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Da der Reihentitel in den Programmdaten nicht zuverlässig angegeben wurde, fehlen hier leider Folgen und zugehörige Sendetermine ab 2022.
Berufswunsch: Nonne – Margarethe macht ernst
30 Min.Margarethe fährt leidenschaftlich gern Motorrad. Sie trinkt gern ein Bier mit Freunden, geht auf Partys und hat einen Freund. Eine lebenslustige Studentin. Ihr Fach: katholische Theologie. Mit 24 trifft sie eine Entscheidung, die ihre Familie und Freunde überrascht. Margarethe entschließt sich ins Kloster zu ziehen! Lange hat sie gezögert. Ein Leben als Nonne – passt das zu ihr und ist das noch zeitgemäß? Doch immer wieder zieht es sie zu den Zisterzienserinnen in St. Marienstern in der Oberlausitz. Oft war sie hier zu Besuch.
Jetzt will sie bleiben. „Wenn ich es nicht versuche, finde ich es nie heraus“. Im Februar 2013 tritt sie dem Orden bei. Probezeit als Postulantin. Ab jetzt ist alles anders. Eine Zelle ist ihre Wohnung. Gegessen wird schweigend. Sechs Gebetszeiten halten die Nonnen täglich ein. Das bedeutet extrem früh aufstehen. Ab und zu kommt sie zu spät oder singt falsch. Das ärgert sie. Sie ermahnt sich selbst, nicht zu fluchen oder durch die Klausurgänge zu rennen. Viele Regeln muss sie lernen und einhalten. Gehorsam, keusch und demütig sein.
Margarethe steht ganz am Anfang eines unbekannten Weges. Manches fällt ihr schwer – aber sie will bleiben und geht einen Schritt weiter. Im Sommer 2013 wird sie Novizin. Ein Schweigejahr beginnt. Kein Kontakt nach außen. Kein Besuch. Kein Ausgang. Ihre Mutter und Freunde kommen zum Abschied. Ein letztes Mal steigt Margarethe aufs Motorrad und dreht eine Runde im Klosterhof. Sie ist wehmütig und trotzdem überzeugt, weiter diesen Weg zu gehen. „Ich verzichte nicht auf etwas, sondern für etwas“, sagt sie und läuft pünktlich zum Gebet in die Kirche.
Das Alleinsein macht ihr zu schaffen. Gerade zu Weihnachten. Ist das Kloster für sie ein lebenswerter Ort – für immer? Margarethe hat Zweifel. Ein Leben ohne Männer, nie Mutter sein, nicht einfach mal Freunde treffen oder in den Urlaub fahren – will sie das? Schafft sie das? Margarethe, jetzt ganz in weiß gekleidet, lebt sich im Kloster und in der Ordens-Gemeinschaft ein. Sie stellt sich ihr eigenes Fitnessprogramm auf, freundet sich mit ihrer Novizin-Meisterin an, arbeitet im Garten und lernt Nähen.
Sie redet kaum. Ihre Gebete werden intensiver. Das macht sie glücklich. Sie überlegt, die Äbtissin um die Profess zu bitten und sich fest zu binden. Das Filmteam durfte Margarethe von den ersten Wochen im Kloster bis zur endgültigen Entscheidung begleiten. Auch während des Schweigejahres waren gelegentliche Gespräche möglich. Der Film beschreibt, wie Margarethe sich mit den neuen Lebensumständen anfreundet, wie sich ihr Glaube verändert und wie die anderen, älteren Ordensschwestern, mit der Neuen zurechtkommen. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere 2015 MDR Demenz: Der lange Abschied – Zwei Töchter und ihre Mütter
30 Min.Vreni leidet seit 3 Jahren an einer zunehmenden Demenz.Bild: mdrPeggy betritt nach einem Monat der Abwesenheit voller Vorfreude ihr Elternhaus in Zeitz und strahlt ihre Mutter an. Ihre Mutter Kerstin kann das leider nicht erwidern – es ist unklar, ob sie ihre Tochter überhaupt erkennt. Falls ja, kann sie das nicht mehr kommunizieren. Die 66-Jährige leidet seit ihrem 55. Lebensjahr an Alzheimer. Die Krankheit ist inzwischen weit vorangeschritten und verlangt der Tochter einiges ab. Peggy möchte ihre Mutter bestmöglich durch die Krankheit begleiten, doch sie lebt mit ihrer eigenen Familie mehrere hundert Kilometer entfernt. Auch Vreni aus Schopfheim hat Demenz und sich stark verändert. Derzeit ist unklar, ob und wie lange die 84-Jährige noch zu Hause wohnen kann.
Ihre Tochter Sonja versucht unermüdlich, die Nähe zu ihrer Mutter aufrechtzuerhalten und ihr durch ihre Unterstützung zumindest ein vertrautes Gefühl inmitten der Orientierungslosigkeit zu geben. Zwei Frauen, die ihre Mütter durch den bedrückenden Verlauf der Krankheit begleiten, die sie langsam aus dem Leben gleiten lässt. Der Film hinterfragt, warum Peggy und Sonja ihre Mütter so hingebungsvoll auf deren kräftezehrenden Weg begleiten. Welche Rolle spielen Liebe, Pflichtgefühl, Gewissen und Gesellschaft? Schaffen sie es immer stark zu bleiben oder gibt es auch Momente, in denen sie resignieren? (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere 2022 MDR Hier bleib’ ich bis zuletzt! – Alt werden auf dem Land
30 Min.„Warte Mutti, ich helfe dir.“ Leonore Pengel setzt sich auf ihren Rollator und schaut auf den Grabstein ihres Mannes. Ihre Tochter Kirsten wässert die Blumen. „Letztes Jahr habe ich noch die Blumen auf dem Friedhof gegossen. Jetzt macht alles meine Tochter.“ Leonore Pengel ist 91 Jahre alt und lebt im 60-Seelendorf Schernikau in der Altmark. Das Gehen fällt ihr schwer, auch Hören und Sehen kann Leonore Pengel schlecht. Als vor acht Jahren ihr Mann verstarb, zog ihre Tochter Kirsten zu ihr zurück. „Als der Vorschlag kam von meiner Tochter, musste ich erstmal tief Luft holen.
Eigentlich wollte ich das gar nicht, ich war doch selbstständig.“ Kirsten jedoch sah es als ihre Pflicht, ihrer Mutter im hohen Alter nicht allein zu lassen. „Meine Mutter will alles alleine machen, doch mit 91 Jahren ist das leider einfach nicht mehr möglich.“ Ingeborg von Kalben lebt in Vienau, allein. „Nachdem mein Mann verstarb, wollten die Kinder, dass ich selbst entscheide, ob ich im Dorf bleibe – ich bin geblieben.“ Die 92-Jährige kann sich ohne Gehhilfe nicht auf dem großen Grundstück bewegen. Im Alltag bekommt die Seniorin Unterstützung von ihren Nachbarinnen.
Zwar kommt die Friseurin ins Haus, ein Bäckerwagen fährt vorbei, doch manchmal fühlt sich die 92-Jährige allein. „Das Alter ist eben kein Vergnügen.“ Die Reportage „Hier bleib’ ich bis zuletzt – Alt werden auf dem Land“ begleitet zwei rüstige Damen, die sich bewusst dazu entschieden haben, im Alter nicht mehr umzuziehen. Sie wollen in ihren Dörfern nicht nur alt werden, sondern auch dort sterben. Der Film zeigt, warum Heimat so wichtig ist, welche Herausforderungen es zu bewerkstelligen gilt und welche Rolle ein sehr engagierter, junger Pastor im Leben der beiden Damen spielt. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere 2019 MDR Die Kinder der friedlichen Revolution
30 Min.Vor 35 Jahren fiel die Mauer. Der Kinder der Bürgerrechtler sind heute so alt wie ihre Eltern damals. Führen sie das Lebenswerk fort oder hat das Engagement ihrer Eltern sie zu einer unpolitischen Generation gemacht? Im Film erzählen Nadja, Tochter der Regisseurin Freya Klier und Daniel, Sohn des Mitbegründers des Neuen Forum, Martin Böttger, wie ihre Eltern sie geprägt haben. Herbst 1989. Tausende gehen in der DDR auf die Straße und fordern Presse-, Meinungs- und Reisefreiheit. Getragen von den Kirchen, einer unabhängigen Friedensbewegung und einer kleinen Gruppe von Bürgerrechtlern, die auf Worte setzt und brennende Kerzen. Die Friedliche Revolution von 1989/90, die zum Sturz des SED-Regimes und zur deutschen Wiedervereinigung führte.
Der Film erinnert an das, was die mutigen Männer und Frauen der Revolution erreicht haben und fragt, was von ihrer Aufbruchsstimmung geblieben ist. Und von ihren Idealen. Heute sind ihre Kinder so alt wie sie damals. Führen sie das Lebenswerk ihrer Eltern fort oder hat das Leben als Kind eines Bürgerrechtlers sie zu einer unpolitischen Generation gemacht? Der Film erzählt die Geschichte zweier Vertreter der 89er Friedensbewegung und ihrer Kinder. Davon, wie sie die dramatische Zeit des Umsturzes in der DDR erlebt haben und mit welchen Folgen für ihr Leben.
Nadja Klier, Tochter der Regisseurin Freya Klier hat die Zwangsausbürgerung ihrer Familie bis heute nicht überwunden. Sie war 11 Jahre alt, als sie über Nacht ihr gewohntes Leben verlor. Auch Daniel Böttger, Sohn des Mitbegründers des Neuen Forum, Martin Böttger, erinnert sich ungern an die Zeit, als der Vater im Gefängnis war. Und daran, dass es zu Hause nie so war wie bei anderen Kindern. Hat der Geist der Opposition sich fortgepflanzt oder ist das Pendel in die andere Richtung ausgeschlagen? Eine Mutter-Tochter- und eine Vater-Sohn-Beziehung geben sehr persönliche Einblicke, wie das politische Engagement der Eltern die Generation ihrer Kinder geprägt hat. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere 2019 MDR Said – mein neues Leben in Sachsen
30 Min.Mehr als die Hälfte der Geflüchteten, die seit 2015 nach Sachsen kamen, sind längst weitergezogen. Bessere Jobaussichten in anderen Bundesländern und die verbreitete Gewalt von rechts in Sachsen sind die Beweggründe. Wie geht es denen, die bleiben? Wie lebt es sich als Geflüchteter in Sachsen? Um diese Frage zu beantworten, begleiteten die Filmemacher Nina Mair und Robert Jahn den jungen Afghanen Said ein Jahr durch sein neues Leben in Sachsen. Said ist erst 18 Jahre, aber er will sich dem Hass nicht beugen. Der junge Afghane lebt in Pirna bei Dresden. Freital und Heidenau sind nicht weit.
Gefahr und Hass gehören auch für Said zum Alltag. Kraft um durchzuhalten, findet er bei Imke, seiner neuen deutschen „Mama“. Zu seinen leiblichen Eltern hat Said keinen Kontakt mehr. Der Vater ist tot, die Mutter lebt als Illegale irgendwo im Iran. Nach Europa kam er allein. In Sachsen engagiert sich Said in einer Theatergruppe. Gemeinsam mit anderen sächsischen und afghanischen Jugendliche tourt Said durch Dresden und Umgebung, ihr Thema ist „Willkommen Flucht“. Auch für die Theaterarbeit werden Said und die anderen angegriffen. Und bei einer Demo in Freital erlebt Said Wut und Hass der Rechten hautnah.
Doch Said gibt nicht auf. Er kämpft sich durch sein Asylverfahren und schafft den Sprung in eine Tischlerausbildung. Fast immer an seiner Seite ist Imke. Für Saids Ersatzmama ist es Lebensaufgabe anderen zu helfen. Sie selbst wurde in Pirna geboren, aber ihr Vater kam nach dem zweiten Weltkrieg als Flüchtling nach Sachsen. Sein Lebensmotto nach der Flucht: die eigene Tür für Fremde immer offen halten. Und das lebt auch Imke. Ohne Imkes offene Arme hätte Said den Neuanfang in Sachsen nicht geschafft. Und für Said ist klar: Seine Zukunft liegt in Sachsen. (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere 2017 MDR Die vergessenen Kinderheime in der DDR
30 Min.Es ist ein vergessenes Kapitel in der DDR-Geschichte. Eine Geschichte, die so noch nie erzählt worden ist. Es geht um Kinder, den lieben Gott und Rebellion. Ein real existierendes Abenteuer inmitten der sozialistischen Ordnung: Kirchliche Kinderheime in der DDR. Sie existierten im Verborgenen, in einer Schattenwelt. Nur die Heimkinder selbst und deren Erzieher können mehr von ihnen erzählen. Manuela und Christian sind froh, im katholischen Heim in Calbe aufgewachsen zu sein. Sie erinnern sich an eine behütete und glückliche Zeit. Martin Patzelt, Heimleiter in Calbe, gab nicht nur seinen Schützlingen ein Zuhause, sondern machte das Heim so attraktiv, dass es zu einem Treffpunkt für die Jugendlichen der Kleinstadt wurde.
Rudolf wurde von seinen Eltern ins Kinderheim der Herrnhuter Brüdergemeine gegeben. Seine Eltern hofften ihn so vor Repressionen zu schützen, denen er zuvor in der staatlichen Schule ausgesetzt war. Romy und Thomas aus dem evangelischen Louisenstift in Königsbrück erinnern sich, dass ein kirchliches Kinderheim – trotz aller Vorzüge – immer noch ein Heim war und eine Familie nicht ersetzen konnte.
Die Geschichte der konfessionellen Kinderheime beginnt in der Nachkriegszeit und endet mit dem Zusammenbruch der DDR. Tatsächlich waren die Heime unter kirchlicher Leitung Inseln im sozialistischen Bildungsdiktat. Diesen Raum und diese Freiheit konnten die kirchlichen Kinderheime bis zum Ende der DDR erhalten aber nur, weil sie – so schien es – auch vom Ministerium für Volksbildung vergessen worden waren. Das pädagogische Gegenmodell zur staatlichen Heimerziehung hat Kinder, die in die katholischen und evangelischen Heime kamen, geprägt. Unterm Kreuz wurden staatliche Erziehungspläne einfach ignoriert.
Die Kinder lernten stattdessen was es heißt, selbstbestimmt zu leben. Klagen und traumatische Erinnerungen an brutale Strafen und Missbrauch gibt es kaum. Obwohl auch unterm Dach der Kirche nicht alles gut war, erinnern sich diejenigen, die dort in den siebziger und achtziger Jahren aufgewachsen sind, nicht an Schläge, sondern an Freiheit. Im Gegensatz zu den staatlichen Kinderheimen in der DDR gibt es aus den konfessionellen Einrichtungen nichts Empörendes zu berichten. Vielleicht ist das der Grund, dass diese Heime heute vergessen sind? (Text: MDR)Deutsche TV-Premiere 2014 MDR
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