2010, Folge 1–6

  • Folge 1 (30 Min.)
    Seinen ersten Museumsbesuch macht Markus Brock im Jüdischen Museum Berlin und trifft dort als prominenten Gast den Schauspieler Ulrich Matthes. Schon allein durch die Architektur – ein Neubau von Daniel Libeskind in Form eines geborstenen Davidsterns – wurde das Jüdische Museum kurz nach seiner Eröffnung 2001 zu einem Besuchermagnet. Auch Markus Brock ist von den architektonischen Details beeindruckt. Er erfährt, wie es ist, aus der „Achse der Emigration“ ins Licht des „Gartens des Exils“ zu treten oder im beklemmenden, dunklen Holocaust-Turm zu stehen.
    „In kaum einem Museum passen Architektur und Inhalt so zusammen wie hier“ meint Brock. Ganz bewusst ist der Judenverfolgung während des Nationalsozialismus nur ein kleiner Teil des Museums gewidmet. Die vielen Facetten der jüdischen Kultur und Geschichte werden auf anschauliche Weise greifbar. Am Granatapfelbaum beispielsweise, einem Wunschbaum, wird deutlich „was das Judentum für eine wunderbare heitere Kultur ist“, meint Schauspieler Ulrich Matthes.
    Wer eine Pause braucht, kann sich im Garten des Museums entspannen, wunderbar angelegt als moderne Interpretation eines alten Barockgartens. Von hier hat man auch den perfekten Blick auf die beiden Teile des Museums: den barocken Altbau, der durch einen Glashof mit dem Libeskind-Neubau verbunden ist. Der „Garten des Exils“ mit seinen riesigen Beton-Stelen, die man durchwandern kann, bildet den einzigen rechtwinkligen Raum des ganzen Museums. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 30.05.20103sat
  • Folge 2 (30 Min.)
    Die Albertina in Wien ist eine Schatzkammer für Kunstwerke und enthält eine der großartigsten grafischen Sammlungen der Welt. Die Geschichte des Kunstmuseums reicht mehr als 200 Jahre zurück. Herzog Albert von Sachsen-Teschen gründete sie bereits im 18. Jahrhundert. Seit ihrer Wiedereröffnung 2003, nach fast zehnjähriger Renovierung, ist die Albertina ein Besuchermagnet. Drei wechselnde Ausstellungen können seit dem Umbau gleichzeitig gezeigt werden. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.06.20103sat
  • Folge 3 (30 Min.)
    Die gläserne, lichtdurchflutete Architektur des Museum Folkwang in Essen ist schnörkellos, eine gelungene Hommage an die 1950er Jahre. Pünktlich zum Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 wurde das Museum von David Chipperfield umgebaut und mit vielversprechenden Sonderausstellungen eröffnet. Der nordische Name des Museums spricht für sich: „Folkwang“ – „Halle des Volkes“. Mit dem Wunsch, ein Museum für alle zu schaffen, hat es Karl Ernst Osthaus einst in Hagen begründet. Dort ließ sich der Kunstmäzen 1902 ein Museum erbauen und vom Jugendstilkünstler Henry van de Velde ausstatten. Ursprünglich war es für exotisches Kunsthandwerk und Skulpturen bestimmt, die Osthaus von seinen Reisen durch die Welt mitbrachte.
    Doch van de Velde überzeugte ihn davon, Bilder von damals verpönten Zeitgenossen wie Paul Gauguin, Oskar Kokoschka und Wassily Kandinsky zu kaufen. Das Museum Folkwang stellte als eines der ersten die Künstler der Moderne aus. Nach dem Tod von Osthaus 1921 wurde seine einzigartige Sammlung nach Essen verkauft. Paul J. Sachs, ein Mitbegründer des Museum of Modern Art in New York, bezeichnet 1932 das Museum Folkwang als „Das schönste Museum der Welt“ – und so heißt auch die aktuelle Sonderausstellung, die die Geschichte der Sammlung rekonstruiert. Gezeigt werden viele Werke, die während des Nationalsozialismus als entartete Kunst vom Museum Folkwang wenn nicht zerstört, so doch verkauft wurden. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.08.20103sat
  • Folge 4 (30 Min.)
    An einer steilen Klippe, 60 Meter hoch über Salzburg, thront auf dem Mönchsberg ein puristischer Museumsbau, eines der beiden Häuser des Museums der Moderne. 2004 wurde der Neubau eröffnet, weil das Stammhaus im Herzen der Stadt, das barocke Rupertinum, aus allen Nähten platzte. In das Rupertinum im Zentrum der Salzburger Altstadt ist das Museum der Moderne 1983 eingezogen. Die Sammlung umfasst Werke von der Jahrhundertwende bis zur Gegenwart mit berühmten Namen wie Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Alfred Hrdlicka und Arnulf Rainer. Derzeit ist im Rupertinum eine Werkschau von Daniel Richter zu sehen. Den Neubau des Museums erreicht man vom Rupertinum aus in wenigen Minuten, per Lift durch die ehemaligen Katakomben am Fuß des Mönchsbergs.
    Mit Sichtbetonwänden und Stahltreppen verströmt der minimalistische Museumsbau den Charme einer schlichten Loft-Architektur. Außen wurde er mit heimischem Marmor verkleidet, Panoramafenster geben immer wieder den Blick frei auf die umliegende Landschaft. Innen wird vor allem Zeitgenössisches gezeigt, wie etwa die Ausstellung „Selbstporträt als Essiggurkerl“ mit ironisch-witzigen Skulpturen des österreichischen Künstlers Erwin Wurm. Eines ist im Museum der Moderne auf dem Mönchsberg auf jeden Fall garantiert: eine spektakuläre Aussicht auf die barocke Kulisse Salzburgs. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.10.20103sat
  • Folge 5 (30 Min.)
    Gold und Silber, Jagdtrophäen oder aber technische Kuriositäten, alles begann mit der Sammelleidenschaft von Kurfürst August. Er legte im Jahr 1560 im Residenzschloss den Grundstein für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Von Anfang an war seine Kunst- und Wunderkammer öffentlich. Das früheste Besucherbuch ist aus dem späten 16. Jahrhundert. Seine Nachfolger wetteiferten in ihrer Sammelleidenschaft gar mit den Uffizien in Florenz, kauften wertvolle Gemälde und Skulpturen. August der Starke (1670–1733) etwa hatte ein Faible für das „weiße Gold“ und ergänzte die Sammlung im Barock mit kostbarem Porzellan.
    Heute vereint sich unter der Bezeichnung „Staatliche Kunstsammlungen Dresden“ der zweitgrößte Museumsverband Deutschlands mit insgesamt zwölf Museen. 2002 überflutete das Jahrhunderthochwasser der Elbe die Depots des Albertinums, die damals noch im Keller waren. Durch eine einzigartige Hilfsaktion von Künstlern, die einen Teil ihrer Werke versteigern ließen, konnte das Albertinum aufwändig restauriert werden. Nun ist das rund 500 Jahre alte Gebäude wieder zugänglich und die Kunst dort wieder eingezogen: Kunstschätze von der Romantik bis zur Gegenwart, Skulpturen von Rodin und Gemälde von Gerhard Richter. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 07.11.20103sat
  • Folge 6 (30 Min.)
    Vor 100 Jahren wurde das Kunsthaus Zürich eröffnet, das heute zu den wichtigsten Museen in Europa zählt. Eine große Picasso-Ausstellung ist der Höhepunkt des Jubiläumsprogramms. Die großartige Sammlung des Kunsthauses Zürich bietet einen eindrucksvollen Überblick der Kunstgeschichte vom Mittelalter bis heute: Skulpturen der Renaissance, Gemälde von Vincent van Gogh, Paul Cézanne und Edvard Munch, raumgreifende Seerosenbilder von Claude Monet, amerikanische Popart, Werke von Joseph Beuys, Sigmar Polke und A. R. Penck. Ein Schwerpunkt liegt auf der Schweizer Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts. Um möglichst viele Bilder der umfangreichen Sammlung zeigen zu können, soll das Kunsthaus Zürich um einen Museumsbau erweitert werden. Stararchitekt David Chipperfield lieferte bereits den Entwurf, bis 2015 soll er realisiert werden. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereSo 05.12.20103sat

weiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Museums-Check mit Markus Brock online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…