Die „Nachtlinie“ ist aus der Sommerpause zurück und startet mit dem spannenden Gast Roland Jahn, der seit Januar 2011 Bundesbeauftragter der Stasiakten ist. Im Gespräch mit Andreas Bönte erklärt er, warum gerade für ihn sein neues Tätigkeitsfeld eine besondere Aufgabe ist, und was er sich für die Aufarbeitung der deutsch-deutschen Geschichte wünscht. Bereits in einem seiner ersten Zeugnisse ist vermerkt: „Er neigt dazu, in Opposition zu treten“ – ein Satz, vielleicht ein Leitspruch, der schon früh Roland Jahns Selbstverständnis als Bürgerrechtler in der DDR definiert. Jahn hat eine aufregende Biografie, geprägt durch seinen Drang nach Freiheit und wie er selbst sagt
dem „Hin und Her zwischen Anpassung und Widerstand.“ Was also hat ihn dazu bewegt, sich so klar gegen den Unrechtsstaat zu positionieren? In seiner Funktion als Herr über die Stasiakten sieht Jahn seine Aufgabe nicht darin diese zu verwalten, sondern aktiv die Aufarbeitung des SED-Regimes voranzutreiben. Ein weiterer Aspekt seiner Arbeit ist, sich mit dem Alltag und den Mechanismen der Anpassung auseinanderzusetzen. Den Zeitzeugen kommt dabei eine zentrale Funktion zu: „Es ist mir wichtig, dass nicht nur Akten die Geschichtsschreibung bestimmen, sondern dass auch Zeitzeugen immer wieder darüber sprechen, wie sie diese Zeit erlebt haben.“ (Text: Bayerisches Fernsehen)
Deutsche TV-PremiereDo. 15.09.2011Bayerisches Fernsehen