NDR Kultur – Das Journal Folge 2: Folge 2 (2022/2023)
Folge 2
Folge 2 (2022/2023)
Folge 2 (30 Min.)
Das „Kulturjournal“ trifft in einer monothematischen Sendung zur Mobilität Menschen, die Verkehr neu denken. Ohne Auto auf dem Land? Die Grenzen der Verkehrswende Weniger Autos, mehr öffentlicher Nahverkehr, das sind Ziele der Verkehrswende. Aber wie soll das auf dem Land funktionieren, wenn es gar keine Zuganbindung und auch keinen Linienbus gibt? Und was machen die Menschen, die gar nicht Auto fahren können, wenn es keinen Nahverkehr gibt? Eine Lösung sind die sogenannten Bürgerbusse, die von Gemeinden zusammen mit Ehrenamtlichen betrieben werden: Kleinbusse, mit denen Leute vom Dorf in nahe gelegene Orte gefahren werden, etwa zum Einkaufen oder zum Arzt. In Norddeutschland gibt es mittlerweile viele Bürgerbusse, doch einige wurden schon wieder eingestellt, weil sie zu teuer waren oder ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer fehlten. Das „Kulturjournal“ besucht zwei Dörfer in Niedersachsen. Buch „Autokorrektur“: Autorin Katja Diehl fordert neue Mobilität Jahrzehntelang wurden die Innenstädte für Autoverkehr geplant. Und so sehen sie auch aus: zugeparkt, voller Lärm und Abgase. So kann es nicht mehr weitergehen. „Macht endlich Platz für die Menschen, für Kultur und für mehr Grün!“, fordert die Hamburger Autorin Katja Diehl in ihrem neuen Buch „Autokorrektur“. Es gibt viele neue Ideen, um ohne Auto mobil zu sein. Katja Diehl entwirft ein neues Bild der Stadt. Mit den Menschen im Mittelpunkt. Design-Erfindung: DDR-Kultmoped Simson mit E-Motor Neue Mobilität heißt nicht, dass die alten Transportmittel auf den Schrott müssen: Ein Berliner Start-up grundüberholt eine alte Kultmoped-Marke:
Simson-Mopeds, das Easy-Rider-Feeling im ehemaligen Ostblock. Die alten Karosserien schaffen es mit neuem Elektromoter als Designretro-Zweirad in die heutige moderne Welt. OTTOBAHN: neue Schwebebahn auf Stelzen Es gibt viele abgefahrene Ideen: Flugtaxidrohnen, fliegende „Stehkapseln“ oder eine Art Rohrpost mit Kabinen in Hochgeschwindigkeit in Vakuumröhren. In München wird gerade eine Schwebebahn auf Stelzen in 7,8 Metern Höhe getestet: die OTTOBAHN. Der Clou: Die Kabinen kann man sich ganz individuell auf der Strecke herunterbestellen. Zwischen Mythos und Albtraum: Michael Kröcherts Buch über die „Autobahn“ Ein Jahr lang war Autor Michael Kröchert aus Hildesheim auf deutschen Autobahnen unterwegs. Er fuhr absichtlich in Staus und auf Rastplätze, befragte Berufskraftfahrerinnen und -fahrer und Privatreisende. Der Mythos Autobahn lebt auch in Zeiten des ökologischen Umdenkens weiter, berichtet er in seinem Buch „Autobahn“. Das „Kulturjournal“ hat sich mit Michael Kröchert in die umstrittene Asphaltödnis begeben. Hommage ans Unterwegssein: Warum Menschen das Reisen brauchen Zwei Jahre lang war es den Menschen nur eingeschränkt möglich, unterwegs zu sein. Dabei ist das Reisen eine menschliche Notwendigkeit, die viele an ihre Sehnsüchte erinnert: daran, wer man sein könnte. Nur wenn man reist, entdeckt man, wie viel von einem selbst im vermeintlich Fremden steckt und wie viel Fremdes im scheinbar Vertrauten. Nach dem Sommerurlaub ist man zurück mit Geschichten von Selbsterkenntnis und Fremdheitserfahrungen, von morgendlichen Aufbrüchen, vergessenen Ladekabeln, von inneren und äußeren Grenzen, von Reizüberflutung, Stillstand und Erinnern. (Text: NDR)
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