Mensch Heimat Staffel 2, Folge 12: Wir von der Mittelmosel
Staffel 2, Folge 12
17. Wir von der Mittelmosel
Staffel 2, Folge 12
Geprägt durch die römische Vergangenheit, deutsche Fachwerkromantik, weltberühmten Wein und nicht zuletzt durch die Menschen, die hier leben – das ist die Mittelmosel. Drei von ihnen stellen ihre Heimat vor. Schon als Baby war das Wasser Erik Plogs Element. Seine Eltern waren als Frachtschiffer das ganze Jahr auf Europas Flüssen unterwegs. Heute ist Erik selbst Schiffsführer und fährt mit der „Theodor Heuss“ drei Mal pro Woche von Alf nach Bernkastel und zurück. Neben seiner Frau, die als Bedienung arbeitet, ist sein Stiefsohn Emilio oft an Bord des Personenschiffs – er möchte auch einmal Schiffsführer werden und darf sogar manchmal das Steuer übernehmen. Seinen Vater macht das sehr stolz. Im integrativen Kindergarten auf dem Kueser Plateau hat Madhu Witt ihre Erfüllung gefunden. Sie schätzt, wie vorurteilsfrei die Kinder hier sind: „Die sehen keine Behinderung, die sehen
einfach nur das Kind“. Mit zwei Jahren wurde Madhu aus Indien adoptiert, direkt in den kleinen Ort Andel an der Mosel – heute kann sie sich keine andere Heimat vorstellen. 2015 wurde sie zur Weinkönigin gewählt, ihre Freundinnen waren die Weinprinzessinnen. Zusammen gehen sie oft feiern, zum Beispiel ins Palmera, eine urige Bar in der Bernkastler Altstadt. Daniela Werland lebt da, wo andere Urlaub machen – in der Weinlage „Sonnenuhr“ in Zeltingen-Rachtig. Die selbständige Kauffrau wohnt mit ihrer Familie neben den Schwiegereltern, die eine Straußenwirtschaft betreiben und dort so manch einen feucht-fröhlichen Abend veranstalten. Daniela ist in der Kirche sehr aktiv – und hat eine Idee, wie man das alte Pfarrfest, das einfach nicht mehr zeitgemäß scheint, erneuern könnte: Sie wird stattdessen eine biblische Weinprobe organisieren, in der Kirche. Ob das neue Leute anziehen wird? (Text: SWR)