Ist es wichtig, Kindern frühzeitig einen vernünftigen Umgang mit moderner Unterhaltungselektronik beizubringen? Oder sollte der Nachwuchs die Medien wegen negativer Auswirkungen besser meiden? Ist ein hohes Maß an Bildung wichtig, um das Leben verstehen und mitreden zu können? Oder packt viele Eltern da der falsche Ehrgeiz, und alles, was sie erreichen, sind unglückliche Kinder? Der 49-jährige Italiener Fabian aus München findet, dass es im Leben genug Regeln gibt. Der Mitarbeiter im Online-Marketing und seine Frau Betty lassen ihren Kindern alle Freiheiten. So darf der zehnjährige Emilio jederzeit Smartphone und Tablet nutzen, Süßigkeiten so oft und viel essen, wie er möchte. Aufs Gymnasium wollte Emilio nicht,
für das Erlernen von Instrumenten interessiert er sich nicht, dafür ist ihm Fußballtraining sehr wichtig. Ganz anders die neunjährige Carolina aus Hohenbrunn: Statt Süßigkeiten isst sie lieber Gemüse. Ein eigenes Handy besitzt sie nicht, Tablet-Games spielt sie nur mit der Mama, der 45-jährigen Schauspiellehrerin Irmi, und der Fernseher steht nur für ausgewählte Sendungen zur Verfügung. Sie und ihre Eltern streben den Wechsel aufs Gymnasium an. Carolinas Interessen sind vielseitig: Sie spielt Klarinette, tanzt, reitet und agiert als Kinderstatistin am Theater. Der unkonventionelle Chaos-Papa trifft auf die beharrliche, geltungsbedürftige Mama – wer hat heute die Trümpfe in der Hand? (Text: VOX)