Folge 28

  • Folge 28 (2021/​2022)

    Folge 28 (30 Min.)
    Vom Ernährer des Landes zum Buhmann der Nation: ein Buch über Geschichte und Situation der Landwirte
    Früher wurden die Bauern geachtet, denn man hat sie gebraucht: Sie ernährten die Menschen in der Stadt. Heute gibt es Lebensmittel en masse auf dem Weltmarkt, und viele Bauern fühlen sich von der Politik gegängelt und von den Städtern als Umweltsünder oder Tierquäler verachtet. Die Autorin und Journalistin Uta Ruge ist selbst auf einem Bauernhof in Niedersachsen großgeworden. In ihrem gefeierten Buch „Bauern, Land“ (Kunstmann Verlag) erzählt sie am Beispiel ihres Heimatdorfes Neubachenbruch im Landkreis Cuxhaven, wie das Leben auf dem Land sich radikal verändert hat. Und sie schreibt darüber, wie es den heutigen Landwirten geht zwischen Agrarpolitik, Umweltschutz und der Notwendigkeit, wirtschaftlich zu überleben. Das „Kulturjournal“ spricht mit Uta Ruge und mit ihrem Bruder, der heute den Hof der Eltern bewirtschaftet.
    Vater und Sohn: Dokumentarfilm über die Musiker Eugen Cicero und Roger Cicero
    Der Vater war ein virtuoser Pianist, der Sohn ein begnadeter Sänger, beide starben viel zu früh: Eugen und Roger Cicero sind zwei Ausnahmemusiker, die jetzt in einem Dokumentarfilm porträtiert werden. Eugen Cicero wurde früh als Jazzpianist berühmt. Er nahm erfolgreiche Platten auf, wurde mit Oscar Peterson verglichen, begleitete Starsängerinnen wie Ella Fitzgerald oder Shirley Bassey. Doch dann stagnierte die Karriere, statt großer Konzerte spielte er in Unterhaltungsshows, dazu kamen Probleme mit Alkohol.
    Sein Sohn Roger Cicero machte erst spät Karriere, dann füllte er mit deutschem Soul ganze Arenen, trat beim ESC auf. Er starb mit nur 45 Jahren an einem Hirninfarkt, Eugen Cicero im Alter von 57 Jahren, auch nach einem Hirninfarkt. Die sehenswerte Dokumentation „Cicero – zwei Leben, eine Bühne“ von Regisseur Kai Wessel enthält viel Archivmaterial, auch mit Vater und Sohn gemeinsam auf der Bühne, sowie zahlreiche Interviews u.a. mit Till Brönner und Joja Wendt. Der vom NDR koproduzierte Film kommt am 24. März ins Kino.
    Was treibt Putin an? Ein Buch über „Putins Netz“
    Was will Putin? Welche Interessen verfolgt der Kreml und zu welchem Zweck? Fragen, die nach dem Einmarsch in die Ukraine umso dringlicher diskutiert werden. Liest man das akribisch recherchierte Buch „Putins Netz“ (HarperCollins) der britischen Autorin und Investigativjournalistin Catherine Belton, dann findet man auf die zentralen Fragen klare, aber auch bestürzende Antworten. Die ehemalige Moskau-Korrespondentin der „Financial Times“ hat dafür jahrelang mit ehemaligen Vertrauten, Geheimdienstmitarbeitern und Oligarchen gesprochen. Sie ist weit in die Biografie Putins zurückgegangen, in
    seine Jahre als Verbindungsmann zwischen dem russischen Geheimdienst KGB und der Stasi in Dresden, in seine Zeit als Vize-Bürgermeister in St.
    Petersburg bis hin zum überraschenden Aufstieg zum Präsidenten Russlands und in alles, was danach kam. Bis in alle Untiefen beschreibt sie das „System Putin“, in dem mit schwindelerregenden Summen mächtige Abhängigkeitsverhältnisse geschaffen werden, in dem kriminelle Muster immer wiederkehren und das hochgefährlich ist für alle Einzelnen, die sich ihm nähern, vor allem aber auch für die westlichen Demokratien an sich: „Putins Netz – Wie sich der KGB Russland zurückholte und dann den Westen ins Auge fasste“.
    Einsatz für die Ukraine: der KATAPULT-Verlag in Greifswald
    Ganz konkret Menschen aus der Ukraine helfen, das will der KATAPULT-Verlag in Greifswald. Der Verlag veröffentlicht nicht nur einen unabhängigen Liveblog zum Krieg, sondern er will Journalist*innen aus der Ukraine für die Berichterstattung einstellen. Dafür verzichten 20 Mitarbeiter*innen des Verlags auf einen Teil ihres Gehalts. Der KATAPULT-Verlag wurde 2015 von Studierenden gegründet, um in einem Magazin vereinfachte und zugleich detaillierte Grafiken aus dem Bereich der Sozialwissenschaften zu veröffentlichen. Das Projekt wurde ein großer Erfolg, inzwischen gehören auch Bücher zum Programm. Im neuen Buch „Fredrich rastet aus“ veröffentlicht KATAPULT-Chefredakteur Benjamin Fredrich seine „Streitschriften“, in denen es u.a. um Debatten mit Medien geht. Der Verlag hat noch weitere große Pläne: ein Zentrum für Geflüchtete und eine Schule für Journalismus. Das „Kulturjournal“ besucht den KATAPULT-Verlag in Greifswald.
    Überfällige Wiederentdeckung: das Klavier mit zwei Tastaturen
    Er wollte das Instrument der Zukunft bauen: Der Komponist und Erfinder Emanuel Moór (1863 – 1931) entwickelte ein Klavier mit zwei übereinanderliegenden Tastaturen: das Duplex Coupler Grand Piano. Durch das zweite Manual ermöglicht das Instrument die Verdopplung und Oktavierung der Töne und dadurch einen reicheren Klang als das herkömmliche Piano. Die Resonanz auf die ersten Exemplare war anfangs tatsächlich groß, Emanuel Moór präsentierte sein Klavier und seine Kompositionen in wichtigen Konzerthäusern. Aber durchgesetzt hat sich das Doppelklavier dann doch nicht.
    Zu Unrecht, findet der Hamburger Cellist David Stromberg, er will das Instrument nun endlich wieder aus der Vergessenheit ins Konzertleben zurückholen. Gemeinsam mit dem Pianisten Florian Uhlig hat er eine CD eingespielt, jetzt folgt eine Konzertreihe im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (30. März, 24. April, 25. Mai) und in der Elbphilharmonie (28. September). Im „Kulturjournal“ präsentieren Stromberg und Uhlig das Instrument, das einst die Zukunft des Klaviers sein sollte. (Text: NDR)
    Deutsche TV-PremiereMo 21.03.2022NDRDeutsche Online-PremiereSa 19.03.2022ARD Mediathek

Cast & Crew

Sendetermine

Fr 25.03.2022
01:35–02:05
01:35–
Mo 21.03.2022
23:05–23:35
23:05–
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