Folge 4

  • Folge 4 (2016/​2017)

    Folge 4
    Eine Jugend in den 1970er-Jahren: Amelie Fried und ihr neuer Roman Eine Kindheit in den 1970er-Jahren, die Eltern von Flower-Power infiziert, in Opposition zur kleinbürgerlichen Enge: Das klingt nach Freiheit, Glück und allen Entfaltungsmöglichkeiten. Vor allem wenn man dann auch noch ziemlich begabt und schlau ist wie India, die Hauptfigur in dem neuen Roman von Amelie Fried („Ich fühle was, was du nicht fühlst“, Heyne Verlag). Doch tatsächlich fühlt sich India ziemlich allein und schmerzlich anders als alle anderen. In ihrem Elternhaus erfährt sie wenig Geborgenheit, weil Vater und Mutter viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind.
    Regelmäßige Mahlzeiten erschleicht sie sich bei den Nachbarn, in der Schule wird sie ausgegrenzt. Das Buch von Amelie Fried erzählt amüsant, aber auch tiefgründig vom Drama des hochbegabten Kindes und den Irrungen und Wirrungen der 1970er-Jahre. Das „Kulturjournal“ trifft Amelie Fried in München und spricht mit ihr über ihre eigene Jugend in den 1970er-Jahren und was davon geblieben ist. Abitur und doch keine Hochschulreife: erschreckende Bildungsdefizite junger Deutscher Es steht nicht gut um die Bildung in Deutschland, obwohl immer mehr Schüler Abitur machen.
    Doch sind diese jungen Menschen dann auch fit für ein Studium? Nein, sagt jetzt eine Studie: 75 Prozent der Abiturienten seien für ein Studium ungeeignet, es fehle an den Grundlagen, an Wissen und Kompetenz. Eben deshalb sei die Abbrecherquote an den Universitäten mit 31 Prozent auch so hoch. Auch viele Ausbildungsbetriebe beklagen mangelnde schulische Grundlagen. Bildungsexperten sprechen von einem erschreckenden Niveauverlust, und der sei politisch gewollt.
    Das „Kulturjournal“ spricht mit einem Verfasser der Studie und einem Vertreter der Lehrergewerkschaft in Hamburg und diskutiert rechtzeitig zum Ende der Ferien die Qualität des einst hoch gelobten deutschen Abiturs. Einblicke in eine verborgene Welt: ein Fotoband über das Leben im Kloster Ein Leben hinter dicken Mauern: Gehorsam statt Freiheit, Kargheit statt Überfluss. Wer ins Kloster geht, entscheidet sich freiwillig für eine Abschottung von der Außenwelt,
    sogar von der eigenen Familie.
    Es ist ein Leben, das heute beinahe wie eine Provokation wirkt. Doch wie fühlt es sich an, auf alles zu verzichten, was draußen als Freiheit gilt? Nagen zuweilen auch Zweifel an den Nonnen, die ihr Leben der Hinwendung zu Gott gewidmet haben? Der Fotograf Thomas Dashuber hat zehn Frauenklöster besucht und durfte in den sonst meist abgeschlossenen Lebensbereich vordringen. Gemeinsam mit Autor Christoph Kürzeder hat er einen Bildband veröffentlicht: „Klausur. Vom Leben im Kloster“ (Verlag Antje Kunstmann).
    Im „Kulturjournal“ sprechen der Fotograf und zwei Nonnen über eine Welt im Verborgenen. Berührend, rasant und komisch: Catharina Junks Buch über Krebs „Auf Null“ Bücher über Krebs gibt es viele. Aber kaum eines darüber, was nach der Krankheit kommt. Wie man dann weiterlebt, wenn das Ziel gesund zu werden, erreicht ist. Wie die Heldin ihres Romans ist auch Catharina Junk mit Anfang 20 an Leukämie erkrankt. Die Hamburgerin brauchte Jahre, um mit dieser Erschütterung klarzukommen. Ihr Debütroman „Auf Null“ (Rowohlt) ist dennoch unterhaltsam, zum Beispiel, wenn sie schreibt, wie esoterische Selbstheilungsratgeber aggressiv machen, weil sie Krebspatienten mit Schuldgefühlen und Smoothies unter Druck setzen.
    Ein besonderes Buch, in einem besonderen Ton erzählt: präzise beobachtet, rotzig und schlagfertig. Blech trifft Techno: die Hamburger Blaskapelle MEUTE Was passiert, wenn man „Humba Täterä“ mit „Utz utz utz utz utz“ kreuzt? Die Hamburger Marchingband MEUTE spielt Techno und Deep House auf klassischen Blasinstrumenten: Trompete, Saxofon, Posaune und Tuba.
    Der Jazztrompeter und Kulturmanager Thomas Burhorn hat die ungewöhnliche Blaskapelle erst vor einigen Monaten gegründet, aber schon das erste Video der Band war im Internet ein riesiger Erfolg: Die Coverversion des Songs „Rej“ von me wurde in kurzer Zeit Hunderttausende Mal geklickt. Es folgten Konzerte auf Festivals, weitere Videos und erste TV-Auftritte. Jetzt spielt MEUTE beim Hamburger MS Dockville-Festival (19. 21. August). Das „Kulturjournal“ begleitet die Musiker zu ihrem Auftritt und spricht mit ihnen über ihre Neuerfindung der Blasmusik. (Text: NDR)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 22.08.2016 NDR

Cast & Crew

Sendetermine

Mo. 29.08.2016
16:00–16:30
16:00–
So. 28.08.2016
07:00–07:30
07:00–
Fr. 26.08.2016
19:30–20:00
19:30–
Fr. 26.08.2016
02:15–02:45
02:15–
Do. 25.08.2016
11:00–11:30
11:00–
Mo. 22.08.2016
22:45–23:15
22:45–
NEU
Füge NDR Kultur – Das Journal kostenlos zu deinen Serien hinzu und verpasse keine Neuigkeit mehr.
Alle Neuigkeiten zu NDR Kultur – Das Journal und weiteren Serien deiner Liste findest du in deinem persönlichen Feed.

Reviews & Kommentare

    Erinnerungs-Service per E-Mail

    TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn NDR Kultur – Das Journal online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

    Folge zurückFolge weiter

    Auch interessant…

    Hol dir jetzt die fernsehserien.de App