„Es fühlt sich an wie Scherbensplitter zwischen den Gelenken“, so werden Gichtanfälle häufig von Betroffenen beschrieben. Als Ursache der Stoffwechselerkrankung gilt eine hohe Harnsäurekonzentration, die über mehrere Jahre hinweg besteht. Männer leiden weitaus häufiger an der Krankheit: 30 % der Österreicher haben zu viel Harnsäure im Blut; jeder Zehnte davon wird zwischen vierzig und sechzig Jahren an Gicht erkranken. Dementgegen weisen nur etwa 3 % der österreichischen Frauen eine zu hohe Harnsäurekonzentration auf. Häufig bemerken Betroffene den erhöhten Harnsäurewert jedoch erst, wenn schmerzhafte Gichtanfälle
auftreten. Obwohl Gicht meist durch eine angeborene Stoffwechselstörung begünstigt wird, gilt sie als Wohlstandskrankheit. Hippokrates wies bereits darauf hin, dass die Entstehung von Gicht durch einen ausschweifenden Lebensstil beeinflusst wird. Mangelnde Bewegung, der übermäßige Verzehr von Fleisch oder Genuss von Alkohol – All jene Faktoren führen dazu, dass Gicht wesentlich häufiger in den Industriestaaten vorkommt als in ärmeren Ländern. Kann Gicht trotz eines gesunden Lebensstils entstehen? Gibt es Abhilfe bei akuten Gichtanfällen und wie sieht der Forschungsstand um neue Therapieformen aus? (Text: ORF)