„Ich arbeite an zwei Celli, die sich jeweils in unterschiedlichen Entwicklungsstadien befinden. Bei dem ersten passe ich zuerst einen Stimmstock ein. Der Stimmstock ist ein rundes Fichtenhölzchen, das zwischen Decke und Boden eingeklemmt wird und mit dessen Position man auch den Klang am Instrument im Nachhinein noch verändern kann. Ich muss ihn zum Anpassen ein paarmal durch das f-Loch hindurch aufstellen und mit einem Zahnarztspiegel kontrollieren, wo noch Holz weggeschnitten werden muss. Dazu mache ich mir dann auf meinem Zettel eine kleine Notiz, hole den Stimmstock wieder heraus uns schneide an der richtigen Stelle einen dünnen Span weg. Das mache ich so lange, bis er genau an die Innenwölbung passt. Im nächsten Arbeitsschritt passe ich den Steg, über den die Saiten später laufen
sollen, an die Deckenwölbung an. Die Schnitzmesser, die ich dafür brauche, schärfe ich an der Maschine im Nebenraum selber. Nach einer Weile wechsle ich die Instrumente. An dem dunkler-lackierten Cello, das ich erst vor kurzem fertiggebaut habe, feile ich die Kerben etwas tiefer ein, in denen dann die Saiten auf dem Steg aufliegen werden. So ist der Abstand zwischen Saite und Griffbrett geringer und der Spieler tut sich leichter, wenn er die Saite herunterdrückt. Ich benutze dafür eine Feile, die man „Mäuseschwänzchen“ nennt. Ich ziehe die Saiten auf, spiele das Instrument kurz an, höre und fühle, ob noch alles genauso funktioniert und klingt wie beim letzten Anspielen. Dann widme ich mich wieder dem Steg des anderen Cellos und arbeite weiter an der Anpassung.“ (Text: ARD-alpha)