Geronimo“ ist der Code-Name der Amerikaner für Osama Bin Laden und so heißt auch der Polit-, Action- und Agententhriller von Leon de Winter. Der niederländische Bestseller-Autor hatte einen Soldaten der Spezialtruppe „Navy- Seals“ kennengelernt, der dabei war, als der meistgesuchte Terrorist aller Zeiten in seinem Versteck in Pakistan im Mai 2011 aufgespürt wurde. Der Navy-Seal säte bei de Winter Zweifel an der offiziellen Version der Erschießung. Perfekt für Verschwörungstheorien, da es kein Bild von der Leiche Bin Ladens gibt. Ein toller Romanstoff für de Winter und für ein spannendes neues Kriminalhörspiel auf NDR Info, das auf de Winters Buch basiert.
    Ursprünglich waren es lustige Bildergeschichten für Kinder, versehen mit Text im Bild. Dann wurde der Comic kommerzialisiert und zum Massenphänomen, schließlich Teil der Pop-Kultur. Als Graphic Novel entwickelte er sich künstlerisch weiter. Jetzt widmen sich gleich drei Museen in Oldenburg dieser sogenannten „Neunten Kunst“: Stadtmuseum, Horst-Janssen-Museum und Edith-Russ-Haus (ab 1./​3. Februar). Dabei sind die Schwerpunkte unterschiedlich gesetzt. Im Stadtmuseum gibt es die Geschichte des Comics von Walt Disney bis Art Spiegelman. Das Horst-Janssen-Museum zeigt aktuelle deutsche Graphic Novels – und vor allem deren Entstehung anhand von vielen Vorzeichnungen. Und das Edith-Russ-Haus widmet sich den Geschichten, die nur gezeichnet werden können, weil es keine – oder nur wenige – reale Bilder davon gibt, wie etwa der zeitgenössischen Sklaverei.
    Das Kulturjournal besucht die Julia Westlake kämpft sich durch die High- und Lowlights der Kulturwoche. Wer hat uns besonders aufgeregt? Was hat uns amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Mini-Verrisse über skurrile Abgründe der menschlichen Schaffenskraft – Julia Westlake sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil. Viel Spaß! (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 05.02.2018NDR

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Sendetermine

Mo 12.02.2018
16:00–16:30
16:00–
Fr 09.02.2018
19:30–20:00
19:30–
Fr 09.02.2018
02:20–03:00
02:20–
Mo 05.02.2018
22:45–23:15
22:45–
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